BERLIN (dpa-AFX) - "Tageszeitung" (taz) zu Impfstoff-Kooperation Bayer/Curevac:

"Der Einstieg von Deutschlands größtem Pharmakonzern Bayer in das Geschäft mit Corona-Impfstoffen ist überfällig. Pfizer entwickelte bereits seit März 2020 gemeinsam mit Biontech einen Impfstoff. AstraZeneca vereinbarte im April eine Kooperation. Der deutsche Branchenprimus aber verschwendete wertvolle Zeit. Dabei kostet jeder Tag ohne ausreichenden Impfstoff Covid-19-Patienten das Leben. Dieses Versäumnis liegt einerseits daran, dass Bayer vor Jahrzehnten Gebiete wie Infektionskrankheiten aufgegeben hat. Derzeit produziert der größte deutsche Pharmakonzern nach eigenen Angaben keinen einzigen Impfstoff. Aber die Fehler liegen auch beim aktuellen Management: Es ließ 2018 den Saatgut- und Pestizidhersteller Monsanto kaufen. Seitdem ist Bayer zu gigantischem Schadensersatz an Krebspatienten verurteilt worden, die ihre Erkrankung auf Monsanto-Pestizide mit dem Wirkstoff Glyphosat zurückführen. Das hielt die Bayer-Chefs davon ab, sich stärker und früher um einen Corona-Impfstoff zu kümmern."/yyzz/DP/nas