Bern (awp/sda) - Freitag, 26. Januar 2018

WEF 2018: (Davos) Bundespräsident Alain Berset will mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump enger zusammenarbeiten. Trump sagte beim Treffen mit Berset am Weltwirtschaftsforum in Davos, dass er die Schweiz reicher gemacht habe. Die Schweizer seien so stark in den US-Markt investiert, dass die Schweiz vom Anstieg des US-Börsenmarkt um 50 Prozent stark profitiert habe, sagte Trump. "Ich habe die Schweiz noch reicher gemacht." Beide bekräftigten, dass sie die engen Beziehung zwischen der Schweiz und den USA weiter vertiefen wollen. "Auch um zusammen globale Probleme zu lösen", sagte Berset.

WEF 2018: (Davos GR) Das traditionelle WTO-Treffen auf Einladung der Schweiz am Rande des WEF hat sich für Erhalt und Ausbau des multilateralen Handelssystems eingesetzt. Das Gespräch in Davos verstand sich als Wiederaufnahme des Dialogs, fünf Wochen nach Ende der ergebnislosen WTO-Konferenz in Buenos Aires. Der Schweizer Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatteKolleginnen und Kollegen aus 28 Ländern, der EU sowie der Welthandelsorganisation (WTO) begrüssen können. Unter den Teilnehmenden waren die USA, China, Indien, Russland und Japan sowie WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo. Die meisten Staaten waren auf Ministerebene vertreten. Ziel des Treffens sei es gewesen, die nächsten Schritte nach der WTO-Ministerkonferenz vom vergangenen Dezember anzugehen. Es seien Perspektiven für weitere Verhandlungen besprochen worden, teilte das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mit.

STELLENABBAU BEI NESTLÉ: (Paris/Vevey): Der Nahrungsmittelriese Nestlé treibt den Stellenabbau in Frankreich weiter voran. Bis zu 400 Jobs sollen rund um Paris abgebaut werden. Für Nizza war vor einigen Monaten schon der Abbau von 450 Stellen angekündigt worden. Von der erneuten Sparrunde seien die Nestlé-Zentrale in Frankreich und unterstützende Dienstleistungen betroffen, bestätigte das Schweizer Unternehmen einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern, der insgesamt 13'000 Personen in Frankreich beschäftigt, versuche Entlassungen zu vermeiden, sagte ein Sprecher von Nestlé-France. Nestlé hatte vergangenes Jahr angekündigt, dass die Hautgesundheits-Tochter Galderma im Forschungszentrum in der Nähe von Nizza 450 der 550 Arbeitsplätze streichen wolle.

FILIAL-SCHLIESSUNGEN: (Wien/Pfäffikon): Nach der Übernahme der Schweizer Textilkette Charles Vögele durch den italienischen Modekonzern OVS vor über einem Jahr wird nun auch in Österreich das Fililalnetz umgebaut. Ein Viertel der bisherigen Vögele-Geschäfte soll geschlossen werden. In den nächsten sechs Monaten sollen über 30 der 125 Charles-Vögele-Geschäfte geschlossen werden. Wie viele OVS-Shops künftig neu dazu kommen, hänge davon ab, wie sich die Geschäfte in Österreich entwickeln. Insgesamt werde es aber weniger Filialen geben, sagte eine Sprecherin. Wie viele der rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dadurch ihre Stelle verlieren oder in neuen OVS-Geschäften unterkommen können, stehe noch nicht fest.

BEKB ERHÖHT GEWINN: (Bern) Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat 2017 ihr Volumen und auch den Gewinn gesteigert. Unter dem Strich blieben 137,4 Millionen Franken, ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Dividende soll deshalb um 40 Rappen auf 6,60 Franken pro Aktie steigen. Die Bank wuchs im Privat- und Firmenkundengeschäft, wie sie mitteilte. Die Kundenausleihungen stiegen um 5,1 Prozent auf 22,4 Milliarden Franken. Dabei wuchsen die Hypothekarforderungen auf 20,7 Milliarden Franken, ein Plus von 4,9 Prozent. Die Kundengelder beliefen sich auf 22,1 Millionen Franken und damit auf Vorjahresniveau.

GIVAUDAN WÄCHST STRAMM: (Genf) Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat 2017 den Gewinn um 11,7 Prozent auf 720 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um 4,9 Prozent auf 5,1 Milliarden Franken. In Schweizer Franken betrug das Umsatzwachstum 8,3 Prozent. Dabei legte die Aromadivision stärker zu als die Riechstoffe, wie das Unternehmen mitteilte. Mit Gerüchen setzte Givaudan 2,3 Milliarden Franken um, ein Plus von 4,5 Prozent. Die Aromensparte steuerte 2,7 Milliarden Franken zum Umsatz bei und damit 5,3 Prozent mehr.

