Zürich (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS publiziert am Dienstag, 4. Mai, die Ergebnisse zum ersten Quartal 2021. Insgesamt haben drei Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2021
(in Mio USD)      AWP-Konsens     Q1 2020  

Umsatz                1536         501,2*  
EBIT adj.              233         101,0* 


* AMS gibt keine proforma Daten inkl. Osram zum Vorjahr bekannt

FOKUS: AMS wird im ersten Quartal einen Umsatzsprung verzeichnen. Grund dafür ist die Konsolidierung des dazugekauften deutschen Lichtkonzerns Osram. Operativ dürften sowohl AMS als auch Osram im laufenden Jahr von der weltweiten Konjunkturerholung profitiert haben. Unklar bleibt, wie sich die Übernahme und Kosten daraus auf das Ergebnis auswirken werden.

Unsicher ist auch, wie die weitere Zusammenarbeit von AMS mit dem wichtigsten Kunden Apple künftig aussehen wird. Befürchtungen stehen im Raum, dass AMS von Apple Aufträge für die Sensorenproduktion verlieren könnte. Das hat die Diskussion befeuert, AMS müsste eine stärkere Kundendiversifikation anstreben. Die Aktie geriet in der Folge stark unter Druck.

ZIELE: Fürs erste Quartal 2021 hat AMS einen Umsatz im angestammten AMS-Geschäft von 500 bis 540 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Das wäre ein Wachstum von 4 Prozent zum Vorjahr. Bei der EBIT-Marge wird ein Wert von 20 bis 22 Prozent erwartet. Begründet wurde dies mit der üblichen Saisonalität.

PRO MEMORIA: Mit CEO Alexander Everke hat AMS den Vertrag um drei Jahre verlängert. Der Aufsichtsrat zeigte sich in der Mitteilung zufrieden mit den Leistungen von Everke und man sei davon überzeugt, dass er in den kommenden Jahren die auf optische Lösungen fokussierte Strategie der Gruppe erfolgreich umsetzen werde.

Für den Rückkauf eigener Wandelanleihen hatte AMS Ende März von der Schweizer Übernahmekommission (UEK) grünes Licht erhalten. AMS will eigene Wandelanleihen im Umfang bis maximal 100 Millionen Euro zurückkaufen. Mit dem Rückkauf bezwecke man einerseits die Reduktion der Verbindlichkeiten durch die Annullierung der Wandelanleihen. Andererseits wolle man die Kapitalstruktur verbessern, hiess es.

In den USA investiert AMS Geld in ein neues Forschungszentrum. In der Stadt Rochester im US-Bundesstaat New York ist am Riverwood Tech Campus das eigene "Imaging Center of Excellence" geplant.

Anfang März der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BGAV) zu Osram-Übernahme definitiv in Kraft getreten. Die Osram-Eigner hatten bereits an der Hauptversammlung im November dem Vertrag zugestimmt, dessen Eintragung ins Handelsregister wurde jedoch durch Rechtsmittel zunächst verhindert. Mit dem Vertrag verschafft sich AMS Zugang zu Finanzmitteln von Osram - auch, um die Schulden für die mehr als 4 Milliarden Euro schwere Übernahme zu tilgen.

Im Jahr 2020 hatte AMS den Umsatz ohne Osram leicht auf 2,29 Milliarden Dollar gesteigert. Inklusive der seit dem 1. Juli konsolidierten Osram wurde ein Umsatz von 4,17 Milliarden erreicht. Der Betriebsgewinn (EBIT) von AMS belief sich auf 519 Millionen Dollar (+11%), Osram steuerte weitere 31 Millionen hinzu. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Nettogewinn von 274 Millionen Dollar (-37%).

AKTIENKURS: An der Börse hat die AMS-Aktie in den vergangenen Wochen stark an Wert verloren. Kostete das Papier im Februar noch beinahe 25 Franken, ist der Kurs bis Ende April unter 16 Franken abgerutscht. Die Unsicherheiten um die Auftragslage mit Apple sowie die allgemeine Verunsicherung am Halbleitermarkt belasten den Kurs.

Homepage: www.ams.com

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