Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen im Ukraine-Konflikt haben die USA eine Reisewarnung für Russland erlassen. Das US-Außenministerium ordnete zudem am Sonntag die Abreise der Angehörigen von US-Diplomaten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew an. Grund dafür sei die "anhaltende Bedrohung durch eine russische Militäroperation", erklärte das Ministerium in Washington. "Wir glauben, dass eine russische Invasion (...) jeden Moment stattfinden kann", bekräftigte eine hochrangige US-Beamtin vor Journalisten. Sie warnte: "Die USA wären in diesem Fall nicht in der Lage, US-Bürger zu evakuieren". Die Botschaft in Kiew bleibe geöffnet und die Geschäftsträgerin Kristina Kvien "bleibt in der Ukraine", fügte die Beamtin hinzu. Zuvor hatte das Ministerium erklärt, dass lokale und nicht-essentielle Angestellte der US-Botschaft "freiwillig" das Land verlassen dürfen. Weitere in der Ukraine lebende US-Bürger sollten "jetzt in Erwägung ziehen", die Ukraine mit kommerziellen Flügen oder anderen Transportmitteln zu verlassen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:08 International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 4Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Dezember 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Januar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: k.A. zuvor: 57,6 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Januar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: k.A. zuvor: 57,7
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.421,50 +0,7% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.545,75 +0,8% Nikkei-225 27.588,37 +0,2% Hang-Seng-Index 24.720,13 -1,0% Kospi 2.792,00 -1,5% Shanghai-Composite 3.523,14 +0,0% S&P/ASX 200 7.139,50 -0,5%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Stimmung ist zum Auftakt der neuen Woche weiter gedrückt. Vor dem Hintergrund der im laufenden Jahr erwarteten Zinserhöhungen in den USA und wegfallender Wirtschaftsstimuli vieler Notenbanken agieren die Anleger weiter vorsichtig und bevorzugen sichere Häfen wie Anleihen. Hinzu kommt als Bremsfaktor, dass im Laufe der Woche die US-Notenbank das weitere Vorgehen berät, wobei nicht gänzlich auszuschließen ist, dass sie dann schon weitere Verschärfungen beschließen wird. Bislang wird die erste Zinserhöhung an den Märkten für März erwartet. Klares Schlusslicht ist die Börse in Seoul, wo der Kospi auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr fällt. In Schanghai sprechen Marktteilnehmer davon, dass technische Faktoren auf eine baldige Gegenbewegung hindeuteten und der Markt im Laufe der Woche in eine Erholungsphase eintreten könnte. Die Umsätze seien derweil niedrig im Hinblick auf die zum Monatsende beginnenden mehrtägigen Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest. In Sydney knickten Regis Resources um 14 Prozent ein. Sie litten nach einem Zwischenfall in einer Mine unter der Erwartung einer geringeren Goldförderung und höherer Kosten. South 32 gaben um 3,7 Prozent nach, gedrückt von revidierten Ausblicken für zwei Tochterunternehmen.
US-NACHBÖRSE
Kraft Heinz reagierten praktisch nicht auf die Nachricht, dass der Lebensmittelhersteller zum 1. März seinen Finanzchef verliert und intern bereits einen Nachfolger gefunden hat. Ähnlich bei Archer Aviation. Die Archer-Aktie wurde zuletzt aber 2 Prozent fester gesehen auf Nasdaq.com.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.265,50 -1,3% -449,89 -5,7% S&P-500 4.397,73 -1,9% -85,00 -7,7% Nasdaq-Comp. 13.768,92 -2,7% -385,10 -12,0% Nasdaq-100 14.438,40 -2,7% -408,06 -11,5% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,29 Mrd 0,94 Mrd Gewinner 680 853 Verlierer 2.757 2.503 unverändert 122 168
