BAUMOT HALBJAHRESBERICHT 2020

THE CLEAN MOBILITY COMPANY

INHALTSÜBERSICHT

BAUMOT HALBJAHRESBERICHT 2020

FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

Kennzahlen ……………………………………………………………… 3

Konzern-Zwischenlagebericht …………………………………… 4

I. Grundlagen des Baumot Group-Konzerns ……………… 4

Gruppenstruktur und Geschäftstätigkeit ………………… 5

Ziele und Strategien ……………………………………… 6

Unternehmensführung und Steuerungssystem ………… 12

Forschung und Entwicklung ……………………………… 12

II. Wirtschaftsbericht ………………………………………… 14

Rahmenbedingungen …………………………………… 14

Geschäftsverlauf …………………………………………… 15

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage …………………… 17

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren …………………… 20

III. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf ………………… 21

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht ………………… 22

Prognosebericht …………………………………………… 22

Chancen- und Risikobericht ……………………………… 24

Konzern-Zwischenabschluss ……………………………………… 29

Konzern-Zwischenbilanz zum 30.06.2020 ………………… Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

30

01.01. bis 30.06.2020 ………………………………………… 32

Konzern-Anhang für den 01.01. bis 30.06.2020 …………… 45

Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnung 30.06.2020 … 46

Konzern-Kapitalflussrechnung 01.01. bis 30.06.2020 ……… 48

Als PDF downloadbar unter:http://baumot.link/HB2020

KENNZAHLEN 1. HJ 2020

Kennzahlen GuV

(nach HGB) in T€

01.01.2020 - 30.06.2020

01.01.2019 - 30.06.2019

Veränderung absolut

HJ20 - HJ19 in %

Umsatzerlöse

3.253

7.778

-4.526

-58,2%

Gesamtleistung

2.520

7.464

-4.943

-66,2%

EBITDA

-2.730

502

-3.232

-644,0%

EBIT

-3.172

19

-3.191

-16524,2%

EBT

-3.402

-216

-3.186

1475,9%

Konzern-Ergebnis vor Verwendung

-3.461

-223

-3.238

1450,0%

Kennzahlen Bilanz

(nach HGB) in T€

01.01.2020 - 30.06.2020

01.01.2019 - 30.06.2019

Veränderung absolut

HJ20 - HJ19 in %

Bilanzsumme

6.368

11.631

-5.263

-45,2%

Eigenkapital

-325

-2.398

2.073

-86,5%

Eigenkapitalquote [%]

-5,1%

-20,6%

15,5

-

Finanzverbindlichkeiten

0

0

0

-

davon langfristige

0

0

0

-

davon kurzfristige

0

-0

0

-

Netto-Finanzposition (Net Debt)

-

-

0

0

Working Capital 1

-660

-3.355

2.695

-80,3%

Ergebnis je Aktie [€]

-0,16

-0,01

-0,14

1185,5%

Anzahl der Aktien

22.180.330

18.394.900

3.785.430

20,6%

Kennzahlen KFR

(nach HGB) in T€

01.01.2020 - 30.06.2020

01.01.2019 - 30.06.2019

Veränderung absolut

HJ20 - HJ19 in %

Cashflow operativ

-822

1.131

-1.953

-172,7%

Cashflow gesamt

-815

895

-1.711

-191,0%

Mitarbeiter

(nach Köpfen, gem. HGB)

01.01.2020 - 30.06.2020

01.01.2019 - 30.06.2019

Veränderung absolut

HJ20 - HJ19 in %

Anzahl Mitarbeiter im Durchschnitt

55

54

1

1,9%

1 Working Capital: Umlaufvermögen - kurzfristige Verbindlichkeiten

I. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

1.1 GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Baumot Group AG mit ihren Tochtergesellschaften (nachfolgend auch Baumot Group genannt) ist ein An- bieter von Clean Mobility Lösungen primär im Bereich der Abgasnachbehandlung. Mit ihren Tochtergesell-schaften Twintec Technologie GmbH, Königswinter, Baumot Deutschland GmbH, Königswinter und Bau-mot AG, Spreitenbach, Schweiz, bedient die Baumot Group AG weltweit den Markt für Emissionstechnolo-gien mit Nachrüst- und Aftermarktlösungen sowie da-mit verbundenen Servicedienstleistungen. Die Baumot Technologie GmbH, Witten, ist im Bereich Forschung & Entwicklung aktiv.

Geschäftsmodell

Als Anbieter von Clean Mobility Lösungen umfasst das Produktportfolio der Baumot Group neben hoch-wertigen Komplettsystemen und Komponenten auch Dienstleistungen in Forschung & Entwicklung, Applika- tionsengineering und Kundenservice. Diese Leistungen werden branchenübergreifend in den Geschäftsfeldern OEM (Original Equipment Manufacturer; Erstausrüs- tung), Retrofit (Nachrüstung) und Aftermarket (Repa-ratur, Ersatzteile) sowohl für On-Road- (bspw. PKWs, Nutzfahrzeuge Busse oder Transporter) für Off-Ro- ad-Anwendungen (bspw. Bagger und Landmaschi-nen) oder auch für stationäre Anwendung (bspw. Kraftwerke) angeboten.

Mit diesem Geschäftsmodell kann die Baumot Group ein breites internationales Kundenspektrum anspre-chen, vom Fahrzeug und Motorenhersteller bis hin zu Tier1-Zulieferern und spezialisierten Fahrzeugherstel-lern.

Konzernstruktur und Konsolidierungskreis

Insgesamt wurden zum 30. Juni 2020 in den Konzern-abschluss der Baumot Group AG sieben Unternehmen einbezogen und konsolidiert. Weitere Details zu den Veränderungen des Konsolidierungskreises enthält der Konzernanhang unter dem Abschnitt Konsolidierungs-kreis auf Seite 33.

Der Konzern setzte sich im ersten Halbjahr 2020 wie im Geschäftsjahr 2019 organisatorisch aus der Bau-mot Group AG als börsennotierte Holding und Konzer-nobergesellschaft und ihren vier direkten Tochterge-sellschaften zusammen. Dabei übernahm die Baumot Group AG die Funktionen einer klassischen Finanz und Managementholding, während das operative Geschäft von den Tochtergesellschaften Baumot AG, Baumot Technologie GmbH und Twintec Technologie GmbH sowie der Baumot Deutschland GmbH und den ihnen zugehörigen Enkelgesellschaften ausgeübt wurde. An sämtlichen Tochterunternehmen hält die Baumot Group AG 100 % der Anteile.

Standorte und Mitarbeiter

Die Baumot Group verfügte zum 30 Juni 2020 euro-paweit über sechs Standorte (2 DE, 1 UK, 1 IT, 1 CH). Auf diesem Wege stellt die Unternehmensgruppe die notwendige Nähe zu den Kunden und einen effektiven Vertrieb sicher. Dabei beschäftigte die Baumot Group im ersten Halbjahr 2020 durchschnittlich 55 (Vorjahr: 56) Mitarbeiter.

Das folgende Schaubild zeigt die rechtliche und for-melle Struktur der Gruppe:

KONZERNSTRUKTUR

Baumot Group AG

Holding

100% Tochtergesellschaft der Baumot Group AG

100% Tochtergesellschaft der Baumot AG (CH)

1.2 ZIELE UND STRATEGIEN

Stetig steigende gesetzliche Anforderungen in der Au-tomobilindustrie bieten die Basis des Ge-schäftsmo- dells. Gesetzliche Anforderungen identifizieren und die entsprechenden technische Lösungen zertifizieren bil-den das wesentliche Geschäftspotential der Baumot.

Baumot beobachtet diese gesetzlichen Veränderun-gen, welche in der Automotive Branche anstehen sehr früh und genau. Das Erkennen der potentiellen Märkte ist elementarer Be-standteil der zukünftigen Ausrich-

tung, damit werden Entwicklungsressourcen scho-nend und zielführend eingesetzt.

Entscheidungsgrundlage sind auch die staatlichen Förderungen, welche mit der gesetzlichen Verände-rung einhergehen. Damit sind Umsatzströme planbar und risikoarm.

Die systematische Marktbeobachtung ermöglicht es Baumot zukünftig eine breitere Diversi-fizierung ab-zubilden, da die Produktentwicklung nicht mehr vom Kernprodukt Abgastechnik ausgeht, sondern den Marktbedürfnissen folgt.

