Gros: Centeno soll Pläne zur Einlagensicherung auf Eis legen /
Euro-Gruppe debattiert über Zentralisierung des Sparerschutzes in
Europa
   München (ots) - Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken 
lehnen die Einführung einer länderübergreifenden europäischen 
Einlagensicherung weiterhin ab. "Die Forderungen nach einer 
Zentralisierung des Sparerschutzes sind verfehlt. Angesichts des nach
wie vor enormen Volumens an notleidenden Krediten in Südeuropa ist 
jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, eine Haftungsgemeinschaft zu 
gründen", stellt der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern 
(GVB), Jürgen Gros, im Vorfeld des heutigen Euro-Gruppen-Treffens 
fest.

   Gros reagiert damit auf die jüngsten Aussagen des neuen 
Euro-Gruppen-Präsidenten Mário Centeno, der heute in Brüssel erstmals
eine Sitzung des Gremiums leitet. Der Portugiese machte zuletzt 
deutlich, dass er das von der EU-Kommission verfolgte Ziel 
unterstützt, die nationalen Einlagensicherungssysteme schrittweise zu
vergemeinschaften. Das hätte zur Folge, dass Sparer und Banken in 
Deutschland für Risiken in anderen Staaten haftbar gemacht werden 
können. "Centeno sollte seine Pläne auf Eis legen und sich um den 
Abbau von Risiken in den Bilanzen südeuropäischer Banken kümmern", 
fordert der GVB-Präsident im Namen der bayerischen Volksbanken und 
Raiffeisenbanken.

   "Deutschland verfügt über bewährte Einlagensicherungssysteme", 
macht Gros deutlich. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken 
basieren sie auf der Institutssicherung, die präventiv wirkt und ein 
hohes Maß an Einlagenschutz gewährleistet. "Was funktioniert, sollte 
nicht neu geregelt werden. Die künftige Bundesregierung muss sich im 
Interesse der Sparer für den Erhalt der etablierten Schutzmechanismen
stark machen und das im Koalitionsvertrag festschreiben", so Gros.

   Gleichzeitig spricht sich der GVB dafür aus, den Abbau fauler 
Kredite in Europa konsequent voranzutreiben, um die Finanzstabilität 
zu verbessern. Nach den aktuellsten Angaben der Europäischen 
Kommission beläuft sich das Gesamtvolumen an faulen Kreditengagements
in der EU noch immer auf mehr als 950 Mrd. Euro. Der Bestand 
konzentriert sich vor allem auf die südeuropäischen Staaten, während 
die Ausfallquoten in Deutschland unterdurchschnittlich sind. Gros: 
"Wir brauchen in Europa vor allem eine Risikoreduktion, keine 
Risikoteilung."

   Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die 
Interessen von 1.260 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen 
244 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.016 ländliche und 
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und 
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen 
Genossenschaften eine der größten mittelständischen 
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2017)

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