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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tags des Erwachsenwerdens geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
GELDPOLITIK USA
Nach Ansicht des ehemaligen US-Finanzministers Larry Summers muss die US-Notenbank eine "wesentlich straffere" geldpolitische Linie fahren. Die Mischung aus einem angespannten Arbeitsmarkt und einer lockeren Geldpolitik habe die US-Wirtschaft dazu gebracht, "rücksichtslos über die Autobahn zu rasen und einen Unfall zu riskieren", so Summers. Die einzige Lösung sei eine viel straffere Politik der Federal Reserve, als der Markt oder die Notenbank es derzeit erwarten, so Summers bei der Jahrestagung der American Economic Association.
Die Fed hat damit begonnen, von ihrer lockeren Politik der Nullzinsen und der monatlichen Ankäufe von Vermögenswerten abzurücken. Auf ihrer Sitzung Mitte Dezember beschloss die Notenbank, die Ankäufe von Vermögenswerten im März zu beenden und stellte drei Zinserhöhungen für 2022 in Aussicht. Summers sagte, es sei geradezu absurd zu behaupten, die hohe Inflation sei durch Liefer-Engpässe verursacht worden. Die Löhne stiegen zudem mit einer jährlichen Rate von 7,5 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
11:00 Munich Re, Vorstellung des Naturkatastrophenberichts 2021, München
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- BMW AG, Absatzzahlen 4. Quartal
- Fuchs Petrolub SE, Jahresergebnis
- Shop Apotheke Europe NV, Jahresumsatz
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 10:00 VDMA, Auftragseingang Maschinen- und Anlagenbau November 10:30 Sentix-Konjunkturindex Deutschland Januar - EU 11:00 Arbeitsmarktdaten November Eurozone Arbeitslosenquote PROGNOSE: 7,2% zuvor: 7,3%
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.956,00 +0,0% E-Mini-Future S&P-500 4.672,50 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.635,25 +0,3% Nikkei-225 Kein Handel wegen Feiertag Schanghai-Composite 3.587,89 +0,2% +/- Ticks Bund -Future 169,90 -17 Freitag: INDEX Schluss +/- DAX 15.947,74 -0,6% DAX-Future 15.954,00 -0,3% XDAX 15.967,57 -0,3% MDAX 34.975,84 -0,5% TecDAX 3.708,17 -1,1% EuroStoxx50 4.305,83 -0,4% Stoxx50 3.816,62 -0,2% Dow-Jones 36.231,66 -0,0% S&P-500-Index 4.677,03 -0,4% Nasdaq-Comp. 14.935,90 -1,0% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,06 -32
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
AUSBLICK: Der DAX wird zum Start in die zweite Woche des Jahres 2022 kaum verändert erwartet. Damit dürfte nach der Berg- und Talfahrt in der Vorwoche die Suche nach der Richtung zunächst weitergehen. So stellt IG den Index am Morgen bei 15.955 Punkten nach 15.948 Zählern am Freitagschluss. Mit weiter steigenden Zinsen ist zu erwarten, dass die hochbewerteten Titel aus dem Technologiesekor weiter verkauft werden, so notiert der TecDAX seit Jahresbeginn bereits 5 Prozent im Minus. Sollte sich dieses Szenario einstellen, dürfte es für die Aktien der Banken weiter nach oben gehen.
RÜCKBLICK: Leichter - Der fortgesetzte Anstieg der Inflation in Europa machte die Anleger vorsichtig, zumal dies den Druck auf die EZB erhöht, mit einer strafferen Geldpolitik gegenzusteuern. Im Euroraum stieg die Inflationsrate im Dezember entgegen den Erwartungen weiter auf nun 5,0 Prozent. Hinzu kam eine Entwicklung am US-Arbeitsmarkt, die den Straffungskurs der US-Notenbank stärkt. Damit zeichnet sich ab, dass die Zinsen weiter steigen dürften, was vor allem ungünstig ist für hoch bewertete Technologiewerte. Finanzwerte profitieren dagegen von höheren Zinsniveaus. Banken- und Versicherungswerte lagen denn auch vorne (je +1%), wenn auch mit klarem Abstand zum Tagessieger der Rohstoffaktien(+1,9%). Dass auch der Stoxx-Technologie-Subindex (-0,1%) nur knapp im Minus schloss, war der STMicro-Aktie zu verdanken. Sie gewann 6,6 Prozent, nachdem laut Citi der Umsatz im vierten Quartal sowohl die Konsensschätzung als auch die Unternehmensprognose übertroffen hatte. Nach Eckdaten zum vierten Quartal verteuerten sich Shell um 0,9 Prozent. Shell hatte zudem den geplanten Aktienrückkauf im Volumen von 5,5 Milliarden Dollar bestätigt.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Nach einem starken und fast euphorischen Start des DAX an den ersten drei Tagen des neuen Jahres, bei dem das Rekordhoch nur um fünf Punkte verfehlt wurde, ging es seitdem wieder bergab. Gegenüber dem Jahresschluss 2021 liegt er nur noch 0,4 Prozent im Plus, für den TecDAX mit den einigen besonders zinsreagiblen Wachstumswerten ging es seitdem bereits um 5,4 Prozent nach unten. Weil steigende Zinsen günstig für die Banken sind, die schon lange unter den Niedrigzinsen leiden, legten Deutsche Bank um 1,8 Prozent und Commerzbank um 3,5 Prozent weiter zu. Seit Jahresbeginn lauten die Gewinne damit auf 12,2 bzw 17,5 Prozent. Bei der Commerzbank gab es einmal mehr Spekulationen über Kaufinteresse, wobei meist Namen von Wettbewerbern aus Frankreich genannt wurden.
