Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Die chinesischen Exporte sind im März unerwartet um 14,8 Prozent gestiegen und haben damit eine seit Oktober andauernde Talfahrt beendet. Die Ausfuhren übertrafen damit die Erwartungen bei weitem. Die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten im Konsens einen Rückgang von 7,0 Prozent prognostiziert, nach einem Rückgang von 6,8 Prozent in den beiden Monaten Januar und Februar, wie aus den Daten der Allgemeinen Zollverwaltung vom Donnerstag hervorgeht. Die Importe gingen im März im Jahresvergleich nur um 1,4 Prozent zurück, verglichen mit einem Minus von 10,2 Prozent in den ersten beiden Monaten des Jahres. Die befragten Ökonomen hatten einen Rückgang der Einfuhren um 5,0 Prozent erwartet. Chinas Handelsüberschuss belief sich im März auf 88,19 Milliarden US-Dollar und war damit deutlich größer, als die Ökonomen mit 41,0 Milliarden erwartet hatten.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Die Notenbanker der Federal Reserve waren sich auf ihrer Sitzung am 21. bis 22 März wenige Tage nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank einig, dass die Turbulenzen im Bankensektor das US-Wirtschaftswachstum verlangsamten. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorgeht, waren sie sich aber nicht sicher, wie stark dies geschehe. Die zwölf stimmberechtigten Mitglieder des Zinsausschusses der Fed "sind sich einig, dass die jüngsten Entwicklungen wahrscheinlich zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen führen und die Wirtschaftstätigkeit, die Einstellung von Arbeitskräften und die Inflation belasten werden, aber dass das Ausmaß dieser Auswirkungen ungewiss ist", heißt es weiter. Die Zentralbanker erklärten außerdem, dass sie die Inflationsrisiken weiterhin "sehr aufmerksam" verfolgten. Angesichts ihrer Einschätzung der potenziell wirtschaftlichen Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen im Bankensektor sehen die Fed-Mitglieder nun "eine leichte Rezession, die später in diesem Jahr beginnt und sich in den darauffolgenden zwei Jahren erholen wird". Aus dem Protokoll geht auch hervor, dass "viele" Notenbanker sagten, dass die wahrscheinlichen Auswirkungen des Stresses im Bankensektor sie dazu veranlasst hätten, ihre Schätzung des Spitzenzinssatzes zu senken, der erforderlich sei, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Allerdings gab es auf der Sitzung eine starke Tendenz zu einer Zinserhöhungspause. "Mehrere" Notenbanker merkten an, dass sie überlegten, ob eine Pause angemessen sei. Sie waren der Überzeugung, dass die Notfallmaßnahmen der Fed in Abstimmung mit anderen Regierungsstellen dazu beigetragen hätten, die Lage zu beruhigen und die kurzfristigen Risiken zu verringern.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
  14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
        PROGNOSE: 235.000 
        zuvor:    228.000 
 
  14:30 Erzeugerpreise März 
        PROGNOSE:  0,0% gg Vm 
        zuvor:    -0,1% gg Vm 
        Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
        PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
        zuvor:     0,0% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.122,25  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.970,50  +0,1% 
Nikkei-225                28.159,54  +0,3% 
Hang-Seng-Index           20.219,30  -0,4% 
Kospi                      2.551,76  +0,0% 
Shanghai-Composite         3.323,87  -0,1% 
S&P/ASX 200                7.318,70  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Nach den Inflationsdaten aus den USA vom Vortag hat sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause der US-Notenbank nicht erhöht, heißt es aus dem Handel. Zudem belastet das am Vorabend veröffentlichte jüngste Sitzungsprotokoll der Fed. Denn diese rechnet nun wegen der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor mit einer "leichten Rezession". Die asiatischen Handelsplätze können sich allerdings im Verlauf teilweise wieder von ihren anfänglichen Abgaben erholen. In den Blick rückt nun zudem die am Freitag beginnende Berichtssaison in den USA. Hier stehen die Ergebnisse von JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup für das erste Quartal auf der Agenda. "Werden hier die Erwartungen einigermaßen erfüllt oder sogar übertroffen, wird der Markt wahrscheinlich steigen", so David Nicholas, Chief Executive Officer von Nicholas Wealth Management. Im Minus liegt der Hang-Seng-Index in Hongkong. Teilnehmer verweisen hier zur Begründung auf die Abgaben der Alibaba-Aktie. Hintergrund ist ein Bericht der Financial Times, wonach sich die Softbank von einem Großteil ihrer Beteiligung an dem Technologie-Konzern trennt. Zudem knicken die Aktien des Immobilienentwickler Sunac China Holdings um 53,5 Prozent ein. Der Aktienhandel in Hongkong wurde hier nach einem einjährigen Stopp wieder aufgenommen. Der Schanghai-Composite holt anfängliche Verluste wieder auf. Hier stützen überraschend gute Konjunkturdaten, nachdem es zuletzt Befürchtungen gegeben hatte, dass die Erholungsdynamik nach der Corona-Pandemie schwach bleiben wird. So sind die chinesischen Exporte im März unerwartet um 14,8 Prozent gestiegen und haben damit eine seit Oktober andauernde Talfahrt beendet. Sehr erfolgreich verläuft das Börsendebüt von ispace in Tokio - die Aktie legt um 88 Prozent zu. Das Unternehmen baut Mondlandegeräte.

