"Es gibt sicherlich keine weiteren krisenhaften Brandherde", sagte Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan am Donnerstag im Hörfunk. Im Zuge der jahrelangen Wirtschaftsflaute in Italien ächzen viele heimische Banken unter einem Berg an faulen Krediten. Die Regierung hat beschlossen, bis zu 17 Milliarden Euro für die Institute Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza bereitzustellen, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) als wohl nicht mehr überlebensfähig eingestuft wurden. Kritiker warfen der EU-Kommission und Rom vor, die neuen Regeln zur Abwicklung von Krisen-Banken missachtet zu haben, weil nun doch wieder Steuergeld zur Rettung genutzt werde.

Der Staat musste zudem die Krisenbank Monte dei Paschi di Siena mit 5,4 Milliarden Euro stützen. Im Gegenzug übernahm er 70 Prozent an dem toskanischen Institut. Die Europäische Kommission gab grünes Licht für die Staatshilfe, nachdem die älteste Bank der Welt einen Umbau des Geschäftsmodells und den Abbau ihres Schuldenbergs zugesagt hatte. Die Problembank Banca Carige sorgte zuletzt für einen Befreiungsschlag, in dem sie sich frisches Geld durch eine Kapitalerhöhung und den Verkauf von Vermögenswerten beschaffte.