Damit ergibt sich ein ständig widerkehrendes Ge-schäftsmodell im Produktlebenszyklus des Fahrzeu-ges und damit für den gesamten Fahrzeugbestand.

Dieser Geschäftsansatz ist mit dem Kerngeschäft der Baumot sehr gut zu vereinbaren, da sich die kurz- und mittelfristigen Geschäftspotentiale für Baumot aus der konventionellen Fahrzeugindustrie mit Personen- und Nutzfahrzeugen, sowie der Baumaschinen-, Landma-schinen- und Arbeitsmaschinenindustrie ergeben.

Klima- und Gesundheitsschutz ist und bleibt ein Me-gatrend der Gesellschaft. Dafür bietet Baumot bereits heute schon die richtigen Lösungen um: Feinstäube, Stickoxide und Treibhausgase zu vermeiden. Die von Emissionsnormen und Gesetze definierten Märkte, welche in der EU häufig auf europäischen Richtlinien basieren, werden von Baumot national wie auch inter-national konsequent weiterentwickelt.

Für Baumot bestätigen sich die Treiber des Geschäfts-modells aus der weltweit gängigen Praxis, der Kom-bination von gesetzlichen Rahmenbedingungen und finanzieller Förderung.

HERAUSFORDERUNG & SITUATION

VORTEIL BAUMOT

Gesetzlicher

Rahmen

  • • Ohne gesetzlichen Zwang zur Nachrüstung wenig Umsatz

  • • Wenn Gesetz existiert, schneller Umsatz-sprung auf hohes Niveau

    Langer Atem notwendig, dann aber sehr stabiler und planbarer Umsatz

Neben der reinen Nachrüstung der früheren Jahre, hat Baumot im Jahr 2019 bereits begonnen, das Ge-schäftsmodell und das Produktportfolio konsequent auf ein Produktlebenszyklusmanagement für Fahr-zeugbestände auszurichten. Dies ermöglicht es, Fahr- zeugflotten zukünftig noch nachhaltiger, klimascho- nender und ressourceneffizient zu betreiben.

Auf Grund der immer schnelleren Entwicklungszyklen werden technische Nachrüstungen im Produktlebens-zyklus immer normaler. Das Bestandsfahrzeug wird der Automobilindustrie wieder zugeführt. Damit ergibt sich für die Automobilindustrie Umsatzpotential nicht nur in der Neufahrzeugproduktion, sondern im gesam-ten Produktlebenszyklus. Baumot ist spezialisiert als Anbieter für Fahrzeug Upgrading im gesamten Fahr-zeugbestand.

Aktueller Stand der Technik

Jahrzehnt

Abb. Fahrzeug LifeCycle

Jahrzehnt

Für das operative Geschäft ergibt sich daraus eine Weiterentwicklung neuer Potenziale und Be-tätigungs-felder für das Fahrzeug-Upgrading der jeweils nächs-ten Generation:

heute

Abb. Fahrzeug-Upgrading

KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT TEIL I »»

Neben den bereits erfolgreich etablierten Stadtbus-anwendungen werden inzwischen auch Reisebusse mit Stickoxidminderungssystemen ausgestattet. Die entsprechenden Prüfungen und Zulassungen für Rei-sebusse in UK sind bereits erfolgreich abgeschlossen.

Daneben hält Baumot bereits heute für mehr als 325 PKW Modelle der Daimler AG und der Volkswagen AG Zulassungen des Kraftfahrtbundesamts für Stickoxid-minderungssysteme. Auf Grund der Flächenfahrverbo- te sind alle EURO 4 und EURO 5 Fahrzeuge betroffen, so dass weitere Fahrzeughersteller Lösungen für ihre Kunden anbieten werden. Die weitere Entwicklung von Systemen zur Hardware-Nachrüstung bei Dieselkraft-fahrzeugen wird durch das Bundesministerium für Ver- kehr und digitale Infrastruktur (BMVI) finanziell geför-dert, für die Jahre 2020 und 2021 stehen 46 Mio. EUR Fördergelder zur Verfügung.

Darüber hinaus stellt der Bund weitere 432 Mio. EUR Fördermittel zur Nachrüstung leichter und schwerer Handwerker- und Lieferfahrzeuge sowie für die Um-rüstung von schweren Kommunalfahrzeugen bereit.

Baumot hält mit den Zulassungen der Mercedes-Benz Sprinter Fahrzeuge eine wichtige Zulassung, welche auf Grund der internationalen "Low Emission Zones" Anforderungen auch für den internationalen Markt zer- tifiziert werden wird.

Bundesminister Andreas Scheuer unterstützt die Hardware Nachrüstung nach wie vor und sagt:

"Handwerker- und Lieferfahrzeuge z. B. von Glaserbe-trieben oder Paketzustellern sind tagtäglich in unse-ren Innenstädten unterwegs. Hier können wir mit einer Hardware-Nachrüstung viel für die Luftqualität errei-chen. Mit einer Hardware-Nachrüstung dieser Klein-laster lassen sich bis zu 85 Prozent NOx einsparen."

Quelle:www.bmvi.de

1.3 UNTERNEHMENS-FÜHRUNG UND STEUERUNGSSYSTEM

Die Baumot Group AG hat als Konzernobergesell-schaft und deutsche Aktiengesellschaft ein duales Führungssystem bestehend aus Vorstand und Auf-sichtsrat. Die Kompetenzen und persönliche Zusam-mensetzung beider Organe sind strikt voneinander getrennt. Während der Vorstand die Leitung des Un-ternehmens verantwortet, überwacht der Aufsichtsrat das Unternehmen und die Tätigkeit des Vorstands. Informationen zur umfassenden und vertrauensvollen Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zu den Änderungen in der Zusammensetzung der bei-den Organe enthält der Bericht des Aufsichtsrats.

Der Vorstand der Baumot Group AG leitet den Kon-zern und legt insbesondere die langfristige Unter-nehmensstrategie fest. Gegenüber den Aktionären der Gesellschaft ist er dem Ziel verpflichtet, den Un-ternehmenswert sowie durch geeignete Maßnahmen das nachhaltige Wachstum der Baumot Group zu steigern. Darüber hinaus wurde die Unternehmenspla-nung um eine Risikoanalyse erweitert. Die Steuerung der Unternehmensgruppe erfolgt auf Basis detaillierter Kurz- und Mittelfristplanungen sowie eines konzern-übergreifenden Controlling-Systems auf Konzern- und Einzelgesellschaftsebene. Wesentliche Kennzahlen, die im Mittelpunkt der Unternehmenssteuerung ste- hen, sind dabei insbesondere Umsatz, EBITDA und Li-quidität. Die Planwerte der Steuerungsgrößen werden in regelmäßigen Berichten mit der tatsächlichen Ge-schäftsentwicklung und den aktualisierten Einschät-zungen der Rahmenbedingungen abgeglichen.

Bereits heute erfüllt das BNOx System die künftigen gesetzlichen Anforderungen sowohl an On-Road- wie auch Off-Road Fahrzeugen.

Auf dieser Basis kann der Vorstand stets überprüfen, ob sich die Unternehmensgruppe im Rahmen der fest-gelegten strategischen Ziele entwickelt hat und ob die eingeleiteten Maßnahmen den erwarteten Erfolg zei-gen. Die strategische Planung ist dabei nicht statisch, sondern wird regelmäßig vom Vorstand überprüft und an geänderte Rahmenbedingungen angepasst. Be-standteile der regelmäßigen Berichte sind turnusmäßi-ge Berichte und Analysen an die Organe der Baumot Group sowie eine Budgetkontrolle durch den Vorstand und die Geschäftsführer der einzelnen Gesellschaften. Diese wird mindestens einmal im Monat durchgeführt.

1.4 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Die technischen Lösungen auf zukünftige Gesetzes-verschärfungen zu entwickeln sind die Zielaktivitäten der Forschungs- und Entwicklungseinheit der Baumot. Dabei bedient sich der Geschäftsbereich F&E auch gezielt den Kompetenzen am Markt um innovative und effiziente Produkte zu entwickeln. Mit den Entwick-lungsarbeiten werden zwei Richtungen bedient. Zum einen werden Lösungen für kommende gesetzliche Verschärfungen entwickelt, welche dann als zertifizier-te Produkte vermarket werden. Zum anderen wer- den themenbezogene Lösungen entwickelt, um den Gesetzgeber durch die Präsentation des technisch Machbaren zu motivieren, bei der Verschärfung der Anforderungen nicht nachzulassen und fortwährend Verbesserungen bei des Emissionsreduktion zu for-dern.

