Bärenstarker Jahresauftakt der Logistikmärkte
Frankfurt/Main (ots) - Logistik boomt. Das belegen nicht nur steigende
Investmentzahlen, sondern auch die Vermietungsmärkte, die sehr stark in das neue
Jahr gestartet sind. Mit einem Flächenumsatz von knapp 1,77 Mio. m² wurde der
Vorjahreswert um 19 % übertroffen und gleichzeitig eine beeindruckende neue
Bestmarke für das erste Quartal aufgestellt. Der langjährige Durchschnitt wurde
sogar um über 30 % getoppt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

"Diese Zahlen unterstreichen, dass die Logistikbranche nicht nur besser als fast
alle anderen Wirtschaftsbereiche durch die Krise kommt, sondern teilweise sogar
von strukturellen Anpassungen profitiert, die zusätzliche Nachfrage generieren.
Gleichzeitig setzen sich übergeordnete Trends, beispielsweise die weiter
wachsende Bedeutung des E-Commerce und der City-Logistik, mit zunehmender
Dynamik fort", erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of
Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Überproportional beigetragen haben vor allem die großen Logistikregionen
(Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart),
die
mit 805.000 m² ebenfalls einen neuen Umsatzrekord verzeichnen, der 80 % über dem
Vorjahreswert und mehr als 40 % über dem langjährigen Schnitt liegt. Mit wenigen
Ausnahmen profitierten alle Standorte von der starken Nachfrage. An der Spitze
steht Berlin mit einer Verdopplung des Ergebnisses auf 150.000 m². Auf den
weiteren Plätzen folgen fast gleichauf Hamburg (129.000 m²; +25 %), Leipzig
(128.000 m²; +433 %), Köln (119.000 m²; +441 %) und Frankfurt (116.000 m²;
+57
%). Aber auch München verzeichnet mit 68.000 m² (+42 %) einen guten Auftakt. Nur
Düsseldorf (50.000 m²; -4 %) und Stuttgart (45.000 m²; -8 %) müssen
Einbußen
hinnehmen.

Mit einem Umsatz von 960.000 m² wurde auch außerhalb der großen
Logistik-Hubs
ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Auch wenn es 7,5 % unter dem Vorjahreswert
liegt, stellt es das zweitbeste Auftaktresultat für das erste Quartal dar.
Innerhalb der betrachteten Regionen ist allerdings eine differenzierte
Entwicklung zu beobachten. Nach dem sehr guten Vorjahresergebnis legt das
Ruhrgebiet zum Jahresanfang eine Verschnaufpause ein und kommt mit nur 43.000 m²
auf einen vergleichsweise schwachen Umsatz. Anders stellt sich die Situation in
den 12 Logistik-Hubs dar, die BNPPRE zusätzlich zu den Ballungsräumen
regelmäßig
analysiert. Hier wurden 536.000 m² Umsatz erfasst, was ebenfalls einem neuen
Allzeithoch und einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im
restlichen Bundesgebiet fiel das Ergebnis dagegen rund 45 % niedriger aus als im
Vorjahresquartal.

Anteil an Neubauflächen weiterhin hoch, Nachfrage sehr breit aufgestellt

Der Anteil der Neubauflächen am Gesamtumsatz liegt zwar etwas niedriger als im
Vorjahreszeitraum, mit rund 60 % aber weiterhin hoch und in etwa auf dem Niveau
des langjährigen Schnitts. Hierin drückt sich zum einen das in vielen
Logistikregionen nach wie vor zu geringe Angebot aus, zum anderen zeigt sich
aber auch, dass die Ansprüche der Nutzer kontinuierlich zunehmen und ältere
Bestandsflächen diese immer häufiger nicht mehr erfüllen können. Der Anteil
der
Eigennutzer liegt mit 27 % demgegenüber deutlich unter dem langjährigen Schnitt.
Dieses Ergebnis ist in gewissem Umfang auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie
zurückzuführen, da sich viele Unternehmen in einem nach wie vor ungewissen
Umfeld weiterhin schwertun, langfristige und teure Investitionsentscheidungen zu
treffen.

Bemerkenswert und erfreulich ist die breit gefächerte Beteiligung aller
wichtigen Branchen am ausgezeichneten Flächenumsatz. Die drei entscheidenden
Standbeine für die Entwicklung der Logistikmärkte, Logistikdienstleister (gut 32
%), Produktionsunternehmen (knapp 32 %) und der Handel (rund 30 %), steuern mehr
oder weniger gleich große Umsatzanteile bei und konnten alle ihr absolutes
Resultat steigern. Während eine Nachfragesteigerung im Handel, insbesondere im
E-Commerce und lebensmittelgeankerten Bereich, zu erwarten war, ist der leicht
überproportionale Umsatzanteil der Industrie etwas überraschend. Hier schlägt
sich aber die insgesamt gute Auftragslage nieder, die zeigt, dass sich ein
Großteil der deutschen Wirtschaft an die momentanen Rahmenbedingungen angepasst
hat und gleichzeitig die Aussichten wieder deutlich positiver bewertet.

Mietpreise in mehreren Märkten gestiegen

Die starke Nachfrage in Verbindung mit einem weiterhin überschaubaren Angebot
hat die Spitzenmieten in den vergangenen zwölf Monaten in mehreren bedeutenden
Logistikregionen ansteigen lassen. Im Durchschnitt der großen Standorte haben
sie um knapp 3 % zugelegt. Besonders stark gestiegen sind sie in Frankfurt und
Düsseldorf (jeweils rund 6 %) sowie in Köln mit ca. 7 %. Stabil entwickelt haben
sie sich dagegen in Berlin, Hamburg und Stuttgart. Ein ähnliches Bild zeigt sich
bei den Durchschnittsmieten, die ebenfalls eine Aufwärtstendenz aufweisen. Hier
liegt die Veränderung über die großen Hubs betrachtet im Schnitt bei gut 2 %.

"Bereits das erste Quartal macht deutlich, dass sich die Logistikbranche trotz
des seit Monaten anhaltenden Lockdowns mit den pandemiebedingten
Rahmenbedingungen arrangiert hat und sich einige strukturelle Auswirkungen sogar
positiv auf die Nachfrage niederschlagen. Die in den Unternehmen grundsätzlich
vorhandene Zuversicht dürfte im Zuge eines spürbaren Fortschritts der
Impfkampagne und einer sukzessiven Ausweitung von Lockerungen tendenziell sogar
noch zunehmen. Vor diesem Hintergrund spricht alles für eine auch im weiteren
Jahresverlauf lebhafte und überdurchschnittliche Nachfrage, sodass ein Umsatz
jenseits der 6 Mio. m² wahrscheinlich ist. Auch ein Überschreiten der
7-Mio.-m²-Schwelle liegt im Bereich des Möglichen. Demzufolge sind auch weiter
leicht anziehende Mietpreise nicht auszuschließen", fasst Bastian Hafner, Head
of Logistics & Industrial Advisory bei BNP Paribas Real Estate Germany, die
Aussichten zusammen.

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Chantal Schaum
Head of Public Relations
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