US-NACHBÖRSE

Für die Aktie von Harley-Davidson ging es im nachbörslichen Handel zur Wochenmitte um 4 Prozent nach unten. Der Motorradhersteller gab bekannt, dass Chief Financial Officer (CFO) Gina Goetter das Unternehmen nach weniger als drei Jahren in dieser Funktion verlässt. Sie wechselt in gleicher Funktion zu Hasbro. Deren Aktien legten um 1,8 Prozent zu. Nur wenig bewegt zeigte sich dagegen die IBM-Aktie von Meldungen, wonach der Konzern einen Verkauf seines Wetterdienstes prüft. Die IBM-Aktie legte um 0,1 Prozent zu. Die Papiere von Sportsman's Warehouse Holdings knickten um 14,2 Prozent ein. Der Sportartikel-Einzelhändler prognostiziert für das laufende Quartal einen starken Umsatzrückgang und einen unerwarteten Verlust. Für die Titel von Rent the Runway ging es um 5,4 Prozent abwärts. Das Unternehmen gab bekannt, dass das Umsatzwachstum in diesem Jahr geringer ausfallen wird als erwartet und dass der langjährige Finanzchef das Unternehmen verlassen wird.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.646,76        -0,1%        -38,03          +1,5% 
S&P-500              4.092,05        -0,4%        -16,89          +6,6% 
Nasdaq-Comp.        11.929,34        -0,9%       -102,54         +14,0% 
Nasdaq-100          12.848,35        -0,9%       -115,81         +17,5% 
 
                     Mittwoch   Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 802,4 Mio  809,9 Mio 
Gewinner             1.380      2.218 
Verlierer            1.617        787 
Unverändert            137        122 
 

Etwas leichter - Inflationsdaten und das Sitzungsprotokoll der Fed haben der die Wall Street eine Achterbahnfahrt beschert. Die Fed rechnet wegen der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor laut Protokoll mit einer "leichten Rezession". Damit drückte sie die Kurse im späten Geschäft ins Minus. Zuvor hatte die US-Inflation zumindest phasenweise, aber nicht nachhaltig gestützt. Denn die Verbraucherpreise waren etwas deutlicher als gedacht gesunken. Die Kernrate legte jedoch auf Jahressicht zu, wenn auch im prognostizierten Rahmen. Der Zinsterminmarkt preiste die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Mai um 25 Basispunkte mit 71,5 Prozent am Abend ein, obwohl aus dem Fed-Protokoll hervorging, dass es auf der Sitzung eine starke Tendenz zu einer Zinserhöhungspause gab. Dass die Fed trotz der Bedenken wegen der Bankenturbulenzen an ihrem Zinserhöhungskurs festgehalten habe, unterstreiche ihre Entschlossenheit, sagte ein Händler. Brookfield Infrastructure Partners (-0,8% in Toronto) übernimmt das Containerunternehmen Triton International (+32,3%). Der Mischkonzern Emerson Electric (-0,9%) greift derweil nach National Instruments (+9,7%). Ein schwach aufgenommener Ausblick von American Airlines drückte auf den Sektor. American Airlines fielen um 9,2 Prozent, United Airlines um 6,5 Prozent.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,97         -5,0          4,02          -45,0 
5 Jahre                  3,46         -6,6          3,53          -53,6 
7 Jahre                  3,42         -5,2          3,48          -54,6 
10 Jahre                 3,41         -1,7          3,43          -47,1 
30 Jahre                 3,63         +0,9          3,62          -34,0 
 

Die Rentennotierungen stiegen mehrheitlich und drückten die Renditen mit den nachlassenden Zinserwartungen ins Minus.

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April 13, 2023 01:41 ET (05:41 GMT)