Die entwickelten Produkte und Lösungen stellen die Basis für eine weiterhin erfolgreiche Unternehmensent-wicklung dar. Bis heute sind Zulassungen für 325 PKW und LCV Anwendungen für Fahrzeugmodelle der Kon-zerne Volkswagen AG und Daimler AG erwirkt worden. Weitere SCR Systeme werden entwickelt und mit den Fördermitteln des BMVI zielführend unterstützt.

Mit dem Geschäftsbereich F&E werden auch zukünf-tige Antriebstechnologien beobachtet. So hat Baumot im ersten HJ 2020 einen VW Passat mit synthetischen Kraftstoffen und Stickoxidminderungssystem vor-gestellt. Die Kombination beider Technologien zeigt große Erfolge, so dass der Forschungsansatz in die weitere Optimierung der synthetischen Kraftstoffe und deren Anwendung im Fahrzeugbestand abzielt.

Im ersten Halbjahr 2020 lag der Aufwand der Baumot Group für Forschung und Entwicklung bei T€ 410 (Vor-jahr: T€ 243). Das entspricht einem Anteil am Konzer-numsatz von 12,6 % (Vorjahr: 31,3 %).

Im ersten Halbjahr 2020 lag der Aufwand der Baumot Group für Forschung und Entwicklung bei T€ 410 (Vor-jahr: T€ 243). Das entspricht einem Anteil am Konzer-numsatz von 12,6 % (Vorjahr: 31,3 %).

BAUMOT

SynTec

E-Fuel

E-Fuel

SCR

SCR

Reduktion von

Reduktion von

Reduktion von

NOX

NOX & CO2

NOX, CO2 &

Feinstaub

SCR

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 GESAMTWIRTSCHAFTLI-CHE UND BRANCHENBEZO-GENE RAHMENBEDINGUN-GEN

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechnet in-folge der Corona-Pandemie für das Jahr 2020 mit ei-nem weltweiten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,6 %. Für 2021 wird ein kräftiger Anstieg der Produktion um 6,7 % erwartet. Aufgrund der Co-rona-Pandemie, welche weitreichende Folgen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat, bleibt die Unsi-cherheit weiterhin groß. Die Regierungen und Zentral-banken versuchen mit ihrer antizyklischen Fiskal- und Geldpolitik die Wirtschaft in großem Maße zu stützen, um die Folgen des Virus einzudämmen. Es ist schwie-rig, das komplette Ausmaß bereits zum heutigen Tag abzuschätzen.

Im Jahr 2020 steht der Euroraum vor der schwersten Rezession seit Gründung der Währungsunion. Die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben zum größten Einbruch der Wirtschaftsaktivitäten seit Bestehen der Währungsuni-on geführt. Ein Wirtschaftseinbruch von 7,1 % wird für das Jahr 2020 prognostiziert. 2021 wird ein Produkti-onsanstieg von 5,3 % erwartet. Das Wachstum inner-halb der Währungsunion begann sich bereits seit Mit-te 2018 abzuschwächen, was primär zunehmenden Handelsbarrieren sowie vorübergehender binnenwirt-schaftlicher Faktoren wie beispielsweise die schwä-chelnde Automobilindustrie geschuldet war. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in den für Baumot relevanten Auslandsmärkten wider. In Großbritannien sank das Bruttoinlandprodukt laut der Europäischen Kommission um 2,2 % im ersten Quartal 2020, nach-dem es 2019 noch um 1,5 % gestiegen war. Begrün- det war dieser starke Einbruch im Lockdown, den die britische Regierung Ende März zur Eindämmung des Coronavirus einführte. Für das Jahr 2020 sagt der In-ternationale Währungsfonds für Großbritannien einen BIP-Rückgang von 9,8 % voraus, gefolgt von 5,9 % Wachstum 2021. Neben den Unsicherheiten im Zuge der Pandemie und einem potenziellen zweiten Lock-down sorgt auch die Möglichkeit eines ungeordneten Brexits für zusätzliches Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung.

Nachdem die Wirtschaftswachstumsrate in Deutsch-land in den Jahren 2018 und 2019 noch 1,5 % und 0,6 % betrug und damit spürbar an Dynamik verlor, ist imJahr 2020 mit einem Produktionsrückgang von 6,8 % zu rechnen. Sowohl der Binnenmarkt als auch der Au-ßenhandel litten stark unter dem Coronavirus und die globale Wirtschaftskrise lastet auf den deutschen Ex-porten. Besonders die sich ohnehin in der Rezession befindende deutsche Industrie wurde von den eindäm-menden Maßnahmen wie zum Beispiel Betriebsschlie- ßungen stark beeinflusst und in den Schlüsselsektoren wie der Automobilindustrie und im Maschinenbau ist die Produktion in der Folge deutlich zurückgegangen. Für 2021 wird mit einem BIP-Wachstum von 6,3 % gerechnet.

Neben den allgemeinen konjunkturellen Entwick-lungen in den relevanten Märkten ist für die Baumot Group auch der anhaltende Trend zu höherem Um-weltbewusstsein in der Bevölkerung und damit auch zu emissionsärmeren Fahrzeugen ein wichtiger Ein- flussfaktor. Obwohl seit Einführung der verschärften Abgasnormen im Jahresverlauf 2019 sowie der in diesem Zusammenhang verhängten Fahrverbote die Anzahl der Städte, die den EU-Grenzwert von 40 Mi- krogramm Stickstoffoxid (NO2) pro Kubikmeter Luft überschreiten, stetig sank, lagen 2019 weiterhin 25 Städte über diesem Wert. Gesundheitliche Schäden für Atemwege und Augen sowie Herz-Kreislauf-Er- krankungen und Lungenprobleme können die Folge sein. Spitzenreiter bei der Luftbelastung waren 2019

München, Darmstadt und Stuttgart. Nach wie vor ist das Thema saubere Luft in ganz Europa präsent. Viele Städte haben schon seit vielen Jahren Umweltzonen, Mautgebühren und Ähnliches eingeführt, um die Be- lastung durch die schädlichen Abgase in den Griff zu bekommen. Die deutliche Verbesserung des Ergeb-nisses von 2019 ist auch auf die verstärkten Maßnah- men zur Verbesserung der Luftqualität in europäischen Städten zurückzuführen, die vielerorts in Kombinati-on mit staatlichen Förderungen und Bezuschussung durch die Automobilkonzerne ausreichend Anreize zur Hardwareumrüstung boten - sowohl im Bereich der Individualmobilität als auch bei den kommunalen Nutz-fahrzeugen.

Als direkte Folge solcher Verschärfungen werden technische Verbesserungen an Verbrennungsmo-toren notwendig. Dies erfolgt zum einen durch die Optimierung und den Einsatz neu entwickelter Tech-nologien bei Neufahrzeugen, also dem Ersatz von im Feld befindlichen Fahrzeugen. Dies resultiert jedoch eher langfristig in einer Verbesserung der Luftqualität.

Kurzfristig wird der Einbau hocheffizienter Abgasnach-behandlungssysteme in die bestehenden Fahrzeug- flotten als schneller und wirtschaftlicher angesehen. Hierdurch kann ohne eine zu große finanzielle Belas-tung der Fahrzeugeigentümer innerhalb sehr kurzer Zeit eine deutlich messbare Reduktion der relevanten Emissionen erreicht werden. Auch wird in den für uns relevanten Ländern (wie z.B. Italien oder UK) eine Um-rüstung von Flotten und Einzelfahrzeugen zumeist aus entsprechenden Fördertöpfen unterstützt, so dass in vielen Fällen eine Nachrüstung von Fahrzeugen auf die jeweils aktuellste Emissionsnorm keine Kosten für den Halter verursacht.

Ebenfalls von großer Bedeutung im Zusammenhang mit internationalen Gesetzesverschärfungen zum Schutz von Klima und Gesundheit ist die Erstausrüs-tung bei Herstellern von Nutzfahrzeugen und mobilen Anwendungen. Diese können ein Baumot System mit vorhandener Motorentechnologie kombinieren und so-mit nicht nur die gesetzlichen Vorgaben erfüllen, son- dern auch einen Beitrag zur Verbesserung der Luft-qualität leisten.

