Zürich (awp) - Die Zahl der Krankenkassenwechsler in der Schweiz ist zurückgegangen. Mit rund 660'000 Personen oder 7,9% aller Schweizer Krankenversicherten hätten im vergangenen Herbst so wenige die Kasse gewechselt wie seit 2014 nicht mehr, als 7,5% der obligatorisch Versicherten einen Wechsel vornahmen, wie der Internetvergleichsdienst Comparis am Dienstag mitteilt. Für viele werden die Prämien zunehmend zur finanziellen Belastung.

Als Grund nennt Comparis den vergleichsweise geringen Anstieg der Krankenkassenprämien von durchschnittlich 4,9%. Dieser liege deutlich unter dem Niveau der Vorjahre: "Je geringer die Erhöhung ausfällt, desto weniger Menschen wechseln ihre Kasse," sagt Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte bei Comparis.

Auch mit Blick auf das gewählte Versicherungsmodell und die Franchise seien Versicherte eher beim Alten geblieben. Auf das laufende Jahr hin hätten sich 4,5% der Grundversicherten für ein neues Versicherungsmodell entschieden und 6,9% nahmen eine Anpassung der Franchise vor.

EIN DRITTEL HAT PROBLEME ZU ZAHLEN

Schneuwly zufolge ist die tiefe Wechselquote die Folge von zuvor erfolgten Modellwechseln. Viele der Versicherte seien bereits in der Vergangenheit von einem teuren Standard-Modell zu einem günstigeren Alternativmodell gewechselt. Ein zweiter Übertritt in ein anders Modell käme daher für viele Personen nur selten in Frage, so Schneuwly weiter.

Die Umfrage zeige zudem, dass immer noch rund 24% der Versicherten noch nie die Kasse gewechselt haben. Dabei stehe die geringe Wechselbereitschaft im Widerspruch zur hohen finanziellen Belastung. Knapp ein Drittel der Befragten hat laut Comparis angegeben, die Prämien nicht immer problemlos bezahlen zu können.

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