Zürich (awp) - Der CEO und Mehrheitsaktionär von Pierer Mobility, Stefan Pierer, will das Geschäft weiter ausbauen. In einem Interview mit dem Onlineportal "The Market" bestätigt er einmal mehr die mittelfristigen Wachstumsziele.

In der Pandemie habe es eine steigende Nachfrage nach motorisierten Zweirädern gegeben, insbesondere in dem Fahrzeugsegment, das Pierer Mobility bediene. Das habe man schon im Frühjahr vergangenen Jahres erkannt und sehr früh die Lager mit Komponenten aufgestockt. "So waren wir im Gegensatz zu anderen Anbietern aus dem asiatischen Raum schneller bereit, die Nachfrage zu bedienen, und deshalb surfen wir nun auf der Erfolgswelle", sagte Pierer. Er rechnet mit einer weiteren Steigerung der Marktanteile dadurch, dass die Verfügbarkeit auch weiter über der der Konkurrenz liegt.

Der Lockdown im Frühjahr 2020 habe wegen der kollabierenden Lieferkette gleichwohl zu Produktionseinschränkungen gesorgt. "Dank einer grossartigen Leistung ist es uns aber gelungen, im zweiten Halbjahr fast zwei Drittel des Rückstands in der Produktion aufzuholen", betonte der CEO.

Der geplante Umbau der Beteiligungsverhältnisse mit dem indischen Partner Bajaj erweitere die Partnerschaft über die Marke KTM hinaus. "Da die E-Mobilität aber auch in Indien künftig ein Thema sein wird, wollen wir unseren Partner diesbezüglich mit ins Boot holen", sagte der Unternehmenschef. Zudem werde damit die Struktur von Pierer Mobility transparenter.

Wie bekannt will das Unternehmen die Stückzahl der verkauften Fahrzeuge bis 2022 auf rund 400'000 steigern (2020: 326'500). Aus Indien soll die Hälfte des Wachstums kommen, die andere aus den etablierten Märkten Europa, Nordamerika und Australien, wie Pierer betont.

"Ein wesentlicher Treiber unseres Wachstums, der noch gar nicht in unseren Zielen drin ist, wird künftig aber auch von China kommen, wo wir mit dem familiengeführten chinesischen Motorradhersteller CFMoto eine Vertriebspartnerschaft eingegangen sind." Hier spricht Pierer kurzfristig von 10'000 Einheiten, bis 2025 von "um die 20'000".

Auch das Geschäft mit E-Bikes und leichten E-Motorrädern soll ausgebaut werden. Hier sei Pierer Mobility mit dem bestehenden Händlernetz gut positioniert. Im klassischen Fahrradhandel nutze man die Marke Husqvarna.

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