Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten von Jamie McGeever, Kolumnist für Finanzmärkte.

Die asiatischen Märkte stehen am Freitag vor einem unruhigen Wochenausklang, nachdem ein erneuter Anstieg der US-Anleiherenditen und die Aussicht auf länger anhaltende Zinserhöhungen am Donnerstag eine Welle von Verkaufsaufträgen in allen Anlageklassen ausgelöst haben. Nach der Veröffentlichung der hervorragenden US-Arbeitsmarktdaten für den privaten Sektor müssen sich die Anleger erneut mit der Aussicht auf hohe Kreditkosten auseinandersetzen. Der am Freitag erscheinende Bericht über die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juni könnte den hawkishen Ausblick für die US-Zinsen und die Renditen festigen.

Die zweijährige Rendite erreichte den höchsten Stand seit 2007, und die 10-jährige Rendite kletterte wieder über 4,00%.

Der MSCI World Aktienindex verzeichnete am Donnerstag den größten Rückgang seit April, während der MSCI Asia ex-Japan Index den größten Rückgang seit Februar und den zweitgrößten in diesem Jahr verzeichnete. Am Freitag gibt es eine Reihe von Wirtschaftsdaten aus Asien, darunter die neuesten Momentaufnahmen des südkoreanischen Handels und der japanischen Haushaltsausgaben und des Verbrauchs. Aber alle Augen werden auf die US-Anleihenmärkte und China gerichtet sein. US-Finanzministerin Janet Yellen ist zu einem viertägigen Besuch in Peking eingetroffen, während die Handelsspannungen zwischen den beiden wirtschaftlichen Supermächten zunehmen. Die Erwartungen auf beiden Seiten für ein Tauwetter in den eisigen Beziehungen sind gering.

Yellen twitterte, die Reise sei "eine Gelegenheit zur Kommunikation und zur Vermeidung von Fehlkommunikation oder Missverständnissen", aber das dürfte alles sein, was erreicht wird. Die Investoren erwarten sicherlich nicht viel mehr.

Die düstere Sicht der Investoren auf die chinesische Wirtschaft und den chinesischen Markt hat sich weiter verdüstert, nachdem ein negativer Bericht von Goldman Sachs über die chinesischen Banken am Mittwoch einen umfassenden Ausverkauf bei den in Hongkong notierten Bankaktien des Landes ausgelöst hat.

Goldman stufte einige große chinesische Banken aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Staatsverschuldung herab und vertiefte damit die Sorgen um einen Sektor, der bereits unter einem knarzenden Immobilienmarkt und einem schleppenden Wirtschaftswachstum leidet.

Der Hang Seng Mainland Banks Index stürzte am Donnerstag um 6,4% auf ein neues Jahrestief und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit Februar 2018. Er ist in dieser Woche um fast 10% gefallen und damit auf dem Weg zum größten Wochenrückgang seit mehr als fünf Jahren.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Freitag eine neue Richtung geben könnten:

- U.S. Finanzministerin Janet Yellen in China

- Japan Haushaltsausgaben (Mai)

- Südkorea Leistungsbilanz (Mai)