WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Präsidentschaft von Barack Obama sollte ein Aufbruch werden. Ein neues Zeitalter der Politik, offen und bürgernah, sollte anbrechen. Obama startete im Jahr 2009 mit einem ganzen Füllhorn voller Ideen und Herausforderungen. Was ist acht Jahre später davon geblieben? Einige wesentliche Politikfelder in Zahlen:

GUANTANAMO: 185 Häftlinge aus dem berüchtigten Lager hat Obama in seiner Amtszeit freigelassen oder in andere Länder verlegen lassen. Knapp 20 könnten in den nächsten Tagen noch folgen. Sein Versprechen, das Lager, das mit Folter und Unrecht in Verbindung gebracht wird, binnen eines Jahres zu schließen, konnte Obama nicht einhalten. Der Widerstand der konservativen Republikaner war zu groß.

OBAMACARE: Weniger als neun Prozent aller Amerikaner sind derzeit noch ohne Gesundheitsversorgung. Bei Obamas Amtsantritt lag diese Quote noch bei 15,4 Prozent. Mit seinem "Affordable Care Act", besser bekannt unter "Obamacare", schaffte der Präsident eine kleine soziale Revolution. Diese ist jedoch in Gefahr. Sein Nachfolger Donald Trump will einen Großteil wegen zu hoher Kosten abschaffen, feilt aber noch an einem Ersatz.

ARBEITSLOSIGKEIT: Mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent übergibt Obama die größte Volkswirtschaft der Welt an Trump. Im November 2009, zehn Monate nach Obamas Amtsantritt, hatte sie auf dem Höhepunkt der Finanzkrise bei 10,2 Prozent gelegen. Obama schaffte es, viele Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen. Allerdings werfen ihm Kritiker vor, die Erholung dauere zu lange und die Bezahlung der Jobs halte nicht mit der Preisentwicklung Schritt.

AFGHANISTAN: Rund 25 000 US-Soldaten waren im Afghanistan-Einsatz, als Obama Präsident wurde. Heute sind es noch knapp 9000. Obama wollte die Truppen eigentlich ganz abziehen, musste aber einsehen, dass ein Teil noch weiter gebraucht wird, will er nicht die Rückkehr der Taliban an die Macht riskieren.

HOMO-EHE: Gleichgeschlechtliche Ehen sind in allen 50 Staaten der USA zulässig. Das ist vergleichsweise neu. Als Obama 2009 antrat, hatten Homosexuelle nur in ganz wenigen Staaten Rechtssicherheit. Im vergangenen Jahr entschied der Supreme Court in Washington als oberstes US-Gericht, dass das Verbot von Homo-Ehen allerorten aufzuheben sei.

SCHUSSWAFFEN: 9616 Menschen starben 2015 in den USA durch mit Schusswaffen verübte Gewaltverbrechen. Das sind sogar mehr als zum Amtsantritt Obamas. Sein Ziel, den Missbrauch von Schusswaffen unter Kontrolle zu bringen, hat er klar verfehlt./dm/DP/zb