Pressemitteilung: 10.945-005/15

2014 brachte Rückgang bei Neuzulassungen von Pkw (-4,9%) und Zweirädern (-6,1%)

W i e n , 2015-01-14 - Im Jahr 2014 wurden insgesamt 395.637 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen, um 4,7% weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen nahm laut Statistik Austria gegenüber dem Jahr 2013 auf 303.318 Stück ab (-4,9%), wovon 8,7% bzw. 26.455 Stück tageszugelassen waren (2013: 8,2% bzw. 26.183 Stück). Verglichen mit 2013 wurden 2014 mehr Lkw neuzugelassen (+1,8% bzw. 34.769 Stück), aber deutlich weniger land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (-18,9%). Auch bei Zweirädern war insgesamt eine Abnahme der Neuzulassungen (-6,1%) auf 40.463 Stück festzustellen, vorwiegend aufgrund des Rückgangs bei den Motorfahrrädern (-10,4%) und Leichtmotorrädern (-5,2%); bei Motorrädern hingegen konnte ein leichter Anstieg (+0,3%; +31 Stück) verzeichnet werden.
Namhafte Zuwächse bei Pkw-Neuzulassungen wurden lediglich im Februar (+30,2%) festgestellt, was auf Vorziehkäufe auf Grund der ab 1. März 2014 wirksamen Änderungen bei NoVA bzw. motorbezogener Versicherungssteuer zurückzuführen war; ein geringes Plus von 0,8% gab es auch im Oktober. In den übrigen Monaten wurden Rückgänge verzeichnet, die zwischen -1,7% (September
2014) und -16,5% (Dezember 2014) lagen.

Mehr diesel- als benzinbetriebene Pkw, Anteil alternativ betriebener Pkw nimmt weiter zu

Die Pkw-Neuzulassungen insgesamt (303.318) lagen 2014 um 15.717 Stück unter dem Vorjahreswert (319.035) und deutlich unter dem zwanzigjährigen Durchschnitt von 306.853. Dabei nahmen die Neuzulassungen dieselbetriebener Pkw (Anteil: 56,8%) gegenüber 2013 um 4,7% ab, jene benzin- betriebener Pkw (inkl. Flex-Fuel; Anteil: 41,7%) um 5,8%. Der Anteil alternativ betriebener Pkw - Elektro, Erdgas, bivalenter Betrieb, kombinierter Betrieb (Hybrid) und Wasserstoff (Brennstoffzelle) - war mit 1,5% bzw. 4.434 Stück (2013: 1,2% bzw. 3.858 Stück) weiterhin vergleichsweise gering; der Zuwachs betrug 14,9% (2013: +26,0%). Neuzulassungen mit reinem Elektroantrieb nahmen um 95,9% zu.

Weniger Zulassungen bei leistungsschwächeren Pkw

Gegenüber 2013 wurden Rückgänge bei Pkw-Neuzulassungen sowohl in den Kilowatt (kW)-Klassen bis 60 kW (Anteil 14,9%; -9,0%), als auch 61 bis 77 kW (Anteil: 30,3%; -8,4%) und 93 bis 105 kW (Anteil: 15,9%; -11,3%) verzeichnet. Zuwächse gegenüber dem Vorjahr gab es in den Klassen 78 bis
92 kW (Anteil: 19,6%; +2,8%) sowie 106 bis 125 kW (Anteil: 8,5%; +0,5%) und über 125 kW (Anteil:
10,9%; +4,8%).
Rückläufig entwickelten sich Pkw-Neuzulassungen sowohl in den Hubraum-Klassen bis 1.750 ccm (-5,7%) als auch über 1.750 ccm (-4,1%). Die Pkw-Neuzulassungen der anteilsmäßig wichtigsten Hubraumklasse (1.751 bis 2.000 ccm; Anteil: 26,7%) verzeichneten gegenüber 2013 eine Abnahme von 4,9%. Teils hohe Zunahmen konnten die Klassen 501 bis 1.000 ccm (+23,3%), 2.501 bis 3.000 (+4,4%), 3.001 bis 3.500 (+11,6%) und 3.501 bis 4.000 ccm (+9,9%) verbuchen.