WENIGER STARRAG-AUFTRÄGE: (Rorschacherberg SG) Der Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag hat im vergangenen Jahr 9 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet. Der Auftragseingang brach im Vergleich zum vorangegangenen Spitzenjahr aber um 27 Prozent auf einen Umfang von 349 Millionen Franken ein. Der Auftragsrückgang war vom Management laut eigenen Angaben erwartet worden. In den wichtigen Abnehmerindustrien namentlich im Bereich Aerospace sei es zu deutlich weniger Neubestellungen gekommen.Dennoch hat das Unternehmen Arbeit vorrätig für über ein Jahr. Der Aufstragsbestand lag 13 Prozent als im Vorjahr auf 302 Millionen Franken.

SFS WÄCHST: (Heerbrugg SG) Der Ostschweizer Industriekonzern SFS ist 2017 zweistellig gewachsen. Der Umsatz stieg um 13,7 Prozent auf 1,63 Milliarden Franken. Dazu trug insbesondere eine Übernahme bei. Aus eigener Kraft schaffte der Hersteller von mechanischen Befestigungssystemen und Präzisionsformteilen ein Plus von 7,4 Prozent. Durch den Zukauf des Medizinaltechnik-Zulieferers Tegra Medical gewann SFS insbesondere in Amerika an Boden. Der Umsatz dort stieg um knapp 40 Prozent auf 281,4 Millionen Franken. Aufgrund der vorliegenden provisorischen Resultate erwartet SFS, dass der bereinigte Betriebsgewinn EBITA 2017 um 12,5 Prozent gestiegen ist. Die detaillierten Zahlen werden am 9. März veröffentlicht.

GEWINNPLUS FÜR VP BANK: (Vaduz FL) Die Liechtensteiner VP Bank Gruppe hat 2017 unter dem Strich 66 Millionen Franken verdient. Das sind rund 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die VP Bank begründet das in einer Mitteilung mit einem sehr erfreulichen operativen Geschäftsverlauf. Gegenüber der ersten Jahreshälfte fällt das Gesamtjahr nun allerdings weniger stark aus. Für das erste Semester hatte die VP Bank ein Gewinnzunahme von knapp 29 Prozent gemeldet. Nach oben getrieben wurde der Reingewinn vom Boom an den Finanzmärkten. Ohne eine einmalige Rückstellung von 10,9 Millionen Franken für die Einigung in einem Steuerstreit wäre der Gewinn im Halb- und Gesamtjahr noch höher ausgefallen.

NEUER CKW-CHEF VON AXPO: (Luzern) Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) erhält einen neuen Direktor. Neuer operativer Leiter des zum Axpo-Konzerns gehörenden Unternehmens wird Martin Schwab, der bislang bei der Hauptaktionärin als Finanzchef amtete. Wie die CKW mitteilte, löst der 51-jährige Schwab als operativer Leiter des Energieunternehmens Felix Graf ab, der CEO der NZZ-Mediengruppe wird. Schwab ist seit 2011 Finanzchef der Axpo-Holding AG. Diese hält 81 Prozent der CKW-Aktien. Zuvor war er Finanzchef bei der Verkaufsautomatenfirma Selecta gewesen.

FREISPRUCH IN JAPAN: (Ebikon LU) Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler ist erleichtert: Auch das Berufungsgericht in Tokio hat einen ehemaligen Mitarbeiter im Zusammenhang mit einem Liftunfall vor über zehn Jahren freigesprochen. Das teilte der Luzerner Konzern mit. Bereits das Bezirksgericht Tokio war 2015 in erster Instanz zum Schluss gekommen, dass nicht eine fehlerhafte Konstruktion, sondern mangelnde Wartung durch Dritte zum Unfall geführt hatte. Der tragische Unfall hat sich 2006 in einem Schindler-Lift in Japan ereignet. Ein Teenager kam ums Leben, als sich ein Aufzug beim Aussteigen bei noch geöffneten Türen plötzlich nach oben in Bewegung setzte und den Jungen einklemmte.

VOR EU-ZULASSUNG: (Basel) Der Pharmakonzern Roche ist bei der Zulassung seines Mittels Hemlibra zur Behandlung der Bluterkrankheit einen wichtigen Schritt vorangekommen: Der europäische Ausschuss für Humanarzneimedizin (CHMP) empfahl am Freitag die Zulassung des Medikaments. Dieses soll Patienten helfen, die unter einer speziellen Form der Krankheit leiden und bei denen Standardmethoden der Behandlung nichts ausrichten. Die EU-Kommission folgt der Empfehlung des Ausschusses für gewöhnlich. Mit Hemlibra und einer Reihe anderer Arzneien hofft Roche, die Umsatzeinbussen bei seinen drei wichtigsten Medikamenten Rituxan, Avastin and Herceptin durch das Auslaufen des Patentschutzes auszugleichen.

