Etwas fester - Die Wall Street hat am Donnerstag ihre Aufwärtstendenz - wenn auch gebremst - fortgesetzt. Das Ausbleiben weiterer negativer Nachrichten zur jüngsten Bankenkrise habe die Risikofreude unter Anlegern weiter befeuert, hieß es. Der S&P-500 war am Vortag zudem wieder über die Marke von 4.000 Punkten geklettert und lag damit auf einem höheren Niveau als vor dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB). Händler sprachen nun von Anschlusskäufen. Auch der als Angstbarometer bezeichnete Volatilitätsindex bewegte sich weiter auf dem niedrigsten Niveau seit rund einem Monat. Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von H.B. Fuller um 2 Prozent, nachdem Umsatz und Gewinn des Klebstoff-Experten im ersten Quartal die Analystenerwartungen verfehlt haben. Die Titel von RH büßten 3,3 Prozent ein. Die Holding mit der operativen Inneneinrichtungstochter Restoration Hardware hatte sowohl bei Gewinn wie Umsatz im jüngsten Quartal Rückgänge verzeichnet. Dazu enttäuschte der Umsatzausblick.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,13         +7,0          4,06          -29,4 
5 Jahre                  3,68         -0,3          3,68          -32,2 
7 Jahre                  3,62         -2,2          3,64          -35,0 
10 Jahre                 3,55         -1,8          3,57          -32,7 
30 Jahre                 3,74         -2,1          3,76          -22,9 
 

Die Notierungen zogen mehrheitlich leicht an. Anleger spekulierten auf kurzfristig weitere Zinserhöhungen, mittelfristig dagegen eher mit Senkungen. Insgesamt könnte der globale Zinserhöhungsprozess an Dynamik verlieren.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:02 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0903        -0,0%     1,0906         1,0910   +1,9% 
EUR/JPY           144,83        +0,1%     144,70         144,80   +3,2% 
EUR/CHF           0,9965        +0,1%     1,0951         0,9965   +0,7% 
EUR/GBP           0,8797        -0,1%     0,8803         0,8816   -0,6% 
USD/JPY           132,83        +0,1%     132,68         132,72   +1,3% 
GBP/USD           1,2395        +0,1%     1,2389         1,2376   +2,5% 
USD/CNH           6,8636        -0,1%     6,8739         6,8789   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        28.194,72        +0,3%  28.105,35      28.397,42  +69,9% 
 

Der Dollar gab einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Der Dollar-Index verlor 0,5 Prozent. Dagegen legte der Euro mit den Inflationsdaten aus Deutschland zu. Der Inflationsdruck in Deutschland hat im März etwas weniger deutlich abgenommen als erhofft. Die Daten befeuerten Zinserhöhungsspekulationen und trieben die Gemeinschaftswährung an. Die EZB konnte nun forscher vorgehen als die Fed, hieß es.

Der Dollar bewegt sich am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft kaum, der Dollar-Index erholt sich um knapp 0,1 Prozent. Unverändert sprechen Händler von steigender Risikoneigung am Markt, die den Dollar belaste. Die Analysten von Capital Economics trauen dem Greenback mittelfristig nur noch einen finalen Schub nach oben zu, weil die entwickelten Staaten in eine Rezession fielen und die Risikofreude nachlasse. Auch wenn die Fed mit ihren Zinserhöhungen weitgehend durch sei, legte der Dollar im Anschluss an die meisten Zinserhöhungszyklen noch einmal zu, heißt es. Die Analysten rechnen aber damit, dass die Fed deutlich früher als andere Notenbanken die Zinsen senken werde.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          74,39        74,37      +0,0%          +0,02   -7,5% 
Brent/ICE          79,08        79,27      -0,2%          -0,19   -7,4% 
 

Für die Ölpreise ging es nach oben - um bis zu 1,9 Prozent. Weiterhin stützte der überraschend deutliche Rückgang der am Vortag gemeldeten wöchentlichen US-Öllagerdaten. Diese schürten die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage. "Die Rohöl-Futures dürften nach dem starken Druck der Banken- und Finanzmärkte die Talsohle durchschritten haben und noch einiges an Aufwärtspotenzial bieten", hieß es von Vortexa.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.980,39     1.978,00      +0,1%          +2,39   +8,6% 
Silber (Spot)      23,90        23,80      +0,4%          +0,10   -0,3% 
Platin (Spot)     988,13       989,70      -0,2%          -1,58   -7,5% 
Kupfer-Future       4,09         4,09      -0,1%          -0,01   +7,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis zeigte sich weiter recht volatil unter der Marke von 2.000 Dollar. Nach den Abgaben des Vortages ging es nun mit dem schwächeren Dollar wieder deutlich nach oben.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

NATO-ERWEITERUNG

Finnland kann nach einer monatelangen Hängepartie der Nato beitreten. Das türkische Parlament stimmte als letzte Volksvertretung der 30 Nato-Staaten für die Ratifizierung des finnischen Antrags auf die Aufnahme in das Militärbündnis.

