Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Pistorius plant Gespräche mit Polen wegen Waffenlieferungen 

Nach der Ankündigung Polens zu einem möglichen Stopp von Waffenlieferungen an die Ukraine plant Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Gespräche mit Warschau. Er wolle dazu noch keine Einschätzung abgeben, bis er mit seinem polnischen Kollegen Mariusz Blaszczak gesprochen habe, sagte Pistorius bei einem Besuch in Rostock. Er kündigte dazu ein Telefonat an. Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte den Stopp der polnischen Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Dem Sender Polsat News hatte er gesagt: "Wir transferieren keine Waffen mehr an die Ukraine, weil wir uns selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten." Am Donnerstag sagte ein Regierungssprecher dann, dass bereits beschlossene Waffenlieferungen noch erfolgen sollten. "Polen realisiert allein die Lieferungen von Munition und Waffen, die zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen wurden", sagte er. Das schließe die Lieferungen ein, die in Verträgen mit der Ukraine vereinbart worden seien.


Baerbock lehnt Selenskyj-Vorstoß zu UN-Sicherheitsrat ab 

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abgelehnt, Russland das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat zu entziehen. "Das unterstützen wir nicht und das habe ich auch meinen ukrainischen Gesprächspartnern immer wieder deutlich gemacht", sagte Baerbock in der ARD-Sendung Maischberger. Zurückhaltend äußerte sich Baerbock auch zu Selenskyjs Vorstoß für einen ständigen Sitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat. In der aktuellen Situation könne "man ja nicht sagen okay, wir verändern jetzt einfach mal den Sicherheitsrat, das wäre ein bisschen naiv." Im ZDF-Morgenmagazin betonte Baerbock dazu: "Wir können auf diese Reform natürlich nicht warten, denn die Menschen in der Ukraine sterben tagtäglich". Zu einer möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern betonte sie, in der Prüfung "sind wir mittendrin". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und sie hätten deutlich gemacht, "dass uns klar ist, dass es Möglichkeiten geben muss, die Menschen in der Ostukraine endlich zu befreien".


Moskau meldet Abwehr von 19 Drohnen über Halbinsel Krim und Schwarzem Meer 

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 19 ukrainische Drohnen über der Halbinsel Krim und dem Schwarzen Meer abgeschossen. Drei weitere Drohnen seien in drei weiteren Regionen des Landes abgewehrt worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. "Luftabwehrsysteme haben 19 ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer und dem Territorium der Republik Krim zerstört", hieß es dort. Drei weitere Fluggeräte seien in den Regionen Kursk, Belgorod und Orel abgeschossen worden, erklärte das Ministerium weiter. Insgesamt seien 22 Drohnen abgeschossen worden. Derselben Quelle zufolge waren am 25. August 42 ukrainische Drohnen über der seit 2014 von Russland annektierten Krim im Schwarzen Meer abgewehrt worden.


Scholz sichert Selenskyj "fortwährende Solidarität" zu 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem bilateralen Treffen in New York die weitere Unterstützung Deutschlands im Verteidigungskrieg gegen Russland zugesichert. "Der Bundeskanzler bekräftigte die fortwährende Solidarität mit der Ukraine", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch nach dem Treffen von Scholz und Selenskyj am Rande der UN-Generaldebatte. "Er betonte, dass Deutschland die Unterstützung der Ukraine in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern fortführen werde." Scholz kündigte zudem an, dass die nächste Ukraine-Wiederaufbaukonferenz am 11. Juni 2024 in Berlin ausgetragen werden soll. Im vergangenen Juni hatte eine solche Konferenz in London stattgefunden.


Nach Streit um Getreide: Polen verkündet Stopp von Waffenlieferungen an Ukraine 

Polen liefert nach eigenen Angaben keine Waffen mehr an die Ukraine, sondern konzentriert sich auf die Bewaffnung des eigenen Landes. "Wir transferieren keine Waffen mehr an die Ukraine, weil wir uns selbst mit den modernsten Waffen ausrüsten", sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Mittwoch im Sender Polsat News. Kurz zuvor war ein Streit zwischen beiden Ländern über ukrainische Getreideexporte eskaliert. Die polnische Armee solle in kurzer Zeit eine der stärksten Landarmeen Europas werden, erklärte der polnische Ministerpräsident.


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September 21, 2023 06:45 ET (10:45 GMT)