Zürich (awp) - Die Aktien von Aryzta sind am Freitag von Übernahmehoffnungen in die Höhe getrieben worden. Der angeschlagene Backwarenkonzern Aryzta führt entsprechende Verhandlungen mit der Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer. Es gebe allerdings keine Gewissheit, dass ein Angebot erfolgen werde, betonten sowohl Elliott wie auch Aryzta.

Gegen 10.45 Uhr springen die Titel um 12 Prozent auf 0,697 Franken nach oben. Der Gesamtmarkt (SPI) liegt derweil mit 0,30 1 Prozent leicht im Plus.

Analyst Patrik Schwendimann von der ZKB sieht den strategischen Wert des Unternehmens trotz der Widrigkeiten klar über dem zuletzt bezahlten Aktienkurs. Entsprechend veranschlagt er auch einen Übernahmepreis von mindestens 1 Franken je Aktie. Bei einem erfolgreichen Turnaround liesse sich auch noch ein deutlich höherer Wert rechtfertigen. Somit müsse Elliott diesen Preis mindestens bieten, um eine Erfolgschance zu haben.

Vontobel-Experte Jean-Philippe Bertschy erhöht in einer ersten Reaktion seine Einstufung auf "Hold" von "Reduce" und setzt ein neues Kursziel von 0,80 nach zuvor 0,30 Franken. Der Ausgang der Übernahmegespräche sei höchst unsicher, zumal an der ausserordentlichen Generalversammlung kommenden Mittwoch ein neuer Verwaltungsrat gewählt wird.

"Es bleibt nervenaufreibend bei Aryzta", heisst es derweil Baader Helvea. Im allerletzten Moment vor der GV tauche die Möglichkeit eines Übernahmeangebots auf. Es sei etwas überraschend, dass die Aktionäre wohl gezwungen würden, über eine neue Führung abzustimmen, ohne genau zu wissen, wie deren Strategie aussehe. Gute Kommunikation wäre es, wenn die Mitglieder des Verwaltungsrats, die wiedergewählt werden wollen, vor der Abstimmung ihre Ansichten über die künftige Strategie offen legen würden.

dm/ra