Die zuletzt gesunkenen Preise für Rohstoffe, insbesondere Rohöl, und die Maßnahmen der nationalen Regierungen zur Dämpfung der Energiepreise lassen nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil erwarten, dass die Inflationsrate im Euroraum in den kommenden Monaten nicht deutlich über 10 Prozent steigen wird. "Bei einer Stabilisierung der Energiepreise wird die Inflationsrate im Verlauf des kommenden Jahres sogar allmählich wieder sinken", schreibt Weil in einem Kommentar zum unerwartet deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise im September.

Der unterliegende Preisauftrieb wird seiner Einschätzung nach aber kaum nachlassen. "So ist der Preisanstieg auf der Erzeugerstufe weiterhin sehr hoch. Zudem haben viele Unternehmen ihre höheren Produktionskosten noch nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben", argumentiert Weil. Gleichzeitig mehrten sich die Anzeichen für eine deutliche Verstärkung des Lohnauftriebs. "Denn die Gewerkschaften werden bei den kommenden Tarifverhandlungen zumindest einen teilweisen Ausgleich für die immer höhere Inflation fordern."

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September 30, 2022 06:13 ET (10:13 GMT)