Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Eurozone-Inflation steigt im September auf 3,4 Prozent

Der Preisdruck in der Eurozone hat im September stärker zugenommen als erwartet. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,4 von 3,0 Prozent im Vormonat, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Das ist die höchste Rate seit September 2008. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur 3,3 Prozent vorhergesagt. Vor allem die Energiepreise sorgten für Auftrieb, die im Vorjahr wegen den Folgen der Corona-Pandemie in die Tiefe gerauscht waren.

VP Bank: Risiko länger anhaltender Inflation wächst

Für den Chefvolkwirt der VP Bank, Thomas Gitzel, wächst das Risiko eines länger anhaltenden Teuerungsanstiegs in der Eurozone. Bis zum Jahresende würden die Inflationsraten steigen, so viel sei klar; aber das eigentlich heikle Thema sei der Ausblick auf das kommende Jahr, die Unsicherheit sei groß. "Unübersehbar ist, dass derzeit so gut wie alles teurer wird. Jüngst kam nun neue Dynamik beim Gaspreisanstieg hinzu", schreibt Gitzel in einem Kommentar.

Commerzbank sieht noch keinen stärkeren Lohnauftrieb

Die Commerzbank erwartet eine nachhaltig höhere Inflation erst dann, wenn sich der Lohnauftrieb deutlich verstärkt. Hiervon sei bislang aber noch nichts zu spüren. Im Euroraum ist die Kernteuerungsrate im September auf 1,9 Prozent geklettert. "Auch wenn die Rate durch Sondereffekte deutlich nach oben verzerrt ist, zeigt sie doch, dass der unterliegende Preisauftrieb infolge der Lieferengpässe und der Erholung vieler Dienstleistungspreise nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen zugenommen hat", schreibt Ökonom Christoph Weil in einem Kommentar. "Im Verlauf des nächsten Jahres dürfte der Inflationsdruck von dieser Seite wieder nachlassen."

Markit: Lieferengpässe bremsen deutsche Industrie im September

Die deutsche Industrie hat im September weiter unter Lieferengpässen gelitten. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 58,4 von 62,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 58,5 ermittelt worden. "Mit 58,4 Punkten vermittelt der aktuelle PMI einen falschen Eindruck von der eigentlichen Situation in der deutschen Industrie, denn der Teilindex Lieferzeiten verzerrt nach wie vor etwas das Bild", sagte IHS-Markit-Volkswirt Phil Smith.

Markit: Eurozone-Industrie schwächt sich im September weiter ab

Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im September weiter gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor fiel auf 58,6 Punkte von 61,4 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 58,7 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.

US-Notenbanker Kashkari mit baldigem Tapering einverstanden

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, Neel Kashkari, geht davon aus, dass der Leitzins noch einige Jahre nahe Null bleiben wird, befürwortet aber eine baldige Rücknahme der Anleihekäufe der Zentralbank. Die Federal Reserve kauft monatlich Staatsanleihen und Hypothekenanleihen im Wert von etwa 120 Milliarden Dollar, um ein reibungsloses Funktionieren der Märkte zu gewährleisten und die Wirtschaft während der Pandemie zu unterstützen. Außerdem hat sie ihren Leitzins auf nahezu Null gesenkt.

Merkel mahnt Abhaltung von Wahlen in Libyen und Abzug ausländischer Kämpfer an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine politische Lösung der Krise in Libyen und die Abhaltung der für Dezember geplanten Wahlen angemahnt. "Wir glauben, dass eine diplomatische Lösung der Probleme in Libyen letztendlich in vielerlei Hinsicht auch friedensstiftend nicht nur für Libyen und die Libyer wirken könnte, sondern auch für den afrikanischen Kontinent insgesamt", sagte Merkel bei einem Treffen mit Libyens Präsidialrats-Vorsitzendem Mohammed Junes Menfi in Berlin.

Sondierungsgespräche nach Abgeordnetenhauswahl in Berlin gestartet

Knapp eine Woche nach der Neuwahl des Berliner Abgeordnetenhauses haben am Freitag die Sondierungsgespräche begonnen. Die SPD traf sich am Morgen mit den Grünen, wie die Sozialdemokraten mitteilten. Für den Nachmittag ist ein Gespräch von SPD und Linkspartei geplant. SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey kündigte nach dem Sieg ihrer Partei bei der Wahl am vergangenen Sonntag an, zuerst mit den beiden bisherigen Koalitionspartnern zu sprechen.

Frankreich will Energiepreise bis April deckeln

Frankreich will die Preise für Strom und Gas bis April deckeln. "Es wird keine weitere Erhöhung des Gaspreises mehr geben", kündigte Premierminister Jean Castex auf dem Sender TF1 an. Der Gaspreis ist seit Januar um 57 Prozent angestiegen. Die Anbieter, die das Gas unter dem Einkaufspreis abgeben müssten, bekämen staatliche Hilfen, versicherte Castex.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep 55,0 (2. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep PROG: 55,2

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug war 57,5

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep 59,7

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep PROG: 59,1

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug bei 60,9

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep 57,1

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep PROG: 56,3

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug war 60,3

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 01, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)