DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka unter Auflagen freizugeben, stößt bei der Monopolkommission auf scharfe Kritik. "Das ist eine Entscheidung zulasten des Wettbewerbs", sagte der Vorsitzende des Gremiums, Daniel Zimmer, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

Er sei überrascht, dass die negativen Folgen des Zusammenschlusses für den Wettbewerb bei der Entscheidung keine Rolle gespielt hätten, sagte Zimmer. "Es hätte der Versuch gemacht werden können, diese Folgen durch Auflagen - etwa den Verkauf bestimmter Filialen an Dritte - abzumildern. Aber das ist nicht geschehen."

Dabei seien Zweifel angebracht, ob die Fusion langfristig wirklich zu mehr Beschäftigung führe als andere Lösungen. "Ich sehe langfristig keine positiven, sondern eher negative Beschäftigungswirkungen", sagte der Vorsitzende der Monopolkommission. Nach Ablauf der Beschäftigungsgarantien habe Edeka wegen seines flächendeckenden Filialnetzes mehr Anreiz, Filialen zu schließen als alle anderen möglichen Käufer.

Durch die Übernahme werde außerdem der Wettbewerb an einer Reihe von Standorten geschwächt. "Damit dürften steigende Preise und eine verringerte Auswahl für die Kunden einhergehen", warnte Zimmer./rea/DP/jha