FORT LAUDERDALE/PANAMA-STADT (dpa-AFX) - Das Kreuzfahrtschiff "Zaandam" mit mindestens zwei positiv auf das Coronavirus getesteten Passagieren wartet vor der Westküste Mittelamerikas auf eine Durchfahrterlaubnis durch den Panamakanal. Das panamaische Gesundheitsministerium hat die Passage bereits genehmigt, die Kanalverwaltung arbeitete zuletzt aber noch an den Details. Unter anderem müssen für die Durchfahrt Lotsen an Bord gebracht werden.

Auf dem Kreuzfahrtschiff sind bereits vier Passagiere gestorben. Nach Angaben der Reederei Holland America Line handelte es sich dabei um vier ältere Menschen. Zuvor hatten sich 53 Passagiere und 85 Besatzungsmitglieder mit Grippe-ähnlichen Symptomen beim Medizinerteam an Bord gemeldet.

Die "Zaandam" mit 1243 Passagieren und 586 Besatzungsmitgliedern an Bord will durch die Karibik nach Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida fahren. Der Bürgermeister der Küstenstadt übte bereits scharfe Kritik an den Plänen. "Das ist vollkommen inakzeptabel", schrieb er am Sonntag in einer auf Twitter veröffentlichten Stellungnahme. "Wir können unsere Stadt nicht weiteren Risiken aussetzen, während wir schon in einer Gesundheitskrise mit Tausenden positiv getesteten Patienten stecken."

Das Kreuzfahrtschiff war am 7. März von Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires zu einer Kreuzfahrt aufgebrochen, die eigentlich am 21. März im chilenischen San Antonio enden sollte. Wegen der Corona-Pandemie hat Chile allerdings inzwischen alle seine Häfen für Kreuzfahrtschiffe geschlossen.

Zuletzt traf sich die "Zaandam" vor der Zufahrt zum Panamakanal mit seinem Schwesternschiff "Rotterdam". Die Besatzungen verlegten nun einige Passagiere zwischen den beiden Schiffen, um die Gäste besser zu verteilen und Platz für eventuell benötigte Quarantäne-Kabinen zu schaffen, wie Reedereichef Orlando Ashford am Sonntag in einer Videobotschaft erklärte./dde/DP/zb