Top 10 Pkw-Marken generieren mehr als zwei Drittel der Neuzulassungen

Unter den Top 10-Marken stand 2014 die Marke VW mit 54.775 Pkw bei den Neuzulassungen weiterhin an der Spitze (Anteil: 18,1%), gefolgt von Opel mit 21.162 Fahrzeugen (Anteil: 7,0%), Skoda mit 20.654 Fahrzeugen (Anteil 6,8%), Hyundai (Anteil: 6,5%), Ford (Anteil: 6,2%), Audi (Anteil: 6,0%), Renault (Anteil: 5,3%), BMW (Anteil: 5,2%), Seat (Anteil: 4,6%) und Mercedes (Anteil: 3,9%). Zunahmen gegenüber 2013 verzeichneten die Marken Opel (+9,4%), Mercedes (+2,9%) und BMW
(+1,2%), während sich Seat (-9,1%), Audi (-6,4%), Hyundai (-6,0%), VW (-5,2%), Ford (-4,4%), Renault
(-2,8%) und Skoda (-1,9%) rückläufig entwickelten.

Immer mehr abgasärmere Pkw

Seit dem Jahr 2000 nahmen die CO2-Emissionen neu zugelassener Pkw laufend ab und lagen 2014 für benzinbetriebene Pkw bei 127 g/km (2000: 176 g/km) und für Dieselfahrzeuge bei 131 g/km (2000:
162 g/km). Nach CO2-Klassen waren zwischen 2013 und 2014 die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit mehr als 160 g/km (Anteil: 9,7%; -8,8%), aber auch jene von 120 bis 160 g/km (Anteil: 45,8%;
-16,0%) rückläufig. Pkw unter 120 g/km (Anteil: 44,0%) stiegen hingegen um 10,7%.

Zuwächse bei Lastkraftwagen, deutliche Rückgänge bei Zugmaschinen und Sattelzugfahrzeugen

Die Zahl der Lkw-Neuzulassungen entwickelte sich 2014 insgesamt positiv (+1,8%). Leichte Nutzfahrzeuge (Lkw bis 3,5t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N1); +1,5%) sowie Lkw über 12t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N3; +6,1%) verbuchten Zuwächse, während Lkw über 3,5t bis
12t höchstzulässigem Gesamtgewicht (Kl. N2; -6,5%) Rückgänge verzeichneten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden deutlich weniger Sattelzugfahrzeuge (-18,8%), aber auch weniger land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (-18,9%) neu zugelassen.

Zweiräder insgesamt rückläufig, Motorräder weitgehend unverändert

Im Jahr 2014 gab es leichte Anstiege bei Neuzulassungen von Motorrädern (über 35kW; +0,3%). Die Anzahl der Neuzulassungen von Leichtmotorrädern (bis 35kW; -5,2%) und Motorfahrrädern (bis 50 ccm; -10,4%) hingegen war gegenüber 2013 rückläufig. Dementsprechend lag der gesamte Zweiradmarkt mit 40.463 Stück um 6,1% unter dem Vorjahresniveau.

8,7% der Pkw-Neuzulassungen sind Tageszulassungen

Von den insgesamt 303.318 Pkw-Neuzulassungen wurden 26.455 Pkw (Anteil: 8,7%) nur für einen Tag zugelassen, um 1,0% mehr als 2013. Besonders hoch waren die Zunahmen im Februar (+83,6%) und November (+35,0%). Zieht man die Tageszulassungen von den tatsächlichen Neuzulassungen ab, würde sich der Rückgang um 0,6 Prozentpunkte erhöhen (-5,5%).
Bei Pkw-Neuzulassungen mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen war im Jahr 2014 eine Abnahme von 3,6% zu beobachten. Anstiege waren bei Kurzzulassungen mit einer Zulassungsdauer von bis zu 30 Tagen (+0,7%) und bei jenen bis zu 60 Tagen (+0,5%) zu beobachten. Bei einer Anmeldedauer von bis zu 90 Tagen bzw. bis zu 120 Tagen lagen die Abnahmen jeweils bei 0,5%.

Weniger Kfz-Gebrauchtzulassungen

Im Jahr 2014 wurden 995.686 gebrauchte Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, um 0,7% weniger als im Jahr 2013. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Pkw lag mit 810.994 Stück um 1,5% unter dem Vorjahreswert. Sowohl Pkw mit Benzinantrieb (inkl. Flex-Fuel; -2,2%) als auch dieselbetriebene Pkw (-1,2%) entwickelten sich rückläufig. Am Nutzfahrzeugmarkt gab es bei Lkw eine Zunahme von
1,1%; land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen sowie Sattelzugfahrzeuge verbuchten ebenfalls Zuwächse (+4,0% bzw. +3,9%). Auch bei Leichtmotorrädern (+6,5%), Motorfahrrädern (+2,4%) und Motorrädern (+2,3%) wurden Zunahmen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.

