Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Einzelhandel erleidet Rückschlag im April

Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im April kräftig gefallen. Als mögliche Ursachen nannte das Statistische Bundesamt (Destatis) die Bundesnotbremse in der zweiten Aprilhälfte sowie das starke Ostergeschäft im März. Wie das Statistikamt auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 2,0 Prozent prognostiziert. Für März wurde der monatliche Anstieg um 7,7 Prozent bestätigt.

Ifo-Institut: Lage der Autoindustrie auf Dreijahreshoch

Die Geschäfte der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer sind im Mai nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung deutlich besser gelaufen als im Vormonat. Der Indikator zur Geschäftslage stieg auf plus 36,6 Punkte von plus 23,7 im April. Das sei der beste Wert seit September 2018. "Die Geschäfte laufen im Moment noch sehr gut", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Aber die ersten dunklen Wolken ziehen wieder auf, vermutlich wegen des Chipmangels."

Australiens Wirtschaft brummt inmitten von Rohstoffboom

Die australische Wirtschaft ist im ersten Quartal äußerst kräftig gewachsen, angetrieben durch steigende Rohstoffpreise, ein Rekordvertrauen und einen Einstellungsboom. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im ersten Quartal um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 1,1 Prozent höher. Die Prognose hatte nur auf ein Plus von 0,6 Prozent gelautet.

Brainard: Inflation unerwartet hoch, aber nicht anhaltend

Der jüngste Anstieg der Inflation dürfte laut Fed-Gouverneurin Lael Brainard nachlassen, sobald die Wirtschaft sich voll erholt und wieder zur Normalität zurückgekehrt ist. Die Teuerung sei "etwas höher" als sie selbst erwartet habe und sie achte sorgsam darauf, ob sie in eine "unwillkommene" Richtung gehe. Sie wiederholte aber zugleich ihre frühere Auffassung, wonach der Anstieg der Inflation nicht anhalten werde, was der US-Notenbank die Flexibilität gebe, die Zinsen niedrig zu belassen sowie andere Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft beizubehalten.

Kashkari: Notenbank kann Inflation unter Kontrolle halten

Der Präsident der Federal Reserve von Minneapolis, Neel Kashkari, wehrt sich gegen den Eindruck, die Notenbank und die Stimulierungsmaßnahmen der Regierung bereiteten die Bühne für ein großes Inflationsproblem. "Wenn das Weiße Haus und wir falsch liegen, wenn ich den Arbeitsmarkt falsch interpretiere und wir tatsächlich unser Potenzial ausgeschöpft haben und die aktuellen Inflationszahlen so bleiben, dann hat die Federal Reserve die Werkzeuge, die Zinsen anzupassen, um die Inflation zu bändigen und zu verhindern, dass sie außer Kontrolle gerät", sagte er in einem Interview bei CNN.

BoJ/Adachi: Inflationsziel dank Post-Pandemie-Nachfrage erreichbar

Die potenzielle Nachfrage nach der Pandemie könnte Japan nach Ansicht eines Notenbankers die Chance bieten, endlich sein langjähriges Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen. Das Dienstleistungsgewerbe, insbesondere Restaurants und Beherbergungsbetriebe, dürften weiterhin höhere Kosten für die Prävention von Infektionen zahlen, während die alternde Bevölkerung die Nachfrage nach qualitativ besseren Waren und Dienstleistungen erhöhen könnte - auch zu höheren Preisen, erwartet Seiji Adachi, Ratsmitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of Japan (BoJ).

Inflation in Südkorea steigt auf höchsten Stand seit 2012

Die Inflation in Südkorea ist im Mai auf den höchsten Stand seit neun Jahren gestiegen. Wie das Statistikamt mitteilte, kletterte die Teuerung im vergangenen Monat um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach 2,3 Prozent im Vormonat. Neun vom Wall Street Journal befragte Analysten hatten mit dieser Inflation gerechnet. Damit liegt die Inflation nun deutlich über dem Ziel der Zentralbank Südkoreas von 2,0 Prozent. Grund für den Anstieg seien unter anderem spürbar höhere Ölpreise.

FDP gleichauf mit SPD - Union ein Prozentpunkt vor Grünen

Im Vergleich zur Vorwoche verlieren Grüne und AfD im RTL/NTV-Trendbarometer jeweils einen Prozentpunkt, während CDU/CSU und FDP jeweils einen Prozentpunkt gewinnen. Damit ist die Union zum ersten Mal seit fünf Wochen wieder knapp stärkste politische Kraft und liegt einen Prozentpunkt vor den Grünen. Die FDP erreicht 14 Prozent und liegt damit erstmals gleichauf mit der SPD. Im Februar 2009 hatten die Liberalen mit 18 Prozent zwar noch einen höheren Sympathiewert erreicht, damals schnitt die SPD allerdings mit 23 Prozent noch fünf Prozentpunkte besser ab.

EU-Vertreter einigen sich auf Offenlegung der Steuern von Großunternehmen

Nach jahrelanger Blockade haben sich die Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments auf ein besseres Vorgehen gegen Steuervermeidung durch international tätige Großunternehmen geeinigt. Die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft und mehrere Fraktionen im Europaparlament, darunter die Sozialdemokraten und die Grünen, bezeichneten die Einigung als wichtigen Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit.

US-Regierung suspendiert Ölförder-Aktivitäten in Naturschutzgebiet in Alaska

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat alle Aktivitäten zur umstrittenen Erdölforderung in einem Naturschutzgebiet in Alaska suspendiert. Das Innenministerium in Washington teilte mit, die Gültigkeit der entsprechenden Lizenzen sei eingefroren worden. Die Halter der Lizenzen würden über diese Maßnahme informiert. Die Regierung machte damit unter dem früheren Präsidenten Donald Trump getroffene Entscheidungen rückgängig.

+++ Konjunkturdaten +++

Indonesien Kernverbraucherpreise Mai +1,37% gg Vorjahr (Apr: +1,18%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

June 02, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)