2.2 GESCHÄFTSVERLAUF

Italien: In Italien sind viele Städte und Gemeinden, insbesondere in Norditalien, von umfassenden Fahr- verboten betroffen. So wurden sogenannte "Zone a traffico limitato" in der Folge einer Anfang 2019 in Kraft getretenen Gesetzesverschärfung eingerichtet. Nach-dem einige Fahrverbote bisher nur saisonal galten, haben inzwischen über 200 Gemeinden der Region Lombardei die Zufahrtsverbote ganzjährig ausgewei-tet.

Da diese Regelung Dieselfahrzeugen der Emissions- klassen Euro 0 bis Euro 3 die Einfahrt in die betreffen-den Gemeinden untersagt, ist das Potential der betrof-fenen Dieselfahrzeuge sehr umfangreich und umfasst nach Schätzungen mehrere tausend Nutzfahrzeuge, von denen Baumot bereits mehrere Hundert im letzten Jahr erfolgreich umrüsten konnten und somit in Italien die Planung deutlich übertreffen konnten.

Insbesondere Norditalien, also das für Baumot rele-vante Gebiet, wurde extrem hart von der Pandemie getroffen und Anfang des Jahres für rund zwei Monate praktisch komplett stillgelegt. Ab Ende April war es für mehrere Wochen kaum möglich in Italien einen Ge-schäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Nach dem Ende des Lockdowns und der langsamen Wideraufnahme des normalen Betriebs ist die dortige Vertriebsorgani-sation inzwischen wieder im Regelbetrieb aktiv. Stand heute werden vorerst keine neuen Einschränkungen erwartet, so dass für den Rest des Jahres mit einem moderat guten Geschäftsverlauf gerechnet wird.

Israel: Wie auch Italien war Israel sehr hart von der Pandemie getroffen. Hinzu kam eine verschleppte Re- gierungsbildung, so dass die Abläufe im Land auch nach dem Lockdown nur sehr zögerlich wieder an-laufen konnten und inzwischen durch einen erneuten Lockdown wieder mehr oder weniger zum Erliegen kamen. Dies führt für Baumot zu einem aktuell immer noch schleppenden Ordereingang. Zwar wurden be-reits wieder Bestellungen platziert, aber wir Baumot rechnet inzwischen erst wieder für 2021 mit einem re-levanten Umsatz aus der Region. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass mit dem lokalen Partner vor Ort, einem der größten Werkstattnetzwerke und Teilelieferanten des Landes, Baumot nach wie vor den größten Markt- anteil im Land hält und für 2021 und die Folgejahre von einer Rückkehr zum Regelbetrieb mit entsprechenden Umsätzen ausgehen kann..

UK:Über die Tochterfirma Baumot UK Ltd. ist Bau-mot seit Jahren eine etablierte Größe im britischen Markt und konnten 2019 im damals gerade neu ge-starteten Euro-6 Nachrüstprogramm direkt umfangrei-che Aufträge erarbeiten. Bei sehr guten Marktaussich-ten hat sich dieser Trend im Jahresverlauf 2019 weiter verfestigt und auch in Q1 2020 sehr soliden Bestand gezeigt.

Die britische Regierung hat zu Beginn der Pandemie lange mit der Verhängung eines Lockdowns gezögert, danach allerdings unmittelbar auf einen sehr radikalen Kurs geschwenkt und das Land im Grunde für einige Wochen komplett stillgelegt. Für Baumot war dies bei allen Unwägbarkeiten noch der bessere Weg: anders als in anderen Märkten konnte noch einige Wochen länger der Betrieb aufrechterhalten werden und zu-mindest in eingeschränktem Umfang Umrüstungen durchführt und somit etwas Umsatz generiert werden, bevor dann die Werkstatttore auch in Großbritannien vorübergehend geschlossen werden mussten. Auch in UK sind somit die Folgen einer mehrwöchigen Be-triebsunterbrechung im Ergebnis sichtbar. Inzwischen ist Baumot UK wieder auf dem Weg zum Regelbetrieb. Die ständig drohenden erneuten Einschränkungen und

ggf. ein erneuter Lock Down erschweren jedoch die zügige Rückkehr zum Regelbetrieb. Positiv ist jedoch zu vermerken, dass bislang alle Kunden weiterhin ver-suchen, trotz eigener Einschränkungen eine zügige Umsetzung der erteilten Aufträge zu ermöglichen. Au-ßerdem wurde vor wenigen Wochen die bereits um-fangreiche Förderung durch die britische Regierung noch weiter ausgebaut, somit zeigt sich auch der Or-dereingang weiter robust und Baumot erwartet nach aktueller Corona-Lage in 2021 eine Rückkehr zum Re-gelbetrieb mit bereits heute schon gefüllten Auftrags-büchern.

Zusätzlich zum Geschäft mit den Stadtbussen ist in Großbritannien die Nachrüstungsinitiative auch für Überlandbusse gestartet und Baumot ist einer der ers-ten Anbieter, der bereits Zulassungen für die beiden wichtigsten Fahrzeugtypen erhalten hat. Baumot geht hier von schätzungsweise 1.500 bis 2.000 nachzurüs-tenden Bussen aus - zusätzlich zu den Aufträgen für Stadtbusse..

Deutschland: In Deutschland schließlich konzent-riert sich Baumot weiterhin vor allem auf den Markt-start der PKW-Nachrüstung, baut aber aktuell auch gemeinsam mit dem Kooperationspartner Eminox den Markt für die Nachrüstung von Stadtbussen und auch Kommunalfahrzeugen aus. Auch dieser Markt sollte im 2. Quartal umfassend anlaufen, wurde dann aber auch für mehrere Wochen unterbrochen. Nach dem erfolg-reichen Abschluss der Nachrüstungen der Berliner Busse bereitet Baumot gemeinsam mit dem Partner parallel mehrere Angebote auf Ausschreibungen vor. Um hier möglichst ressourcenschonend vorzugehen wurde entschieden keine ABE-Zulassungen auf Ver-dacht hin zu entwickeln, wie das einige Wettbewerber getan haben. Bei der Vielzahl der Fahrzeugvarianten erscheint es kaum möglich, ohne konkreten Auftrag den richtigen Bus-Typ zu treffen. Vielmehr werden in einem begleitenden Verfahren parallel zum Projektstart die jeweils passende ABE erwirken - die Fähigkeit, die zügig umzusetzen zu können wurde mit ABEs für über 300 PKW-Modelle hinlänglich bewiesen.

Auch 2019 wie in den Jahren davor wurden die gel-tenden Stickoxid-Grenzwerte für PKW in zahlreichen deutschen Städten überschritten. Auch wenn es nach der großen Aufregung der letzten Jahre heute nicht mehr zu einem Medien-Hype führt, diese Überschrei-tungen ziehen in immer mehr Städten Fahrverbote

nach sich.

Nach einem langen und zähen Prozess wurde schließ-lich letztes Jahr im Januar 2019 die für PKW-Nach-rüstung unumgängliche Änderung der StVO erlas-sen. Erst auf dieser Basis konnte Baumot dann den finalen Leistungsumfang der Nachrüstkomponenten definieren, die räumliche Anpassung vornehmen und schließlich die Zulassungen beim Kraftfahrtbundesamt beantragen, die in der Folge auch für mehr als 300 verschiedene Fahrzeugmodelle der Hersteller Daimler und Volkswagen erteilt wurden.

Gefördert wird die Hardware-Nachrüstung von Die-sel-Pkw aktuell durch Volkswagen und Daimler mit bis zu 3.000 EUR, wodurch die Nachrüstung für die Fahr-zeughalter sehr attraktiv wird.

Basierend auf der durchschnittliche Haltedauer eines PKW (in Deutschland laut Kraftfahrtbundesamt rund 9,5 Jahre) und der Annahme, dass die aktuelle wirt-schaftliche Unsicherheit bei vielen PKW-Eigentümern eher zum Halten des aktuellen Fahrzeugs und nicht zum Kauf eines Neuen motiviert dann hat Corona auf jeden Fall zu einer rund 5 Monatigen Verschiebung der Markteinführung geführt und damit zu deutlich weni-ger Umsatz als für 2020 geplant. Dies heißt aber auch, dass spätestens ab 2021 und für die kommenden Jahre von den vor Corona geplanten Umsätzen aus-gegangen werden kann.

Zudem hat die EU-Kommission nach Überprüfung der wettbewerbsrechtlichen Situation grünes Licht für mehrere hundert Millionen Euro Fördergelder für die Nachrüstung kommunaler Dieselfahrzeuge in Deutschland gegeben. Insgesamt stehen damit nun zusätzlich zum PKW-Geschäft über 400 Mio. Euro für die Nachrüstung von Müllwagen, Reinigungs- und Lieferfahrzeugen bereit, die nun, nach dem Ende der Einschränkungen ebenfalls systematisch angegangen werden.

