Finanzinvestoren greifen nach ostdeutschem Ackerland
   Leipzig (ots) - Bei rund einem Drittel der ostdeutschen 
Landwirtschaftsbetriebe sind mittlerweile die Mehrheitseigentümer 
Finanzinvestoren. Damit sind sie auch Eigentümer von ostdeutschem 
Ackerland geworden. Das ergab eine Studie des Thünen-Institus 
Braunschweig, über die das ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" in 
seiner aktuellen Ausgabe (10.01.) berichtet. Nach Recherchen des 
Magazins sind u.a. der Weltmarktführer bei Luxusmotorjachten, die 
Lürssen-Werft, und einer der weltgrößten Rückversicherer, die 
MunichRE, aktiv. "Die Ackerflächen als Kapitalanlagen steigen nicht 
nur im Wert, sie liefern in Form von Pacht oder Erträgen auch noch 
Zinsen und sind somit lukrative Geldanlagequellen geworden" so der 
Autor der Studie, Andreas Tietz, über das sogenannte Landgrabbing. 
Der Einstieg der branchenfremden Finanzinvestoren blieb nicht ohne 
Folgen. "Im Osten haben sich die Grundpreise verdreifacht, im Westen 
nur verdoppelt", erklärt Tietz.

   In der Studie wurden 853 Unternehmen in zehn Landkreisen der fünf 
ostdeutschen Bundesländer daraufhin untersucht, welche Veränderungen 
es in der Eigentümerstruktur gab. Im Ergebnis wurde festgestellt, 
dass Anfang 2017 bei rund einem Drittel der Landwirtschaftsbetriebe 
ortsfremde, überregional aktive Investoren die Mehrheitseigentümer 
waren. Diese Quote ist mit 41 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern am 
größten. In Brandenburg liegt sie bei 36 Prozent, in Sachsen 32, in 
Thüringen 23 und in Sachsen-Anhalt 22. Nach Umgestaltung der 
ostdeutschen Landwirtschaftsbetriebe Anfang der 1990er-Jahre waren 
vor allem ehemalige ortsansässige Mitglieder der Landwirtschaftlichen
Produktionsgenossenschaften (LPG) Anteilseigner an den neu 
gegründeten Genossenschaften, Aktiengesellschaften und GmbHs.

   Die Studie: http://ots.de/0tZI8

   Unter Angabe der Quelle sofort frei

   "Plusminus" (MDR), Mittwoch, 10.01., 21.45 Uhr, Das Erste

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