FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind am Dienstag sehr fest gestartet und knüpfen damit an die Vortageserholung an. Die Richtung geben starke Vorlagen der Wall Street vor und auch in Asien zogen die Indizes teils kräftig an. Dort kam gut an, dass die chinesische Notenbank bereits am Vortag die Mindestreserve für Banken gesenkt hatte, auch, um so den mit Problemen kämpfenden Immobilienunternehmen zu helfen. Daneben sind die chinesischen Exporte und Importe im November stärker als erwartet gestiegen.

Überall sorgt daneben auch für Rückenwind, dass die Sorgen bezüglich der Bedrohung durch die Corona-Virusvariante Omikron zunächst weiter abebben.

Der DAX gewinnt 1,7 Prozent auf 15.642 Punkte, und notiert damit klar über der 200-Tagelinie bei 15.430, was aus technischer Sicht als positives Zeichen gilt und weiteres Potenzial nach oben eröffnet. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 2,1 Prozent auf 4.223 nach oben. Anleihen sind in dieser Gemengelage nicht gefragt, ihre Kurse fallen, die Renditen steigen also.


   Deutsche Produktion besser als erwartet 

Zur guten Stimmung tragen auch neue Daten zur Produktion in Deutschland bei. Mit einem Plus von 2,8 Prozent stieg die Industrieproduktion im Oktober weitaus stärker als mit plus 1,0 Prozent erwartet.

Um 11.00 Uhr steht der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Dezember zur Veröffentlichung an. Er wird mit 25,0 Punkten nach zuvor 31,7 Zählern erwartet. Unter anderem wegen hoher Coronavirus-Infektionszahlen scheint hier eine Eintrübung der Wirtschaftsaussichten wahrscheinlich.

Im Blick steht im weiteren Tagesverlauf auch die Videokonferenz zwischen dem russischen Präsidenten Putin und US-Präsident Biden zum jüngsten Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze. Zuletzt mehrten sich Warnungen vor einem möglichen Einmarsch Russlands in der Ukraine. Bislang ist dieses Risikoszenario an den Börsen eher nur am Rande wahrgenommen worden. Eine Verschärfung könnte unter anderem die Energiepreise nach oben treiben, was die bereits bestehenden Inflationsprobleme noch verschärfen würde.


   ABB erhöht die Prognose - Zalando, Hellofresh und Delivery Hero erholt 

Nachdem die europäischen Technologiewerte dem breiten Markt jüngst hinterherliefen, führen sie nun die Branchengewinner mit plus 3,6 Prozent an. Rohstoffaktien (+2,9%) sind mit der wieder zunehmenden Konjunkturzuversicht ebenso gesucht wie Touristikaktien (+2,5%) angesichts der nachlassenden Sorgen rund um die Omikron-Variante.

Symrise liegen 1,1 Prozent vorne. Dass der Aromastoffexperte sein Portfolio mit der Übernahme von Giraffe Foods stärkt, einem kanadischen Hersteller von kundenspezifischen Saucen, Dips, Dressings, Sirupen und Getränken, sorgt zunächst für keinen stärkeren Kursimpuls. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Größte Gewinner im DAX sind die zuletzt teils sehr schwachen Aktien von Zalando, Delivery Hero und Hellofresh mit Gewinnen zwischen 3,4 und 4,1 Prozent.

Nachdem Stemmer Imaging mit der Vorlage überzeugender Zahlen zum dritten Quartal jüngst optimistischer wurde, hat das Unternehmen nun die Prognose für das operative Ergebnis angehoben. Die Aktie gewinnt darauf 4,4 Prozent.

Positiv kommen erhöhte Prognosen von ABB (+1,4%) an. Das Schweizer Industrietechnikunternehmen erhöhte auf dem Kapitalmarkttag sein Umsatzwachstumsziel auf 4 bis 7 von 3 bis 5 Prozent. Das Ziel für die Gewinnmarge ab 2023 liegt nun bei mindestens 15 Prozent. Am Markt war aber teilweise auch mit einer stärkeren Anhebung gerechnet worden.


Aktienindex              zuletzt          +/- %        absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.223,19          +2,1%          86,08         +18,9% 
Stoxx-50                3.717,99          +1,5%          54,88         +19,6% 
DAX                    15.642,81          +1,7%         262,02         +14,0% 
MDAX                   34.521,09          +1,5%         524,24         +12,1% 
TecDAX                  3.834,88          +2,2%          81,93         +19,4% 
SDAX                   16.432,27          +2,0%         318,83         +11,3% 
FTSE                    7.314,09          +1,1%          81,81         +11,9% 
CAC                     6.987,21          +1,8%         121,43         +25,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                       absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,37                         +0,02          +0,21 
US-Zehnjahresrendite        1,44                         +0,01          +0,52 
 
 
DEVISEN                  zuletzt          +/- %       Di, 8:18       Mo,17:04   % YTD 
EUR/USD                   1,1278          -0,0%         1,1290         1,1275   -7,7% 
EUR/JPY                   128,19          +0,1%         128,43         127,91   +1,7% 
EUR/CHF                   1,0419          -0,2%         1,0443         1,0436   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8498          -0,1%         0,8507         0,8518   -4,9% 
USD/JPY                   113,67          +0,1%         113,69         113,47  +10,1% 
GBP/USD                   1,3271          +0,1%         1,3275         1,3237   -2,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,3693          -0,1%         6,3684         6,3750   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                51.231,94          +0,8%      51.132,15      48.848,46  +76,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt      VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,10          69,49          +2,3%           1,61  +49,7% 
Brent/ICE                  74,27          73,08          +1,6%           1,19  +45,9% 
 
METALLE                  zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.783,31       1.778,75          +0,3%          +4,56   -6,0% 
Silber (Spot)              22,44          22,38          +0,3%          +0,06  -15,0% 
Platin (Spot)             956,90         940,95          +1,7%         +15,95  -10,6% 
Kupfer-Future               4,35           4,34          +0,3%          +0,01  +23,6% 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 07, 2021 04:04 ET (09:04 GMT)