2.3 ERTRAGS-, FINANZ-UND VERMÖGENSLAGE

2.3.1 Ertragslage

Die nachfolgenden Darstellungen erfolgen in T€.

Aus rechentechnischen Gründen können in den nach- folgenden Tabellen Rundungsdifferenzen von + / - ei-ner Einheit (€, %, usw.) auftreten.

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse wurde gegenüber dem Vorjahreslagebericht geändert. Die Vergleichbar-keit zum Vorjahr ist insoweit gegeben, als dass wir das Vorjahr ebenfalls angepasst haben.

Pandemiebedingt konnte die Baumot Group ersten Halbjahr 2020 nicht an die Vergleichszahlen des Vor-jahres anknüpfen. Der Umsatz sank im Berichtsjahr um T€ 4.526 auf T€ 3.253 (Vorjahr: T€ 7.778), was einer Reduzierung um 58,2 % entspricht.

Die Umsatzerlöse im Bereich PKW / LCV beliefen sich im ersten Halbjahr 2020 auf T€ 42, was 1,3 % des Ge-samtumsatzes entspricht. Die Umsätze mit NFZ /HCV

beliefen sich auf T€ 3.211, was einem Umsatzanteil von 98,7 % entspricht.

Die Umsätze innerhalb der EU (ohne Deutschland) re-duzierten sich von T€ 4.553 im Vorjahr um T€ 1.570 auf T€ 2.983.

Die Umsätze in Deutschland konnten leicht um T€ 147 auf T€ 237 (Vorjahr: T€ 90) gesteigert werden.

Die Umsätze mit unseren Kunden außerhalb der EU reduzierte sich pandemiebedingt deutlich um T€ 3.102 auf T€ 33 8 (Vorjahr: T€ 3.135).

Die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2020 ist sehr differenziert zu betrachten. Während der Um-satz während des ersten Quartals trotz der weltweiten Pandemie weitestgehend innerhalb der Planungspa- rameter lag, konntedurch die Lockdowns im zweiten Quartal in den wesentlichen Märkten wie Israel, Groß-britannien und Italien nicht ausgeliefert werden.

Im ersten Halbjahr 2020 belief sich der Materialauf-

UMSÄTZE NACH KUNDENSEGMENTEN IN T€ UND IN %

Kundensegment

2020 1. HJ

T€

in %

2019 1. HJ

T€

Verände-rung

T€

Verände-rung in %

PKW / LCV

42

1,3

30

12

40,4

NFZ / HCV

3211

98,7

7.748

-4.525

-58,6

Total Baumot Group AG

7.778

100,0

3.000

4.778

-58,2

UMSÄTZE NACH REGIONEN IN T€ UND IN %

Region

2020 1. HJ

T€

in %

2019 1. HJ

T€

Verände-rung

T€

Verände-rung in %

Deutschland

237

7,3

90

147

163,1

EU (ohne Deutschland)

2.983

91,7

4.553

-1.570

-34,5

Drittland/Sonstige

33

1,0

3.135

-3,102

-99,0

Total Baumot Group AG

3.253

100,0

7.778

-4.525

-58,2

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN ZUM GESCHÄFTSVERLAUF

Kennzahlen

1. HJ 2020

1. HJ 2019

+/-

Veränderung

Umsatz

T€

3.253

7.778

-4.526

Umsatzrentabilität

%

-104,6

-2,8

-101,8

EBITDA

T€

-2.730

502

-3.232

EBITDA-Marge

%

-83,9

6,5

-90,4

EBIT

T€

-3.172

19

-3.191

Betriebsergebnis

T€

-3.402

-216

-3.186

Finanzergebnis

T€

-230

-235

6

EAT

T€

-3.461

-223

-3.238

Personalintensität

%

55,5

26,9

28,6

Eigenkapital

T€

-325

-2.398

2.073

EK-Quote

%

-5,1

-20,6

15,5

Netto-Finanzverschuldung

T€

keine

keine

0

wand der Baumot Group auf T€ 2.007(Vorjahr: T€ 3.132). Der Rohertrag lag im Berichtszeitraum bei T€ 622 (Vorjahr: T€ 4.539). Der Rohertrag setzt sich zu-sammen aus den Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1 bis 5.

Die Rohertragsmarge reduzierte sich deutlich um 39,2 Prozentpunkte von 58,39 % im Vorjahr auf 19,1 % im Berichtszeitraum.

Diese Reduzierung resultiert im Wesentlichen durch den pandemiebedingten Umsatzverlust in den bereits genannten Märkten.

Der Personalaufwand reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 285 von T€ 2.090 im Vorjahr aufT€ 1.805 im ersten Halbjahr 2020.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um T€ 399 von T€ 1.946 auf T€ 1.548 reduziert:

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich gegenüber der Vorjahresperiode von T€ 502 um T€ -3.232 auf T€ -2.730 verschlechtert.

Es wurden Abschreibungen in Höhe von T€ 442 (Vor-jahr: T€ 483) im Berichtszeitraum vorgenommen. Au-ßerplanmäßige Abschreibung vielen im ersten Halbjahr 2020 nicht an (Vorjahr: T€ 0).

Im ersten Halbjahr 2020 konnte ein Ergebnis vor Zin-sen und Steuern (EBIT) von T€ -3.172 (Vorjahr: T€ 19) realisiert werden.

Das Finanzergebnis verbesserte sich leicht um T€ 6 auf T€ -230 (Vorjahr: T€ -235) u.a. durch den Abbau der Baumot Group gewährten Darlehen.

Die Ertragsteuern erhöhten sich leicht um T€ 53 auf T€ -57 (Vorjahr: T€ -4).

Das Periodenergebnis (= Konzernergebnis) belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf T€ -3.461 (Vorjahr: T€ -223).

2.3.2 Finanzlage

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit konnte pandemiebedingt nicht das Niveau des Vergleichszeit-raums des Vorjahres erreichen und reduzierte sich um T€ 1.953 von T€ 1.131 im Vorjahr auf T€ -822 im ers-ten Halbjahr 2020.

Ebenso reduzierte sich der Cashflow aus der Investiti-onstätigkeit um T€ 14 auf T€ 6 (Vorjahr: T€ 20).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im ers-ten Halbjahr 2020 T€ 1 und konnte durch die Reduzie-rung der der Baumot Group gewährten Darlehen um T€ 256 von T€ -255 im Vorjahr erhöht werden.

Im Mai 2020 hat swisspeers AG der Baumot AG einen weiteren Darlehensvertrag vermittelt mit verschiedenen Gläubigern in einer Gesamthöhe von CHF 450.000, das über eine monatliche Annuität zu tilgen ist.

Darüber hinaus wurde der Baumot AG, Schweiz im Juni eine Kreditlinie in Höhe von CHF 480.000,00 aus der schweizerischen Coronahilfe bereitgestellt.

Am 30. Juni 2020 lag der Finanzmittelbestand bei T€ 389 (Vorjahr: T€ 855).

Bankverbindlichkeiten bestehen zum 30.06.2020 nicht.

Ferner finanziert sich die Baumot Group über Darle-hen in einer Gesamthöhe von T€ 1.553 (31.12.2019: 1.270), die zu marktüblichen Zinssätzen abgeschlos-sen wurden.

Zum 30. Juni 2020 lag die Nettofinanzverschuldung bei T€ 0 (Vorjahr: T€ 0).

Die Liquiditätssituation war im ersten Halbjahr 2020

wie auch 2019 vielfach angespannt, sowohl die Grup-pe als auch die Konzerngesellschaften konnten jedoch im abgelaufenen Jahr und laufendem Jahr ihren Zah- lungsverpflichtungen stets nachkommen. Zahlungs-stockungen waren nicht zu verzeichnen.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlus- ses bestanden keine finanziellen Engpässe; sämtliche Verbindlichkeiten wurden fristgerecht bedient.

2.3.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Baumot Group im Konzern-abschluss reduzierte sich zum 30. Juni 2020 um T€ 5.263 auf T€ 6.368 (Vorjahr: T€ 11.631). Auf der Aktiv-seite der Bilanz belief sich das Anlagevermögen

zum 30. Juni 2020 auf T€ 2.047 (Vorjahr: T€ 2.617). Die immateriellen Vermögensgegenstände verringer-ten sich um T€ 671 auf T€ 1.564 (Vorjahr: T€ 2.435).

