Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Euroraum-Industrie-PMI im Dezember wie erwartet bei 58,0 Punkten

Das Wachstum der Wirtschaftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat im Dezember wie erwartet etwas abgenommen. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) für diesen Sektor auf 58,0 (November: 58,4) Punkte, womit wie erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung bestätigt wurde. Dahinter standen allerdings uneinheitliche Entwicklungen in den großen Volkswirtschaften.

Deutscher Industrie-PMI in zweiter Veröffentlichung nur noch konstant

Die Aktivität in der deutschen Industrie ist im Dezember nicht so hoch wie bisher angenommen. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, blieb der im verarbeitenden Gewerbe erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) auf dem Vormonatsstand von 57,4 Punkten. Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 57,9 Punkte erwartet. Zuvor hatte dieser Index im Januar 2021 so niedrig gelegen. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.

IfW: Berlin sollte Atompläne der EU nicht rundheraus ablehnen

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) rät der Bundesregierung, die umstrittenen Pläne der Europäischen Kommission zur Einstufung von Atomenergie und Gas als nachhaltig nicht rundheraus abzulehnen. Vielmehr sollte sie sich für eine stärkere Reduzierung der in der EU erlaubten Kohlendioxid-Emissionen starkmachen. "Es könnte klimapolitisch ein Fehler sein, dass die Bundesregierung den EU-Vorschlag zur Kernenergie rundheraus ablehnt. Vielmehr sollte sie darauf dringen, dass im Gegenzug die Fitfor55-Klimaschutzpläne der EU weitreichend anerkannt werden", erklärte Wilfried Rickels, Direktor des Forschungszentrums Global Commons und Klimapolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft.

Buschmann hofft auf Änderungen an EU-Vorschlag zu Atomkraft

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will sich dafür einsetzen, dass die EU-Vorschläge zur Einstufung von Atomkraft als nachhaltig noch geändert werden. "Wir werden alles tun, um als Bundesrepublik unseren Einfluss geltend zu machen", sagte er am Montag im TV-Sender Welt. "Und dass die Grünen sich natürlich wünschen, dass Atom- oder Kernenergie kein grünes Label bekommt, das kann ich auch nachvollziehen - das ist ja für viele in Deutschland auch kontraintuitiv."

BA-X-Stellenindex im Dezember bei 132 (Vm: 129) Punkten

Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) befindet sich weiter im Aufwärtstrend. Laut Mitteilung der BA stieg der BA-X im Dezember auf 132 (November: 129) Punkte und näherte sich damit dem Höchststand von 134 Punkten, den er zuletzt im Februar 2019 erreicht hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Index 33 Punkte im Plus und übertrifft um 18 Punkte den Wert vom März 2020, als die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt noch nicht sichtbar waren.

HDE: Verbraucherstimmung verschlechtert sich wegen Omikron weiter

Die Stimmung unter den Verbrauchern hat sich aufgrund der ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus weiter verschlechtert. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer für die kommenden Monate fiel im Januar auf 95,04 nach 95,36 Zählern im Vormonat. Die aktuelle vierte Corona-Welle und die zu erwartende fünfte Infektionswelle hätten die Konjunkturerwartungen sowie die Stimmung in der Wirtschaft gedrückt.

Regierung will diese Woche Gespräche zur Lösung des Ukraine-Konflikt

Die Bundesregierung sucht in dieser Woche das Gespräch mit den USA, Frankreich, Russland und der Ukraine, um den Konflikt in der ukrainischen Grenzregion diplomatisch beizulegen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird am Mittwoch nach Washington zu einem Treffen mit ihrem US-Amtskollegen Antony Blinken reisen, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts erklärte.

Kommunen fordern zweiten Rettungsschirm für Gemeindefinanzen

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat einen erneuten Rettungsschirm zur Sicherung der Finanzen der Kommunen gefordert. "Die finanziellen Spielräume müssen verbessert werden", sagte Verbandspräsident Ralph Spiegler bei einer Pressekonferenz in Berlin. In den Kassen der Kommunen gebe es "tiefe Löcher", das Defizit habe 2021 trotz eines ersten Rettungsschirms zur Bewältigung der Corona-Krise bei über 9 Milliarden Euro gelegen. Spiegler forderte deshalb einen "zweiten Rettungsschirm" insbesondere mit einer Kompensation der Einkommenssteuerausfälle neben den Gewerbesteuerausfällen.

DZ Bank: Geldvermögen der Deutschen hat erneut zugenommen

Das Geldvermögen der Deutschen hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Analyse der DZ Bank hervorgeht, betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte Ende vergangenen Jahres 7,7 Billionen Euro. Das sind demnach 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ursachen seien die weiterhin sehr hohe Sparquote, aber auch zunehmende Einkünfte aus Aktien und Fonds. "Die Deutschen haben 2021 aufgrund der extrem niedrigen Zinsen mehr Geld in Wertpapiere gesteckt", erklärte DZ-Volkswirt Michael Stappel. "Wegen der positiven Kursentwicklung haben Aktien die Haushalte um über 130 Milliarden Euro reicher gemacht."

Knapp eine viertel Million Solarstromanlagen im Jahr 2021 installiert

Der Absatz von Solarmodulen hat sich im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent erhöht. Insgesamt wurden 2021 rund 240.000 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 5,3 Gigawatt installiert, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Montag erklärte. Im Vorjahr waren rund 184.000 Anlagen mit einer Leistung von 4,8 Gigawatt neu installiert worden. Die Solarbranche forderte zeitnahe politische Unterstützung zur Umsetzung der Klimaziele.

Erstmals seit langem wieder fast fünf Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst

Erstmals seit Ende der 1990er Jahre arbeiten wieder fast fünf Millionen Menschen im öffentlichen Dienst. Knapp 4,97 Millionen Beschäftigte sind derzeit für Bund, Länder und Gemeinden tätig, wie der DBB Beamtenbund und Tarifunion am Montag in Berlin mitteilte. Der Verband forderte zugleich eine Einstellungsoffensive, weil trotz der Zuwächse "immer noch deutlich über 300.000 Leute" fehlten, erklärte DBB-Chef Ulrich Silberbach.

+++ Konjunkturdaten

FRANKREICH

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Dez 55,6 (2. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Dez PROG: 54,9

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Nov war 55,9

ITALIEN

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Dez 62,0

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Dez PROG: 61,5

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Nov bei 62,8

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January 03, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)