MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Esken/AfD-Verbot:

"Saskia Esken hat über den Jahreswechsel die unerfreulichen Umfragewerte ihrer Partei studiert und daraus mal wieder die falschen Schlüsse gezogen: Als Reaktion auf den drohenden Sturz ihrer Partei aus dem sächsischen Landtag fordert die SPD-Chefin ein Verbot der AfD. Das ist genauso einfallslos wie ihre Blutgrätsche gegen den CDU-Oppositionsführer Merz zu Weihnachten. Den nannte sie "brandgefährlich" für Deutschlands Demokratie, mithin also für kaum weniger gefährlich als die AfD, die sie nun fast wortgleich als "große Gefahr" bezeichnet. Mit Letzterem liegt sie ja nicht mal falsch. Aber alle, die erfolgreicher um Wähler kämpfen als die SPD, einfach als Mitbewerber auf dem politischen Markt auszuschließen, sei es mit dem Parteienrecht oder der Moralkeule, dürfte sich für die taumelnde Kanzlerpartei kaum als ein erfolgversprechender Weg erweisen. Mit ihren maßlosen Angriffen auf Merz tut Esken genau das, was sie anderen vorwirft: Sie spaltet."/yyzz/DP/he