XETRA-NACHBÖRSE
Von einem sehr ruhigen nachbörslichen Geschäft zum Wochenausklang sprach ein Händler von Lang & Schwarz. Es habe keine wichtigen Unternehmensnachrichten gegeben. Auch die Umsätze seien vor diesem Hintergrund niedrig gewesen.
USA - AKTIEN
Leichter - Deutlich erholt von den Tagestiefs aber mit Abgaben hat die Wall Street am Freitag den Handel beendet. Der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember hatte die Sorgen erhöht, dass es rascher zu einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank kommen könnte. Etwas stützend wirkte die Erwartung, dass die US-Wirtschaft robust genug ist, auch Zinserhöhungen zu überstehen, ohne dass das Wachstum abgewürgt wird. Vor allem die Nasdaq-Indizes mit vielen stark zinsreagiblen Wachstumsaktien gaben mit weiter steigenden Marktzinsen erneut nach. Der Nasdaq-Composite hat in dieser Woche rund 4,5 Prozent verloren - es war damit die schwächste Woche seit Februar 2021. Zu den Favoriten zählten erneut Bank- und Versicherungsaktien, weil die betreffenden Unternehmen als Profiteure höherer Zinsniveaus gelten. Der Banken-Sektor im S&P-500 kletterte um 1,5 Prozent, Versicherer legten um 0,9 Prozent zu. Der Kurs von T-Mobile US fiel um 5,0 Prozent. Die Tochter der Deutschen Telekom hatte trotz eines kräftigen Wachstums der Neukundenzahl im vierten Quartal 2021 die Erwartungen des Marktes leicht verfehlt.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,86 -0,4 0,87 13,2 5 Jahre 1,50 +3,5 1,47 24,4 7 Jahre 1,70 +4,3 1,66 26,0 10 Jahre 1,77 +4,8 1,72 26,0 30 Jahre 2,12 +3,8 2,08 21,5
Der unter der Woche vom Protokoll der Notenbanksitzung im Dezember ausgelöste Zinsschreck hielt an. Entsprechend weiter nach oben ging es mit dem Marktzinsen. Die Zehnjahresrendite stieg um 4,8 Basispunkte auf 1,77 Prozent - den höchsten Stand seit einem Jahr. Es wird mittlerweile für März mit der ersten Zinserhöhung in den USA gerechnet.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 18:55 % YTD EUR/USD 1,1334 -0,2% 1,1357 1,1357 -0,3% EUR/JPY 131,26 -0,0% 131,30 131,30 +0,3% EUR/CHF 1,0431 -0,0% 1,0884 1,0436 +0,5% EUR/GBP 0,8343 -0,2% 0,8362 0,8363 -0,7% USD/JPY 115,80 +0,2% 115,61 115,62 +0,6% GBP/USD 1,3585 +0,0% 1,3582 1,3580 +0,4% USD/CNH 6,3795 -0,1% 6,3855 6,3851 +0,4% Bitcoin BTC/USD 42.127,23 -0,2% 42.200,26 41.961,69 -8,9%
Nach dem US-Arbeitsmarktbericht kam der Dollar weiter unter Abgabedruck, der Dollar-Index büßte 0,6 Prozent ein. Die Commerzbank vermutete den Grund in der Erwartung negativer Realzinsen. Zwar erwarte der Markt, dass die US-Notenbank früh ihren Zinserhöhungszyklus beginne und zunächst rasche Zinsschritte kämen, so Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann. Doch rechne der Markt nach wie vor damit, dass der Zinszyklus im Bereich um 1,5 Prozent ende. Das würde bedeuten, dass der Markt auf mittlere bis lang Sicht nicht mit Fed-Leitzinsen nahe oder gar über der US-Inflation rechne. Andere Beobachter sprachen eher von einer Euro-Stärke, weil die gemeldeten hohen Inflationsdaten aus dem Euroraum für Dezember den Druck auf die EZB erhöhten, etwas gegen die Inflation zu unternehmen.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,01 78,90 +0,1% 0,11 +5,1% Brent/ICE 81,89 81,75 +0,2% 0,14 +5,1%
Bei den Ölpreisen markierte die Marke Brent zwischenzeitlich den höchsten Stand seit rund zwei Monaten. Diese Gewinne konnten aber nicht verteidigt werden und die Preise rutschten ins Minus. Förderprobleme durch die Kältewelle in Teilen der USA sowie die Proteste in Kasachstan und etwaige Auswirkungen auf die dortige Ölförderung dürften die Preise aber weiter stützen, so die ING.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 10, 2022 01:30 ET (06:30 GMT)