Die Sachanlagen reduzierten sich leicht auf T€ 366 (Vorjahr: T€ 382).

Das Umlaufvermögen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 2.583 auf T€ 3.895 (Vorjahr: T€ 6.478).

Auf der Passivseite der Bilanz erhöhte sich das Eigen-kapital auf T€ -325 zum 30. Juni 2020 (Vorjahr: T€ -2.398). Entsprechend lag bei einer geringeren Bilanz-summe die Eigenkapitalquote bei -5,13 % nach -20,6 % im Vorjahr.

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN ZUR FINANZLAGE

Kennzahlen

1. HJ 2020

1. HJ 2019

+/-

Veränderung

Liquide Mittel

T€

389

855

-465

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

T€

-822

1.131

-1.953

Cashflow Umsatzrendite

%

-25,3

14,5

-39,8

Cashflow aus Investitionstätigkeit

T€

6

20

-14

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

T€

1

-255

256

Netto-Finanzverschuldung

T€

keine

keine

0

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN ZUR VERMÖGENSLAGE

Kennzahlen

1. HJ 2020

1. HJ 2019

+/-

Veränderung

Immaterielle Vermögensgegenstände

T€

1.564

2.235

-671

Sachanlagen

T€

366

382

-16

Anlagevermögen

T€

2.047

2.617

-570

Vorräte

T€

1.392

2.435

-1.043

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

T€

1.006

1.809

-803

Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände

T€

2.113

3.188

-1.075

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

T€

389

855

-465

Umlaufvermögen

T€

3.895

6.478

-2.583

RAP, aktive latente Steuern

T€

101

139

-37

Bilanzsumme

T€

6.368

11.631

-5.263

Eigenkapital

T€

-325

-2.398

2.073

EK-Quote

%

-5,1

-20,6

15,5

Steuerrückstellungen

T€

0

0

0

Sonstige Rückstellungen

T€

1.788

2.124

-336

Verbindlichkeiten

T€

4.096

7.996

-3.900

Langfristige Verbindlichkeiten

T€

1.471

0

1.471

Langfristige Verbindlichkeiten/Bilanzsumme

%

23,1

0,0

23,1

Kurzfristige Verbindlichkeiten

T€

2.625

7.708

-5.083

Kurzfristige Verbindlichkeiten/Bilanzsumme

%

41,2

66,3

-25,1

Passive latente Steuern

T€

343

1.511

-1.168

Das negative Eigenkapital bezieht sich auf den Kon-zern, nicht auf den Einzelabschluss der Baumot Group AG. Das Eigenkapital der Baumot Group AG (im Ein-zelabschluss) beträgt zum 30. Juni 2020 T€ 18.536 (30.06.2019: T€ 18.395).

Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentli-chen auf ausstehende Kostenrechnungen, Personal- verpflichtungen, Prozesskosten, Gewährleistungen sowie Erstellungs-, Jahresabschluss und Prüfungs-kosten und betragen zum 30. Juni 2020 T€ 1.788 (Vorjahr: T€ 2.124).

Die Verbindlichkeiten konnten im Berichtsjahr um T€ 3.900 von T€ 7.996 im Vorjahr auf T€ 4.096 zurück-geführt werden. Der Abbau resultiert im Wesentlichen aus der im Juni 2019 durchgeführten Sachkapitalerhö-hung (Debt Equity Swap).

Passive latente Steuern mit T€ 343 resultieren insbe-sondere aus der im Rahmen des Erwerbs der Baumot AG aktivierten Marke. Der Abbau der latenten Steu-ern hängt insbesondere mit einer konzerninternen Verzichtserklärung zusammen, die im Geschäftsbe-richt 2019 ausführlich beschrieben wurde. (siehe dazu Ausführungen unter Ertragslage im Geschäftsbericht 2019)

2.3.4 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter, Qualität, Umweltschutz und Arbeitssi-cherheit

Die Unternehmensstrategie der Baumot Group wird nicht nur von finanziellen Faktoren, sondern auch von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren geprägt. Neben der hohen Innovationskraft und technischen Kompe-tenz der Mitarbeiter ist es vor allem der hohe Quali-tätsanspruch an die in der Entwicklung und Produk-tion eingesetzten Produkte und Verfahren, die einen wesentlichen Bestandteil der langfristigen Unterneh-mensstrategie der Baumot Group darstellen.

Besonders die Einhaltung höchster Qualitätsstandards wird bei der technologisch innovativen Entwicklung zur Emissionsreduzierung in den Fokus gesetzt. Die wei-terhin stetige Optimierung der Qualitätsmanagement-systeme trägt in diesem Rahmen dazu bei, Qualität und Zuverlässigkeit von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen zu sichern und zu verbessern. Das Qualitätsmanagement deckt in dem Zusammenhang die gesamte Wertschöpfungskette der Baumot Group ab. Diese umfasst neben der Produktentwicklung und der Auswahl der Kooperationspartner auch den Pro-duktionsprozess an sich bis hin zum Umweltmanage-ment und der Arbeitssicherheit.

Für die Baumot Group ist ein kontinuierlicher Entwick-lungsprozess von großer Bedeutung. Das Unterneh-men setzt hierbei weiterhin weitgehend auf eigene Entwicklungsaktivitäten. Zudem trägt die enge Zu-sammenarbeit mit Partnern aus Hochschulen, sowie Test- und Zulassungsinstitutionen zum erfolgreichen Entwicklungsprozess bei. Die in der Entwicklungsar-beit entstandenen Produkte, Methoden und Verfahren werden durch umfassende Test- und Validierungsver-fahren auf Wirksamkeit und Nachhaltigkeit geprüft. So ist zum einen sichergestellt, dass auch die Neu-entwicklungen dem hohen Qualitätsverständnis der Baumot Group in nichts nachstehen und zugleich die Qualitätsansprüche der Kunden erfüllen.

III. GESAMTAUSSAGE ZUM GESCHÄFTSVERLAUF

Das erste Halbjahr 2020 verlief bedingt durch die mas-siven Einschränkungen durch Corona sehr ambivalent.

Während im ersten Quartal noch nahtlos an die gute Entwicklung aus dem Vorjahr angeschlossen werden konnte und in allen relevanten Märkten nahezu der geplante Umsatz erreicht wurde, war der Umsatz im zweiten Quartal massiv vom Lock-Down besonders in Großbritannien, Italien und Israel betroffen. In all die-sen Märkten konnte teils über Wochen trotz voller Auf-tragsbücher und umfassender staatlicher Förderung kaum Umsatz erzielt werden.

Auch der Serienanlauf für die PKW-Nachrüstung muss-te in einem sehr ungünstigen Zeitpunkt vorübergehend wieder gestoppt werden. Zwar gab es in Deutschland keinen generellen Lock-Down wie in anderen Ländern, jedoch war die Lage zu diesem Zeitpunkt so unüber-sichtlich, dass es aus Sicht des Vorstands damals un-verantwortlich gewesen wäre, große Kapitalmengen in Lagerware zu binden, die ggf. über mehrere Wochen oder gar Monate nicht verkauft werden kann. Au-ßerdem konnten in vielen Werkstätten die für diesen Zeitraum angesetzten Mitarbeiterschulungen für den Einbau der Nachrüstsysteme auf Veranlassung der je-weiligen Eigentümer nicht durchgeführt werden.

Aufgefangen werden konnte dieser massive Umsat-zeinbruch vor allem durch die gute Ausgangsbasis in 2019 und die dadurch sehr auskömmliche Liquidität von mehr als EUR 1,3 Mio. In Großbritannien, Italien und der Schweiz ist es außerdem gelungen, Liquidität im Rahmen von staatlichen Corona-Programmen zu erhalten. In Deutschland konnte durch Kurzarbeit und ein rigides Sparprogramm gegengesteuert werden. All diese Maßnahmen haben zwar das Auskommen der Gruppe gesichert, können aber den Umsatzausfall und das dadurch fehlende Ergebnis nicht kompensieren.

Die Baumot Group AG wird also auch im Gesamtjahr 2020 massive Auswirkungen durch Corona im Ergeb-nis sehen. Aber auch hier ist, wie in allen für Baumot relevanten Nutzfahrzeugmärkten der Markt intakt, die Motivation der Fahrzeughalter ist durch eine entspre-chende Förderung auf die nächsten Jahre hinaus ge-sichert und der rechtliche Rahmen zwingt weiterhin und zunehmend zur Umrüstung. Bei allen Sorgen, die Corona bereitet hat und weiterhin bereitet, blickt die Gruppe optimistisch auf 2021.