WACHSTUM VERLANGSAMT: (Washington) Das Wirtschaftswachstum in den USA ist im vergangenen Jahr hinter dem Drei-Prozent-Ziel von Präsident Donald Trump zurückgeblieben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Jahresdurchschnitt um 2,3 Prozent zu. Diese erste Schätzung veröffentlichte das US-Handelsministerium am Freitag. Nachdem die Wirtschaft im zweiten und dritten Quartal 2017 um jeweils mehr als drei Prozent wuchs, verlangsamte sich das Wachstum zwischen Oktober und Dezember den Angaben zufolge auf 2,6 Prozent. Experten hatten mit einem Plus von 3,0 Prozent gerechnet, nachdem das BIP im Sommer um 3,2 Prozent zugelegt hatte.

MILLIARDENDEAL MIT AUTOBAHNEN: (Madrid) Für über 16 Milliarden Euro will der italienische Autobahnbetreiber Atlantia den spanischen Konkurrenten Abertis kaufen. Nun ist Atlantia einen Schritt weiter: Der Konzern hat für sein Angebot zur Übernahme grünes Licht von der Regierung in Madrid erhalten. Das Kabinett erlaube im Falle einer Übernahme den Verkauf von Abertis-Aktien an Atlantia, teilte ein Regierungssprecher mit. Abertis kontrolliert den Satellitenbetreiber Hispasat, über den auch ein Grossteil der Regierungskommunikation läuft. Daher hatte sich die Regierung ein Mitspracherecht ausbedungen. Atlantia mit der Familie Benetton als Grossaktionär hatte sein Angebot für Abertis bereits im Mai vorgelegt. Die Italiener bieten 16,50 Euro pro Aktie, insgesamt 16,3 Milliarden Euro. Im Oktober zog der spanische Baukonzern ACS nach. Das Unternehmen, geführt von Real-Madrid-Präsident Florentino Perez, will den Aktionären von Abertis 18,76 Euro pro Aktie zahlen.

ERSTER GEWINN FÜR AIRBNB: (San Francisco) Der Apartment-Vermittler Airbnb hat laut einem Zeitungsbericht erstmals in seiner Firmengeschichte ein Geschäftsjahr mit Gewinn abgeschlossen. Das 2008 gegründete Unternehmen habe 2017 vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rund 100 Millionen Dollar verdient. Die Buchungen seien um 150 Prozent gestiegen, der Umsatz habe über 3,5 Milliarden Dollar erreicht, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf einen Insider. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde Airbnb im vergangenen Jahr von Investoren mit 30 Milliarden Dollar bewertet. Damit zählt das kalifornische Unternehmen zu den wertvollsten Start-ups, die noch nicht an der Börse sind.

HÖHERE PROGNOSE: (Dublin) Die irische Zentralbank blickt optimistischer auf das laufende Jahr. Die Notenbank des Inselstaats erhöhte nach eigenen Angaben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum auf 4,4 Prozent von 3,9 Prozent. 2017 dürfte die Wirtschaftsleistung um sieben Prozent zugenommen haben. Für 2019 geht die Zentralbank von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,9 Prozent aus. Grund für den positiven Ausblick sei die schnelle Erholung am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit dürfte im nächsten Jahr auf eine Quote von 5,2 Prozent fallen von 16 Prozent 2012.

MEHR EUROBLÜTEN: (Frankfurt) Geldfälscher haben im vergangenen Jahr etwas mehr Euro-Blüten in Umlauf gebracht als 2016. Polizei, Handel und Banken zogen weltweit rund 694'000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr. Das waren rund 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Fälscher richteten mit Euro-Blüten einen Schaden von rund 36 Millionen Euro an, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte. 2016 waren es noch 40 Millionen Euro. Damals hatte es besonders grosse Schäden mit 500-Euro-Scheinen gegeben.

POLARE SEIDENSTRASSE: (Peking) China fordert einen Anteil an Handel und wirtschaftlicher Entwicklung in der Arktis. Peking wolle mit anderen Ländern zusammenarbeiten und eine "Polare Seidenstrasse" in der Arktis errichten, heisst es in einem am Freitag veröffentlichten Weissbuch der Regierung. Es wolle chinesische Unternehmen ermutigen, in Infrastrukturprojekte in der Region zu investieren und sich an Erkundungsmissionen zur Entdeckung neuer Seehandelswege beteiligen, erläuterte Vize-Aussenminister Kong Xuanyou. Chinas Präsident Xi Jinping hatte 2013 die "Neue Seidenstrasse" auf den Weg gebracht, ein gigantisches Infrastrukturprogramm. Es umfasst den Ausbau neuer Eisenbahnlinien, Strassen und Seeverbindungen von China nach Europa und Afrika. Dafür will China mehr als eine Billion Dollar in rund 65 Ländern investieren.