Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im November auf hohem Niveau etwas nachgelassen haben. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen sind und um 10,4 (Oktober: 10,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Es wäre der erste Rückgang der Inflationsrate seit Juni 2021. Daten aus Deutschland und Spanien deuten darauf hin, dass die Teuerung vor allem von Energie und Dienstleistungen gebremst wurde. Die deutsche HVPI-Teuerung ging auf 11,3 (11,6) Prozent zurück und die spanische auf 6,6 (7,3) Prozent.
Die EZB ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen. Sie hat ihre Leitzinsen Ende Oktober erneut um 75 Basispunkte erhöht, für Dezember wird an den Märkten derzeit eine vorsichtigere Gangart eingepreist. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat dieser Wahrnehmung bei ihrer Anhörung im Europaparlament am Montag entgegenzuwirken versucht. Sie warnte davor, den Rückgang der Gaspreise überzubewerten und sagte, dass sie nicht glaube, dass die Inflation bereits im Oktober ihren Höhepunkt erreicht habe.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- FR 08:45 Verbraucherpreise (vorläufig) November PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+6,1% gg Vj zuvor: +1,0% gg Vm/+6,2% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+7,0% gg Vj zuvor: +1,2% gg Vm/+7,1% gg Vj 08:45 Privater Verbrauch Oktober PROGNOSE: -0,8% gg Vm/-4,9% gg Vj zuvor: +1,2% gg Vm/-3,0% gg Vj - DE 09:55 Arbeitsmarktdaten November Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: +10.000 gg Vm zuvor: +8.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 5,5% zuvor: 5,5% - EU 11:00 Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) November Eurozone PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+10,4% gg Vj zuvor: +1,5% gg Vm/+10,6% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: 0,0% gg Vm/ +5,0% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/ +5,0% gg Vj - IT 11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) November PROGNOSE: -0,2% gg Vm/+11,3% gg Vj zuvor: +3,4% gg Vm/+11,8% gg Vj - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht November Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +190.000 Stellen zuvor: +239.000 Stellen 14:30 BIP (2. Veröffentlichung) 3Q annualisiert PROGNOSE: +2,7% gg Vq 1. Veröff.: +2,6% gg Vq 2. Quartal: -0,6% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +4,1% gg Vq 1. Veröff.: +4,1% gg Vq 2. Quartal: +9,0% gg Vq 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November PROGNOSE: 47,0 zuvor: 45,2 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 14.439,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 3.967,50 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 11.536,25 +0,1% Nikkei-225 27.968,99 -0,2% Schanghai-Composite 3.144,76 -0,2% Hang-Seng-Index 18.236,72 +0,2% +/- Ticks Bund -Future 141,31 +30 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 14.355,45 -0,2% DAX-Future 14.419,00 +0,4% XDAX 14.407,52 +0,4% MDAX 25.356,56 -1,0% TecDAX 3.025,83 -1,5% EuroStoxx50 3.934,44 -0,0% Stoxx50 3.765,64 +0,1% Dow-Jones 33.852,53 +0,0% S&P-500-Index 3.957,63 -0,2% Nasdaq-Comp. 10.983,78 -0,6% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 141,01 +59
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Weiter auf Seitwärtskurs erwarten Händler die europäischen Aktienmärkte auch am Mittwoch. Die Augen sind weiter klar auf das Thema Inflation und Geldpolitik gerichtet. Der DAX wird im Bereich um 14.450 Zähler erwartet. Viele Marktteilnehmer sind mit dieser Entwicklung nicht unzufrieden. "Wenn die steile Rally seit Oktober über die Zeit auskonsolidiert wird anstatt über eine Kurskorrektur, ist das eher ein Zeichen von Stärke", sagt ein Händler. Da der künftige Kurs der US-Notenbank für die Märkte der Wegweiser schlechthin sei, könne die Seitwärtsbewegung noch bis zur nächsten FOMC-Sitzung weitergehen. Diese findet in genau zwei Wochen statt.
