FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Neue Presse" zu Europa:

"Wer sich mit Europa befasst, begegnet zwei Parallelwelten. Zum einen die Welt derer, die keine Alternative zum Multilateralismus sehen. Auf der anderen Seite stehen die, die wieder davon weg wollen hin zu souveränen Nationalstaaten. In welcher Richtung sich der Kontinent bewegt, dafür dürfte es in diesem Jahr die ersten Weichenstellungen geben. Umso wichtiger ist, dass die Zeiten der Sonntagsreden vorbei sind. Zu lange haben sie die Debatten beherrscht - anstelle von Diskussionen über die Defizite der Gemeinschaft. Vorbei sein müssen die Zeiten, in denen politische Eliten das Projekt Europa immer weiter ausgedehnt, vielleicht überdehnt haben, an den Bürgern vorbei und scheinbar alternativlos. Stattdessen braucht es Ideen, um das mit Schlagseite vor sich hindümpelnde Schiff Europa wieder aufzurichten. Es sollte aber deutlich gemacht werden, dass die globalen Zusammenhänge - die Klimakrise lässt grüßen - zu offensichtlich sind, als dass Einzelstaaten die Herausforderungen allein stemmen könnten."/be/DP/nas