3.1 PROGNOSEBERICHT

Konjunkturelle Rahmenbedingungen 2020

Laut aktueller Prognose des IfW wird sich die Weltpro-duktion 2020 um 3,8 % reduzieren. Diese Zahl steht in krassem Kontrast zur Ende 2019 prognostizierten Wachstumsrate von 3,1 %. Wesentlicher Grund für den dramatischen Einbruch 2020 ist die Corona-Pan- demie, die in vielen Ländern mit Ausgangssperren, Betriebsschließungen und Kontaktbeschränkungen einhergingen bzw. in Teilen auch noch einhergeht. Für 2021 gehen die Kieler Experten wieder von einem Wachstum von 6,2 % aus. Grundlage für diese kon-junkturelle Prognose ist eine dauerhafte und weitge- hende Lockerung der Eindämmungspolitik.

Auch im Euroraum hat die Corona-Pandemie eine Re-zession ausgelöst. Nach Expertenmeinung wird hier das Bruttoinlandsprodukt um 9,3 % (ohne Deutsch-land) schrumpfen. Für 2021 hingegen wird wieder ein Wachstum von 6,8 % (Bruttoinlandsprodukt im Euro-raum ohne Deutschland) prognostiziert.

Auch wenn die Folgen der Corona-Krise in Deutsch-land vergleichsweise milde ausgefallen sind, gehen die Kieler Wirtschaftsforscher 2020 auch hierzulande von einem Rückgang der Konjunktur um 7,2 %, gefolgt von einem Anstieg um 6,3 % in 2021.

Erwartete Entwicklung

Das Geschäft der Baumot Group wird weltweit jedoch weniger vom konjunkturellen Rahmen getrieben, als vielmehr von der Einführung, bzw. Verschärfung von Emissions- und Abgasnormen. Besonders in Deutsch-land und Europa wird sich im Jahr 2020 der anhalten-de Trend zu mehr Umweltbewusstsein fortsetzen, was sich unter anderem in weiteren Verschärfungen der verbindlichen Normen und Ausweitungen von Fahrver-boten äußern wird. Diese Entwicklung war bereits in der Geschäftsentwicklung des ersten Quartals sicht-bar, in dem Baumot in allen Märkten den geplanten Umsatz annähernd erreichen konnte.

Durch den Lockdown und der temporären Schließung von Werkstätten in allen Zielmärkten war jedoch auch das Geschäft als Nachrüstspezialist wesentlich betrof- fen. Aufgrund der inzwischen erfolgten Lockerung der Einschränkungen in den Zielmärkten, geht Baumot wieder von einer Erholung aus und rechnet weiterhin mit einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Für 2021 werden nach heutigem Stand keine weite-ren negativen Auswirkungen durch Corona erwartet, sodass in den Folgejahren ebenfalls mit weiterem Wachstum gegenüber den Vorjahren gerechnet wird.

Wesentliche Potenziale sieht die Gesellschaft in der Nachrüstung von Diesel-Pkw, Handwerker- und Liefe-rantenfahrzeuge in Deutschland sowie von Stadtbus-sen und Nutzfahrzeugen im europäischen Ausland. Um optimal auf die im Hinblick auf zukünftige Geset-zesverschärfungen erwarteten Nachfrageentwicklung vorbereitet zu sein, arbeitet Baumot Group seit An- fang 2020 an der Schaffung der nötigen operativen Voraussetzungen. Zu Beginn des Jahres hat Baumot Group ein Online-Bestellsystem eingeführt, über das Fahrzeughalter die Verfügbarkeit des Baumot-Nach-rüstsystems für ihr Modell prüfen und einen Einbau- partner in ihrer Nähe ausfindig machen können. Aktu-ell hat Baumot über 80 Partnerwerkstätten. Darüber hinaus konnte im Bereich der Nutzfahrzeuge durch die Zusammenarbeit mit dem britischen Unternehmen Eminox, dass wie die Baumot Group Technologien zur Reduzierung von Stickoxiden und Partikeln anbietet, das eigene Portfolio signifikant erweitert werden.

Neben dem Sofortprogramm "Saubere Luft" wurden im Januar 2020 Förderungen für die Entwicklung von Nachrüstsystemen für zusätzliche Fahrzeugmarken und -modelle beschlossen, welche bis Ende 2021 zur Verfügung stehen.

Auch die Zeit nach der Nachrüstung wird im Ge-schäftsjahr 2020 verstärkt in den Fokus treten. So ar-beitet Baumot seit Januar 2020 zusammen mit dem Institut für Fahrzeugtechnik der HTW Saarland an der Entwicklung von Alternativen zur konventionellen An-triebstechnik. Besonders intensiv wird an sogenann- ten eFuel-Lösungen gearbeitet, bei welchen Kraftstoff durch Energie und CO2 aus der Atmosphäre erzeugt wird. Hier sieht Baumot weiteres Potenzial für den Ein-satz der eigenen weiterentwickelten Produkte in Ver- bindung mit synthetischen Kraftstoffen.

In Großbritannien zahlt sich das eigene Applikations-und Installationsnetzwerk am Standort Silverstone, an dem Baumot UK Stadtbusflotten auf die neueste Abgasnorm nachrüstet, aus. Erst Mitte März 2020 erlangte Baumot UK vom Clean Vehicle Retrofit As- sociation Scheme die Zertifizierung ihres Nachrüstsys-tems für die Überlandbusse DAF Irizar und Volvo B12. Damit kann Baumot UK ihr Geschäft im Vereinigten Königreich nun weiter ausbauen. Die neuesten Zulas-sungszahlen in UK zeigen, dass Flottenbetreiber in der Krise dazu tendieren, ihre Bestandsfahrzeuge länger zu nutzen, anstatt sie durch teurere Neufahrzeuge zu ersetzen. Dies macht durch die strengen Abgasnor-men in britischen Städten eine Hardwarenachrüstung

unumgänglich. Die Zertifizierung des Nachrüstsystems für weitere Reisebusmodelle ist derzeit in Arbeit. Nach-dem die Nachrüstarbeiten in UK aufgrund des landes-weiten Corona-Shutdown mehrere Wochen niederge-legt werden mussten, läuft der Betrieb seit dem 18. Mai 2020 wieder. Für das weitere Geschäftsjahr wird mit Blick auf die zunehmenden Umweltmaßnahmen sowie die großzügige und weitreichende finanzielle Förderung seitens der britischen Regierung eine dyna-mische Auftragsentwicklung erwartet.

In Italien ist Baumot primär in der Hardwarenachrüs-tung von Nutzfahrzeugen aktiv, welche durch staatli- che Förderungen finanziert werden. Durch die 10-jäh-rige Betriebstätigkeit in Italien ist Baumot sehr gut bei Herstellern, Flottenbetreibern und Werkstätten vernetzt. Wie schon in Deutschland und Großbritanni-en, werden auch in Italien verstärkt Zufahrtsbeschrän- kungen (ZTLs) und Abgasnormen eingeführt. Da nach Schätzungen mehrere zehntausend Nutzfahrzeuge mit einem Dieselpartikelfilter nachgerüstet werden müs-sen, um den Beschränkungen zu entgehen, rechnet Baumot in Italien mit einer anhaltend hohen Nachfra-ge im laufenden Geschäftsjahr. In Italien war das Ver-triebsteam auch während des Shutdowns aktiv und seit Anfang Juni 2020 laufen auch die Nachrüstarbei-ten wieder in Richtung Normalbetrieb.

Zeitgleich mit der Wiederaufnahme des Betriebs in Ita-lien ging auch der Betrieb in der Schweiz weiter. Hier ist Baumot in der Nachrüstung von Baumaschinen aktiv, welche in der Schweiz zum Schutz der Arbei- ter und der Verbesserung der Luftqualität verschärf-te Emissionswerte einhalten oder vor Inbetriebnahme nachgerüstet werden müssen. Durch die erfolgreiche Realisierung von mehreren Nachrüstprojekten bei Baumaschinen ist es Baumot direkt zu Beginn der Wiederaufnahme der Betriebsaktivitäten gelungen, in ein neues Marktsegment vorzudringen und Bauma-schinen mit SCR-Systemen auszustatten. Auch hier rechnet das Unternehmen mit einer positiven Entwick-lung für die folgenden Jahre.

