Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im deutschen Maschinen- und Anlagenbau wird nach Einschätzung des Branchenverbands VDMA im laufenden Jahr trotz der vielen Probleme leicht wachsen. Der VDMA bestätigte seine Prognose eines preisbereinigten Produktionszuwachses von 1 Prozent und meldete zugleich einen deutlichen Rückgang der Auftragseingänge im Juli. Für 2023 wird eine rückläufige Produktion erwartet. Die Auftragseingänge lagen im Juli um 14 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, die Auftragsbestände waren jedoch weiterhin sehr hoch.

Der VDMA begründete seinen gedämpften Optimismus für 2021 mit eben jenen Auftragsbeständen. "Da die Produktion ihr Vorjahresniveau im ersten Halbjahr 2022 um 1,2 Prozent verfehlt hat, muss sie dazu im laufenden zweiten Halbjahr leicht wachsen. Diese Annahme ist angesichts des historisch weiterhin hohen Auftragsbestandes in den Unternehmen (Stand Juni: Reichweite 12,1 Monate) und einer zuletzt wieder besseren Auslastung der Kapazitäten durchaus berechtigt", heißt es in einer Mitteilung.

Mit Blick auf 2023 ist der Verband jedoch weniger optimistisch. "Der Wind bläst der Weltwirtschaft und damit dem Maschinen- und Anlagenbau ins Gesicht", kommentierte Chefvolkswirt Ralph Wiechers die Aussichten. Ein deutlich schwächeres Wachstum in China, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten und die daraus resultierenden Bremsmanöver der Notenbanken ließen auf eine Zurückhaltung bei den Investitionen schließen. "Doch unter der Annahme, dass es keine Eskalation dieser Belastungsfaktoren gibt, sollte ein größeres Minus vermieden werden können."

Der Auftragseingang lag im Juli um 14 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wobei die Inlandsaufträge um 17 Prozent sanken und die Auslandsaufträge um 12 (Euroraum: 7) Prozent.

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September 01, 2022 04:00 ET (08:00 GMT)