Bestand 2014: 6,47 Mio. Kfz, darunter 4,69 Mio. Pkw

Zum Stichtag 31.12.2014 erreichte der vorläufige Kfz-Bestand in Österreich rund 6,47 Mio. Fahrzeuge, um 1,3% mehr als ein Jahr zuvor. Auf die anteilsmäßig wichtigste Fahrzeugart Pkw (72,6%) entfielen rund 4,69 Mio. Stück, um 1,2% mehr als noch zum Vorjahresstichtag; bei land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen wurden 449.655 (+0,9%), bei Lastkraftwagen insgesamt 418.471 (+2,4%) und bei Sattelzugfahrzeugen 16.316 Stück (+0,8%) gemeldet. Unter den einspurigen Fahrzeugen waren 466.157 Motorräder (Motorräder und Leichtmotorräder; +3,9%) und 286.780
Motorfahrräder (-2,2%) zum Verkehr zugelassen.
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Weiterführende Informationen zu Kfz-Neuzulassungen, Gebrauchtzulassungen und Bestandsowie eine Pressemappe (PDF, 1 MB) zum Thema finden Sie auf unserer Webseite.

Methodische Informationen, Definitionen: Die Kfz-Zulassungs- bzw. Bestandsstatistik von Statistik Austria ist eine Sekundärstatistik, die auf Basis der vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) täglich an Statistik Austria übermittelten Datenfiles erstellt wird. Der VVO erhält die Daten von den durch die Zulassungsbehörden beliehenen Zulassungsstellen der Versicherungen, die für die Zulassung, Abmeldung und Berichtigung von Kraftfahrzeugen und Anhängern verantwortlich sind.

Im Rahmen der Kfz-Neuzulassungsstatistik werden alle Neuzulassungen, d. s. alle fabrikneuen Zulassungen, erhoben, unabhängig von der Dauer der Anmeldung (auch sog. "Kurzzulassungen", z. B. Tageszulassungen).

Bei einer Kurzzulassung handelt es sich um eine Pkw-Neuzulassung, welche innerhalb einer bestimmten Frist

wieder abgemeldet wird. So bedeutet eine Pkw-Neuzulassung mit einer Zulassungsdauer von bis zu sieben Tagen, dass der Pkw nach der erstmaligen Zulassung am Tag der Zulassung oder innerhalb der darauf folgenden sieben Tage wieder abgemeldet wird. Dies gilt entsprechend für Kurzzulassungen mit einer Anmeldedauer bis

30, 60, 90 und 120 Tage. Tageszugelassene Pkw werden innerhalb von 24 Stunden an- und abgemeldet.

In diesem Zusammenhang gibt der Berichtsmonat jenen Monat an, in dem die Abmeldung durchgeführt wurde. Ausschlaggebend für die Klassifizierung als "Kurzzulassung" sind ausschließlich das Erstzulassungsdatum und das Abmeldedatum (=Durchführung der Abmeldung in den beliehenen Zulassungsstellen der Versicherungen) eines Fahrzeuges.

Bei der Kfz-Gebrauchtzulassungsstatistik werden alle Gebrauchtzulassungen, d. s. Zulassungen von Fahrzeugen,

die bereits einmal im In- bzw. Ausland zugelassen waren, erhoben, unabhängig von der Dauer der Anmeldung. Ausgehend vom Kfz-Bestand des Vorjahres werden alle zugelassenen Fahrzeuge - alt wie neu - des Jahres hinzugerechnet und die Abmeldungen in Abzug gebracht, woraus sich der jährliche Bestand ergibt.

Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion Raumwirtschaft, Statistik Austria: Gerda FISCHER, Tel.: +43 (1) 71128-7566 bzw. gerda.fischer@statistik.gv.atund

Julia REISEL, Tel.: +43 (1) 71128-7575 bzw. julia.reisel@statistik.gv.at

Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber: Bundesanstalt Statistik Österreich, Redaktion: Mag. Beatrix Tomaschek

1110 Wien, Guglgasse 13, Tel.: +43 (1) 71128-7851, Fax: +43 (1) 71128-7088

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