US-INNENPOLITIK

Als erster früherer Präsident der US-Geschichte ist Donald Trump wegen einer Schweigegeldaffäre angeklagt worden - ein historischer Schritt mit potenziell gewaltigen politischen Auswirkungen. Die zuständige Grand Jury in New York stimmte für eine Anklageerhebung gegen Trump wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016.

US-BANKEN

Das Weiße Haus forderte strengere Regeln für mittelgroße Banken, nachdem der Zusammenbruch von zwei Kreditgebern Anfang des Monats das Bankensystem erschüttert hatte. Die Empfehlungen fordern neue Regeln von der Federal Reserve und anderen Bankenaufsichtsbehörden, die für Banken mit einer Bilanzsumme von 100 bis 250 Milliarden US-Dollar gelten würden. Nach Angaben des Federal Financial Institutions Examination Council befanden sich Ende 2022 etwa 20 Unternehmen in dieser Größenordnung.

GELDPOLITIK MEXIKO

Die mexikanische Zentralbank hat zum 15. Mal in Folge den Leitzins erhöht. Gleichzeitig hat sie das Tempo der geldpolitischen Straffung verlangsamt. Der Gouverneursrat beschloss einstimmig, den Zielwert für den Tagesgeldsatz um einen Viertelprozentpunkt auf 11,25 Prozent anzuheben. Dies ist die geringste Anhebung des Zinssatzes seit der Sitzung der Zentralbank im November 2021.

HALBLEITEREXPORTE JAPAN

Japan hat angekündigt, die Ausfuhren moderner Anlagen zur Halbleiterproduktion einzuschränken. Ab Juli benötigen heimische Unternehmen, die Produktionsanlagen für moderne Halbleiter exportieren wollen, dafür eine Genehmigung, wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie mitteilte. Diese Maßnahme könnte die Entwicklung der chinesischen Chip-Industrie behindern und zu einer weiteren Abkühlung der Beziehungen beider Länder führen.

FREIHANDEL GROßBRITANNIEN

Großbritannien steht nach Angaben der Regierung kurz vor dem Beitritt zur asiatisch-pazifischen Freihandelszone CPTPP. Die Aufnahme seines Landes nach 21 Monaten Verhandlungszeit beweise, dass sein Land nun "die Chance unserer neuen Freiheit in der Handelspolitik nach dem Brexit" ergreife, erklärte der britische Premierminister Rishi Sunak. Großbritannien wird demnach das erste europäische Mitglied der im Jahr 2018 gegründeten CPTPP-Gruppe. Die CPTPP-Freihandelszone umfasst derzeit Australien, Kanada, Chile, Mexiko, Japan, Brunei, Malaysia, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam.

TARIFKONFLIKT DEUTSCHLAND

Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft Verdi "einzelne Warnstreiks in verschiedenen Teilbereichen, darunter auch in Kitas oder Kliniken", bis Sonntag angekündigt. Das seien jedoch vor allem Informationsformate, bei denen die Gewerkschaft keine ganzen Verwaltungen oder Unternehmen lahmlegen wolle, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der Süddeutschen Zeitung. Die Arbeitgeberseite leitete die Schlichtung ein. Das Verfahren beginnt am Sonntag, ab dann herrscht Friedenspflicht.

LUFTHANSA

Um die Kosten bei Zubringerflügen zu senken, plant der Konzern die neue Tochter City Airlines. Der Flugbetrieb steht offenbar kurz vor dem Start. Einigt man sich nicht bis Ende Juni, wird Lufthansa die Zubringerflüge nach Frankfurt und München an City Airlines mit niedrigeren Lohnkosten verlieren. Das könne sehr schnell gehen, heißt es in der Konzernzentrale laut Handelsblatt.

NORDEX

rechnet dieses Jahr vor allem im zweiten Halbjahr mit besseren Geschäften und könnte im Gesamtjahr bestenfalls operativ wieder einen Gewinn erzielen. Das Unternehmen sei zuversichtlich, die Profitabilität mittelfristig weiter zu verbessern, wird CEO Jose Luis Blanco in der Mitteilung zitiert. 2023 soll die EBITDA-Marge zwischen minus 2 und plus 3 Prozent liegen. Den Umsatz sieht Nordex zwischen 5,6 Milliarden und 6,1 Milliarden Euro. Mittelfristig soll die EBITDA-Rendite 8 Prozent erreichen.

SILTRONIC

Claudia Schmitt wird zum 1. Juli 2023 neue Finanzvorständin der Siltronic AG. Dies habe der Aufsichtsrat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, teilte der Konzern mit. Sie folgt auf Rainer Irle (53), der seit 2013 als Finanzvorstand der Siltronic AG tätig ist und auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlassen werde.

SAINT-GOBAIN

trennt sich von seinem Glasverarbeitungsgeschäft in der Schweiz. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es eine Vereinbarung über den Verkauf von Glassolutions mit dem deutschen Unternehmen Aequita geschlossen. Einen Kaufpreis nannte Saint-Gobain nicht. Der Geschäftsbereich hat 2022 einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro erzielt.

AMS-OSRAM

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March 31, 2023 01:35 ET (05:35 GMT)