VILNIUS (dpa-AFX) - Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis hat Deutschland und andere Bündnispartner zur Lieferung von modernen Waffensystemen an die von Russland angegriffene Ukraine aufgerufen. "Waffen sowjetischer Bauart gehen nicht nur in der Ukraine zur Neige, sondern auch sonst überall. Solche Waffen und Munition werden nicht mehr oder nur in sehr geringen Mengen hergestellt", sagte er am Dienstag der Agentur BNS zufolge in Vilnius. Die Ukraine könnte daher sogar einem "grundlegenden Munitionsmangel" gegenüberstehen.

Nötig sei daher, eine "neue Art von Waffen" zu liefern. "Die besten neuen Waffentypen, die jetzt geliefert werden könnten, sind westliche Kampfpanzer, wie der deutsche Leopard oder der amerikanische Abrams", betonte Landsbergis. Da sie standardisierte Munition verwendeten, könne der Nachschub leichter sichergestellt werden. "Wenn ein Land Panzer liefert, kann jedes andere Land Munition liefern", sagte der Chefdiplomat des baltischen EU- und Nato-Landes. Weiter brauche die Ukraine etwa auch Langstreckenraketen.

Die Ukraine fordert von Deutschland seit Monaten die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern. Die Bundesregierung hat aber bisher keine Bewegung bei dem Thema erkennen lassen.

Litauen gehört international zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine. Die Regierung in Vilnius hat nach eigenen Angaben seit dem russischen Angriff Ende Februar Hilfe im Wert von 660 Millionen Euro an die Ukraine geleistet - mehr als ein Drittel davon in Form von Militärhilfe./awe/DP/jha