DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu Sanktionen gegen Russland:

"Noch nie wurde ein Staat in solch einem Ausmaß und Tempo von der globalen Wirtschaft abgeschnitten. Der Rubel ist abgestürzt, die Börse in Moskau traut sich nicht zu öffnen. Unternehmen unterbrechen nicht nur ihre Lieferungen, sie schließen Werke und stoßen Beteiligungen an Tochterfirmen ab. Für die westlichen Unternehmen ist das auch eine Frage der Reputation. Selbst wenn der Abschied aus Russland mit hohen Abschreibungen verbunden ist, schreckt das nicht mehr. Wer will Geschäfte mit einem Staat machen, dem alles zuzutrauen ist? So richtig die Sanktionen sind - inzwischen haben sie im Privatsektor eine solche Eigendynamik angenommen, dass sie nur noch bedingt steuerbar sind. Und das birgt auch Risiken. Erstens wird sich die ökonomische Abkopplung nicht so einfach rückgängig machen lassen. Zweitens treibt die Komplettisolation und der damit einhergehende ökonomische Niedergang Putin derart in die Enge, dass er womöglich gar nichts mehr zu verlieren hat. Das könnte ihn noch gefährlicher machen."/yyzz/DP/nas