Der Einkaufsmanager-Index für die Industrie fiel im Dezember auf 54,1 Punkte von 59,3 im Vormonat, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Derart stark war das Barometer seit Oktober 2008 nicht mehr eingebrochen. Es liegt nun auf dem niedrigsten Niveau seit November 2016. Für Commerzbank-Ökonom Christoph Balz sind die Daten ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Wirtschaftskräfte nachlassen. "Das bedeutet aber nicht, dass eine Rezession vor der Tür steht", ergänzte er.

Ein enttäuschender Quartalsumsatz von Apple hatte bereits vor der Veröffentlichung der ISM-Zahlen einen Ausverkauf an der Wall Street ausgelöst. Wegen eines schwächelnden iPhone-Absatzes in China blieb Apple nach eigenen Angaben mehrere Milliarden Dollar hinter seinem selbstgesteckten Umsatzziel für das abgelaufene Quartal zurück. "Dies zeigt, wie man aus einem langsameren Wachstum und einem Handelskrieg einen tödlichen Cocktail für die Anlegerstimmung mixt", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses ThinkMarkets.

Die Notenbank (Fed) hebt angesichts der bislang rund laufenden Konjunktur in den USA derzeit ihren Leitzins stufenweise an. Zuletzt wurde er im Dezember auf die Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent heraufgesetzt. Dieses Jahr könnten laut den Prognosen der Währungshüter zwei weitere Erhöhungen folgen. An den Märkten hatten diese Szenarien bereits im Dezember für eingetrübte Stimmung gesorgt. Manche Investoren fürchten, die Zentralbank könnte den Aufschwung mit einer zu straffen Geldpolitik abwürgen.