Zürich (Reuters) - Der Schweizer Verpackungshersteller Aluflexpack wird für bis zu 324 Millionen Franken an den größeren österreichischen Konkurrenten Constantia Flexibles verkauft.

Constantia, eigenen Angaben zufolge Europas drittgrößter Hersteller von flexiblen Verpackungen, hat von Aluflexpack-Großaktionär Michael Tojner bereits die Mehrheit der Anteile gekauft, wie die beteiligten Unternehmen am Freitag mitteilte. Constantia halte 57 Prozent, hieß es in der Mitteilung. Die übrigen Aktionäre sollen ein Übernahmeangebot zwischen 15,00 und 18,75 Franken je Aktie erhalten. Am Donnerstag hatten Aluflexpack an der Schweizer Börse bei 8,71 Franken geschlossen. Am Freitag schossen sie bis auf 16,10 Franken in die Höhe.

Tojners Beteiligungsfirma Montana Tech Components hatte Aluflexpack 2012 aus einer Notlage heraus übernommen, umgebaut und 2019 für 21 Franken je Aktie an die Börse gebracht. Knapp 1600 Mitarbeiter erwirtschafteten 2022 mit Verpackungen aus Aluminium für die Lebensmittel- und Pharmabranche einen Umsatz von 357 Millionen Euro, bei einem operativem Ergebnis (Ebitda) von 47 Millionen Euro. Tojner war in Deutschland als Eigentümer des schwäbischen Batterieherstellers Varta bekanntgeworden, den er ebenso an die Börse brachte wie den Luftfahrt-Zulieferers Montana Aerospace.

Constantia Flexibles hat selbst erst seit wenigen Wochen einen neuen Eigentümer: Zu Jahresbeginn hat der französische Finanzinvestor Wendel das Wiener Unternehmen an den US-Investor One Rock Capital verkauft und damit 1,1 Milliarden Euro erlöst. Wendel hat seinen Eigenkapitaleinsatz damit nach eigenen Angaben fast verdoppelt. Constantia ist bereits durch die Hände mehrerer Finanzinvestoren gegangen. Die börsennotierte Wendel war 2015 für 2,3 Milliarden Euro einschließlich Schulden eingestiegen und hatte den RAG-Investor Maxburg Capital Partners als Minderheitsaktionär an Bord genommen. Constantia beschäftigt 7150 Mitarbeiter.

(Bericht von Paul Arnold und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)