Bern (awp) - Die Aktien von Richemont stehen am Mittwochnachmittag unter deutlichem Verkaufsdruck. Aussagen des Verwaltungsratspräsidenten Johann Rupert anlässlich der ordentlichen Generalversammlung zur Konsumfreudigkeit gutbetuchter Kunden treten eine Branchenschwäche los. Betroffen sind auch die Valoren von Swatch.

Um 16.30 Uhr verlieren Richemont 4,4 Prozent auf 118,00 Franken, die Tagestiefstkurse liegen bei 117,80 Franken. Sie markieren auch gleich ein neues Jahrestief. Auch Swatch I büssen 2,8 Prozent auf 246,80 Franken ein. Dem steht ein um 0,23 Prozent tieferer Gesamtmarkt (SMI) gegenüber.  

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken zu hören ist, sorgen Aussagen des Richemont-Präsidenten Johann Rupert an der Börse für Verunsicherung. Er liess zuvor an der ordentlichen Generalversammlung durchblicken, dass die konstant höheren Preise in Europa mittlerweile auch die Kaufentscheide gut betuchter Kunden beeinträchtigen und auf deren Ausgabefreudigkeit drückten.  

Beobachter schliessen von diesen Aussagen darauf, dass die Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten in Europa neuerdings auch bei den Luxusgüterherstellern angekommen ist. Darauf abgestützt warnen sie vor möglichen Zahlenenttäuschungen.  

Zählten die Aktien von Richemont noch bis vor wenigen Monaten mit einem Kursplus von 30 Prozent und mehr zu den diesjährigen Gewinnern aus dem SMI, sind diese Gewinne seither vollständig verloren gegangen. Mittlerweile sind die Papiere sogar nur noch im hintersten Drittel der SMI-Rangliste zu finden.  

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