NEW YORK (awp international) - Der Medienkonzern Axel Springer wird möglicherweise bald das Frankfurter Parkett verlassen. Der Investor KKR spreche mit der Gründerfamilie über eine Übernahme mit anschliessender Streichung der Börsennotierung, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Anleger reagierten euphorisch auf die Neuigkeiten: Der Aktienkurs von Springer legte im späten Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate um knapp 16 Prozent zum Schlusskurs im Xetra-Handel zu.

Die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik und mehrere Mitglieder der Springer-Familie halten zusammen die Mehrheit an dem unter anderem für das Boulevardblatt "Bild" bekannten Konzern. Ein Angebot könnte in den kommenden Wochen vorgelegt werden, sagte die Person weiter. Die Diskussion dauerten aber an und es sei nicht sicher, ob es zu einer Offerte komme. Ein Vertreter von KKR habe gesagt, kurzfristig keine Stellung nehmen zu könne, hiess es in dem Bloomberg-Bericht. Beim Springer-Konzern war am Abend in der Pressestelle niemand zu erreichen.

Im März hatte der Medienkonzern vor einem Gewinnrückgang im laufenden Jahr nach zahlreichen profitablen Quartalen gewarnt. Springer versucht, mit Online-Nachrichtenangeboten die schwächelnde Entwicklung bei Printmedien auszugleichen. Der Bereich mit Produkten wie Business Insider und dem Jobportal Stepstone erwirtschaftete im vergangenen Jahr bereits 71 Prozent der Umsätze.

An der Börse gehört die Springer-Aktie schon seit längerem nicht mehr zu den Lieblingen der Anleger. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Kurs um 26 Prozent nachgegeben. Damit ist das Unternehmen an der Börse noch fünf Milliarden Euro wert./he/la