Sehr Schwach - Die Talfahrt ging weiter angesichts von Zinsängsten und geopolitischen Spannungen. Der technologielastige Nasdaq-Composite rutschte tiefer in den Korrekturmodus. Dass es hier so wenig Gegenwehr gegeben habe, werteten Händler als Alarmsignal. Auch die wachsenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Konflikt um die Ukraine wurden als Belastungsfaktor genannt. Die Risikoprämie für Aktien müsse steigen, hieß es dazu. Citi verwies zudem auf die deutlich gesunkenen Aufwärtsrevisionen der Ergebniserwartungen bei Unternehmen. Hier könne der Höhepunkt überschritten sein. Netflix knickten um 21,8 Prozent ein - belastet von einer enttäuschenden Prognose zum Neukundenwachstum. Im Schlepptau sanken Walt Disney im Dow um 6,9 Prozent. Peloton erholten sich vom Kurseinbruch des Vortages um 11,6 Prozent. Da hatten noch Berichte über Produktionsausetzungen wegen schwacher Nachfrage den Kurs gedrückt.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,00 -2,3 1,03 27,4 5 Jahre 1,55 -3,5 1,59 29,4 7 Jahre 1,71 -4,1 1,75 27,2 10 Jahre 1,76 -4,9 1,81 24,9 30 Jahre 2,06 -5,5 2,12 16,4
Am Rentenmarkt wurde erneut gekauft, was Händler mit der allgemeinen Flucht in vermeintliche Sicherheit erklärten. Die Verunsicherung am Aktienmarkt, aber auch die Ukraine-Krise sorgten bei den Anlegern für Risikoscheu.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:46 Uhr % YTD EUR/USD 1,1319 -0,2% 1,1342 1,1331 -0,5% EUR/JPY 128,81 -0,1% 128,95 128,99 -1,6% EUR/GBP 0,8359 -0,1% 0,8368 0,8344 -0,5% GBP/USD 1,3542 -0,1% 1,3554 1,3580 +0,1% USD/JPY 113,79 +0,1% 113,68 113,84 -1,1% USD/KRW 1.192,60 0% 1.192,60 1.192,98 +0,3% USD/CNY 6,3320 -0,1% 6,3390 6,3411 -0,4% USD/CNH 6,3352 -0,1% 6,3410 6,3457 -0,3% USD/HKD 7,7863 -0,0% 7,7873 7,7887 -0,1% AUD/USD 0,7160 -0,2% 0,7176 0,7195 -1,4% NZD/USD 0,6709 -0,1% 0,6713 0,6728 -1,7% Bitcoin BTC/USD 35.317,88 -0,6% 35.522,57 38.920,59 -23,6%
Der Dollar gab einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index büßte 0,1 Prozent ein. Gefallene Renditen am Rentenmarkt machten den Dollar unattraktiver. Kryptowährungen litten stark unter der allgemeinen zunehemenden Risikoscheu.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,68 85,14 +0,6% 0,54 +14,4% Brent/ICE 88,48 87,89 +0,7% 0,59 +12,8%
Die Ölpreise setzten ihre Abwärtstendenz des Vortages fort. Auch hier habe Risikoverringerung dominiert, hieß es. Auf Wochensicht stand aber ein dickes Plus, befeuert unter anderem von geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und rund um die Ukraine mit dem Ölförderer Russland im Zentrum.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.839,11 1.833,60 +0,3% +5,51 +0,5% Silber (Spot) 24,14 24,31 -0,7% -0,17 +3,6% Platin (Spot) 1.035,48 1.036,95 -0,1% -1,47 +6,7% Kupfer-Future 4,48 4,52 -1,1% -0,05 +0,3%
Die gesunkenen Marktzinsen drückten den Goldpreis um rund ein halbes Prozent, der aber dennoch einen kräftigen Wochenaufschlag rettete. Das Edelmetall sei als Inflationsschutz wieder gefragter gewesen, hieß es rückblickend.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++
SINGAUR
Die Verbraucherpreise in Singapur sind im Dezember zum Vorjahr um 4,0 Prozent gestiegen, stärker als mit 3,7 Prozent geschätzt.
GLOBALWAFERS / SILTRONIC
Globalwafers-Chefin Doris Hsu hält die Übernahme von Siltronic nach wie vor für realistisch. "Die Zeit ist knapp, aber juristisch ist eine Freigabe noch möglich", sagte Hsu dem Handelsblatt. "Wir haben für alle Bedenken umfassende Lösungen angeboten, einschließlich der Rückabwicklung der Transaktion. Wo ein Wille ist, ist ein Weg." Seit mehr als einem Jahr versucht der Taiwaner Konzern die Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums für den 4,35 Milliarden schweren Deal zu bekommen - bislang ohne Erfolg.
PELOTON
Ein aktivistischer Investor fordert, dass die Peloton Interactive seinen ihren CEO entlässt und einen Verkauf des Unternehmens prüft, nachdem die Aktien des Herstellers von Trimm-Dich-Rädern um mehr als 80 Prozent von ihrem Höchststand gefallen sind. Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, Blackwells Capital halte weniger als 5 Prozent an Peloton und wolle die Entlassung von CEO John Foley.
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DJG/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 24, 2022 01:45 ET (06:45 GMT)