Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sieht in den verbesserten deutschen Außenhandelszahlen ein Anzeichen für eine mögliche Entspannung bei den internationalen Lieferengpässen. "Der kräftige Anstieg der Exporte und Importe im Oktober erhöht die Chancen, dass die deutsche Wirtschaft über die Jahreswende einer Mini-Rezession aufgrund der vierten Corona-Welle entgehen kann", sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Sebastian Dullien. Dabei deuteten die Außenhandelszahlen darauf hin, "dass sich die Lieferkettenprobleme in der Industrie allmählich entspannen".

Setze sich der Trend fort, käme die Erholung in der Industrie gerade zu jenem Zeitpunkt, an dem die Kontaktbeschränkungen und wachsende Konsumzurückhaltung aus Angst vor Infektionen in Deutschland die Aktivität im Gastgewerbe, bei den Freizeitdienstleistern und im Einzelhandel dämpften. Ein kräftiger Einbruch der Wirtschaftsleistung wie Anfang 2020 und Anfang 2021 könnte so nach Einschätzung des IMK verhindert werden. "Mit dem Abflachen der vierten Welle im Frühjahr 2022 ist dann mit einer kräftigen Wirtschaftserholung zu rechnen", sagte Dullien.

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December 09, 2021 03:06 ET (08:06 GMT)