OLDENBURG (dpa-AFX) - Der Oldenburger Energiekonzern EWE hat im vergangenen Jahr von hohen Preisen auf dem Energiemarkt profitiert, musste aber auch stark gestiegene Kosten verkraften. Den Umsatz steigerte EWE im Vorjahresvergleich um rund 41 Prozent auf etwa 8,6 Milliarden Euro. Zu der Zunahme trug auch bei, dass das Unternehmen Alterric erstmals ganzjährig in der Bilanz berücksichtigt wurde, wie EWE am Donnerstag mitteilte.

Alterric, ein Gemeinschaftsunternehmen von EWE und der Aloys Wobben Stiftung, plant, baut und betreibt Onshore-Windenergieanlagen. Laut EWE gibt es in dem Bereich einen zunehmenden Kostendruck. Die Ausgaben für die Errichtung eines Windrads seien in einem Jahr um mehr als 20 Prozent gestiegen.

"In einem durch den Ukraine-Krieg bestimmten Geschäftsjahr konnten wir ein gutes Ergebnis erzielen", sagte der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler. Das Ergebnis werde benötigt, um den Umbau zu einer möglichst autarken und nachhaltigen Energieversorgung weiter voranzutreiben.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (operatives Ebit) steigerte EWE im Vorjahresvergleich um etwa 87 Prozent auf knapp 665 Millionen Euro. Der Anstieg ist auch auf eine Ergebnisverschiebung aus 2021 zurückzuführen. Unter dem Strich blieben 463,5 Millionen Euro nach 597,5 Millionen Euro im Jahr zuvor. Hier wirkten sich vor allem Wertminderungen infolge des gestiegenen Zinsniveaus aus.

Für das aktuelle Jahr erwartet EWE ein fünf bis zehn Prozent höheres operatives Ebit als 2022. Der Konzern kündigte neue Investitionen an. Nach Einschätzung von EWE werden wegen des Ukraine-Kriegs Risiken bei der Energieversorgung anhalten, die zu schwankenden Preisen führen./lkm/DP/jha