Rückblick: Wenig verändert - Nach dem Rücksetzer vom Wochenauftakt tat sich wenig, wobei die Märkte nach der Herbst-Rally weiter als technisch überkauft und anfällig für Gewinnmitnahmen gelten. Gestützt wurde die Stimmung aber zum einen von günstig ausgefallenen deutschen Inflationsdaten und zum anderen von Spekulationen um eine Lockerung der strikten Null-Covid-Politik in China. Gesucht waren vor allem Rohstoffwerte (+2,7%) und Öl- und Gastitel (+1,8%)Daneben lagen die Subindizes Automobil, Banken, Versicherungen und Einzelhandel im Plus. Bei den Bankaktien ragten HSBC mit plus 4,4 Prozent heraus, nach dem Verkauf des Kanada-Geschäfts für 10,1 Milliarden Dollar an die Royal Bank of Canada. Im Vorfeld war über einen Verkaufspreis von rund 9 Milliarden Dollar spekuliert worden. Nestle gaben um 2 Prozent nach. Erhöhte Mittelfristziele des Nahrunsgmittelriesen wurden von Bernstein als nicht überraschend bezeichnet.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Autoaktien im DAX legten zwischen 1,5 und 2 Prozent zu. "Sollte China wie erhofft die strikte Corona-Politik lockern, dürften die deutschen Autobauer profitieren", hieß es dazu. DAX-Sieger waren Covestro (+3,2%), die laut Händlern weiter von einer jüngsten Kaufempfehlung von Goldman Sachs profitierten. Munich Re gewannen 2,1 Prozent und schlossen erstmals seit mehr als 20 Jahren über 300 Euro. "Die Versicherer profitieren von der Zinswende, gleichzeitig sind die Ausfallrisiken verglichen mit denen der Banken nur gering", meinte ein Marktteilnehmer. Stärker auf den DAX drückte das Minus von 2,6 Prozent bei Linde, die das größte Indexgewicht haben. Linde waren zuletzt von einem Kursrekord zum nächsten geeilt, so dass der Rücksetzer nicht überraschte. In der zweiten Reihe fielen Aroundtown nach der Vorlage von Neunmonatszahlen um 7,8 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
7C Solarparken legten um rund 2 Prozent zu. Der Solarparkbetreiber hatte eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse gegenüber dem Vorjahr für die ersten neun Monate gemeldet. Dazu wurden die Prognosen für das operative Ergebnis und den Cashflow angehoben. Das Immobilienunternehmen Accentro senkte dagegen die Prognosen für das Geschäftsjahr 2022 deutlich. Der Kurs wurde nachbörslich gut 3 Prozent tiefer gestellt.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Angesichts der kräftigen Aufwärtsbewegung seit Oktober sei die Luft zu dünn für deutlichere Gewinne, hieß es im Handel. Die Belastungsfaktoren waren die gleichen wie am Vortag: Falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern, die die Markterwartung einer nur kleinen 50-Basispunkte-Zinserhöhung am 14. Dezember unterminieren, und die Entwicklung in China. Dort haben sich die Proteste gegen die harten Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen beruhigt, aber nur, weil Peking sie offenbar hat niederschlagen lassen. Bremsend wirkten nach den falkenhaften Notenbanker-Kommentaren steigende Renditen am Anleihemarkt. Für Zurückhaltung sorgte auch, dass US-Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch einen Auftritt haben wird zu den Themen Konjunkturaussichten und Arbeitsmarkt. Gerade nach den jüngsten falkenhaft klingenden Aussagen anderer Notenbanker könnte dieser Termin spannend werden. Chemours gaben um 1,3 Prozent nach. Das Chemieunternehmen erwartet, beim bereinigten Betriebsergebnis unterhalb des unteren Randes der angepeilten Spanne zu bleiben und will nun Kosten sparen. Unitedhealth gingen 0,8 Prozent billiger aus dem Tag. Der Krankenversicherer hat einen Gewinnausblick abgegeben, der für das nächste Jahr leicht unter den Schätzungen der Wall Street liegt. UPS gewannen dagegen nach einer Hochstufung auf "Buy" durch die Deutsche Bank 2,8 Prozent. Nachdem der Kreuzfahrtenanbieter Carnival für den sogenannten Cyber Monday Buchungen gemeldet hatte, die 50 Prozent über dem Volumen am Cyber Monday 2019 liegen, ging es für die Aktie um 4,6 Prozent nach oben.
US-ANLEIHEN Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,47 +2,9 4,44 373,7 5 Jahre 3,93 +4,9 3,88 266,5 7 Jahre 3,86 +7,2 3,79 242,1 10 Jahre 3,75 +6,5 3,69 224,3 30 Jahre 3,81 +8,2 3,72 190,6
Die Anleiherenditen stiegen spürbar vor dem Hintergrund der jüngsten teils falkenhaften Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank. Dazu seien einige Akteure mit Anleiheverkäufen auf Nummer sicher gegangen vor der Rede von US-Notenbankchef Powell am Mittwoch.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 30, 2022 01:31 ET (06:31 GMT)