Nach der Börsennotierung, die knapp ein Drittel des Unternehmenskapitals umfasste, erlebte der Aktienkurs einen Rückgang von 15%. Dies geschah trotz der verstärkten Beteiligung des Hauptaktionärs – der deutschen Firma AviAlliance, die nun über die Hälfte der Anteile verfügt – und einer generell starken Nachfrage nach Infrastrukturinvestitionen.

Der Athener Flughafen, der vergangenes Jahr 28 Millionen Passagiere willkommen hieß, hat zum Ziel, seine Kapazität innerhalb der nächsten zwanzig Jahre zu verdoppeln. Angesichts des Umstands, dass ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts vom Tourismus abhängt und erhebliches Potenzial zur Steigerung der Rentabilität seiner bisher wenig genutzten Handelsflächen besteht, sind die Wachstumsaussichten deutlich erkennbar.

Auf den ersten Blick wirkt die Marktkapitalisierung von 2,5 Milliarden Euro für ein Unternehmen in Monopolstellung, das im Jahr 2023 fast 300 Millionen Euro an freiem Cashflow erwirtschaftete, besonders im Vergleich zum angemessenen Verschuldungsgrad, attraktiv.

Bei näherer Betrachtung und unter Berücksichtigung des im Sektor üblichen Verhältnisses von Unternehmenswert zu EBITDA, erscheint die Bewertung zwar niedriger als bei großen internationalen Betreibern wie ADP, sie bewegt sich jedoch auf einem ähnlichen Niveau wie bei direkten Vergleichsunternehmen wie der Flughafen Wien AG und der Flughafen Zuerich AG – den Betreibern der Flughäfen in Wien und Zürich.

Zudem hat die griechische Regierung, um die Wettbewerbsfähigkeit Athens gegenüber anderen südeuropäischen Touristenzielen zu wahren, eine Obergrenze von 15% für die Rentabilität der Luftfahrtaktivitäten festgelegt – also die Gebühren, die von den nutzenden Fluggesellschaften entrichtet werden. Der im Jahr 2023 erzielte Gewinn war wahrscheinlich außergewöhnlich, da er von einem Anpassungsmechanismus profitierte, der die Pandemiejahre ausgleichen sollte.

Einige institutionelle Anleger haben zudem Bedenken geäußert bezüglich der Fähigkeit des Unternehmens, sich auf eine Profit- und Effizienzkultur nach privaten Sektorstandards umzustellen; es besteht die Befürchtung, dass dieser Übergang schwieriger als erwartet sein könnte.