Der Israelische Markt wurde durch den dortigen Lockdown im März bis Mai 2020 ebenfalls empfind- lich getroffen und für einige Wochen praktisch zum Erliegen gebracht. Gleichwohl bestand während der gesamten Phase der Schließung ein weiterhin enger Kontakt zum dortigen Vertriebspartner, der nach eige- ner Aussage noch vor der Corona-Krise signifikante Investitionen in das Werkstatt- und Vertriebsnetz für die Nachrüstprojekte investiert hat und deshalb umsomehr weiterhin entschlossen ist, nach dem Ende der Lockdowns möglichst schnell zu einem Regelbetrieb zurück zu kehren. Erste Signale für ein Wiederanlaufen nach den Schließungen war bereits eine erste kleinere Bestellung. Nach Abbau der dortigen Lagerbestände, werden spätestens zum Anfang des 4. Quartals 2020 dann auch wieder Bestellungen im von 2019 bekann-ten Umfang erwartet.

Der tschechische Markt wurde aus Sicht von Baumot nur leicht und zudem indirekt von der Corona-Krise getroffen, so dass die unmittelbaren Auswirkungen gering geblieben sind und eine Rückkehr zum Regel-betrieb noch in Q3 erwartet wird.

Ab Mitte Januar 2020 hat das Management der Bau-mot die Entwicklung der Corona-Pandemie in China sehr genau beobachtet und unmittelbar die poten-ziellen Auswirkungen (damals in Bezug auf die wei- tere Lieferfähigkeit) analysiert, sowie sichergestellt, dass mögliche Folgen abgemildert oder vermieden wurden. Ab Anfang März, als auch in Europa in grö-ßerem Umfang Infektionen registriert wurden und ein möglicher Lockdown diskutiert wurde, hat das Ma-nagement umgehend einen Krisenstab mit täglicher Telefonkonferenz etabliert, sowie umgehend alle Akti-vitäten und Projekte evaluiert mit dem Ziel, die Sicher- heit der Mitarbeiter sicherzustellen und die Liquidität der Gruppe bestmöglich zu schützen. Hierfür wurde auch die Unternehmensplanung umgehend aktuali-siert und zum Ende März ein erster "Corona-Case" als Worst-Case-Szenario erarbeitet. Hierbei wurde von ei- nem damals durchaus denkbaren längeren Lockdown und weiterer umfassender Einschränkungen über den heute bekannten tatsächlichen Maßstab hinaus ange-nommen

Auf Grund der Tatsache, dass Aufträge und Förderun-gen nicht storniert wurden, geht Baumot von einer Er-holung und damit einer positiveren Entwicklung nach den Lockdown Einschränkungen aus. Unter anderem wird im revidierten Corona-Case vom Mai 2020 mit ei-ner im Vergleich zur März-Planung mit einer schnelle-ren Rückkehr zu Umrüstungen in Israel, Italien und UK ausgegangen.

Auch wurden die Erfahrungen aus der ersten Lock-down Phase neu eingeplant. Fahrzeughalter zeigen seit Markteinführung des Baumot PKW Stickoxidmin-derungssystems nachhaltiges Interesse.

Die Schulungen der Werkstätten, sowie die tatsächli-che Auslieferung verzögerte sich spürbar. Der erneute Serienanlauf sowie die Wiederaufnahme der Lieferket-te ist erfolgreich umgesetzt.

Daher konnte Baumot zum Ende der Berichtsperiode von einer Erholung und Kompensation der fehlenden Umsätze ausgehen.

Auf Grund der zwischenzeitlichen Informationen zur wirtschaftlichen Lage und weiteren harten Lockdown Maßnahmen und Einschränkungen in allen relevanten Märkten liegt die Umsatzerwartung bei 6,4 Mio EUR.

3.2 CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Als relativ kleines aber sehr international tätiges Un-ternehmen bewegt sich Baumot Group in einem sehr dynamischen Umfeld und ist deshalb regelmäßig mit Chancen und Risiken konfrontiert. Dabei sind diese als Abweichungen vom geplanten Ergebnis definiert.

Um einen kontrollierten und bewussten Umgang mit Chancen und Risiken, zu gewährleisten, welcher die Basis für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmen-sentwicklung darstellt wurde ein entsprechendes Managementsystem aufgebaut, das in die einzelnen Geschäftsprozesse der Baumot Group integriert ist. Ziel ist es, mit vorausschauenden Abwehrstrategien Risiken zu mindern bzw. zu vermeiden und mit konse-quentem unternehmerischem Handeln sich bietende Chancen bestmöglich zu nutzen.

Chancen- und Risikomanagementsystem

Mit einem internen Risikofrüherkennungssystem wer-den sowohl die operativen Prozesse - von der Ent-wicklung über die Produktion bis zur Auslieferung - als auch das Rechnungswesen und der Finanzbereich inklusive des Planungs- und Berichtswesens berück-sichtigt. Die Berichtswege sind dabei vorgegeben und darauf ausgelegt, den Vorstand über alle rele-vanten Vorkommnisse best- und schnellstmöglich zu informieren. Dabei ist das eingesetzte Chancen- und Risikomanagementsystem nicht statisch, sondern es wird kontinuierlich daran gearbeitet, die eingesetzten Instrumente und Methoden der Risikofrüherkennung, Risikobewertung und Risikosteuerung zu optimieren. Zum Einsatz kommen unter anderem anerkannte Me-thoden und Werkzeuge zur Qualitätssicherung auf Basis DIN EN ISO 9001:2008 und VDA 2.4. Integraler Bestandteil des konzernweiten Steuerungs- und Con-trollingsystems zwischen den Tochtergesellschaften und der Holdinggesellschaft ist neben dem Risikofrü-herkennungssystem auch die Erfassung und Bewer-tung der Chancen, über die umfassend, kontinuierlich und zeitnah an den Vorstand berichtet wird.

Wesentliche Chancen

Chancen können nach Einschätzung des Vorstands der Baumot Group insbesondere aus den folgenden Entwicklungen, Ereignissen und strategischen Ent-scheidungen entstehen:

•• Situation bezüglich der Auswirkungen von Corona

Je nach Region stammen rund 80-100% des Umsat-zes mit unseren Kunden immer aus staatlich geförder-ten Projekten. Deshalb hatte die Baumot Group auch in der Vergangenheit nur sehr selten mit Forderungs-ausfällen oder Preisdruck zu kämpfen. Ebenso gab es bislang kaum eine Situation, in der bereits genehmigte Fördertöpfe frühzeitig geschlossen wurden. Eher kam es zu Aufstockungen in teils erheblichem Umfang.

Da aktuell zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in allen Ländern sehr umfangreiche Maßnahmen aus öffentlichen Geldern gestartet wer-den, geht das Baumot-Management heute davon aus, dass die bereits laufenden Maßnahmen eher ausge-weitet werden und dass weitere ergänzende Schritte hinzukommen.

Hinzu kommen längere Haltedauern bei Bestandsfahr-zeugen und eine allgemeine Unsicherheit bei Flotten-betreibern, die eine staatlich geförderte Umrüstung attraktiver erscheinen lässt, als eine Neuinvestition.

•• Nachrüstung von Diesel-Pkw in Deutschland mit deutlichen Potenzialen für das Baumot-SCR System

Die Technischen Nachrüstvorschriften für Hard-ware-Nachrüstsysteme in Deutschland wurden vom Bundesverkehrsministerium zum Jahresbeginn 2019 festgelegt. Auf Basis der gesetzlichen Änderung hat Baumot bis heute Zulassungen des Kraftfahrtbundes-amtes für 325 Modelle der Volkswagen AG und der Daimler AG, incl. der Konzernmarken erwirkt.

Für die Vermarktung der Stickoxidminderungssysteme hat Baumot ein Vertriebsnetz mit knapp 100 Partner-werkstätten zum Direktvertrieb aufgebaut. Die mar-genfressende Handelsstufe des Großhandels wurde damit vermieden. Die Partnerwerkstatt ist der Baumot Vertragspartner, Baumot selbst hat keine Endkunden-beziehung.

Die Endkundenansprache erfolgt auch durch die Bau-mot-Homepage, wo Endkunden sich registrieren zur Terminabstimmung oder durch die Direktansprache der Partnerwerkstätten. Alleine die Datenbank aus

den Anfragen der Baumot-Homepage zeigt mehr als 15.000 Kontakte incl. detaillierter Daten zu Fahrzeug und Halter.

Die ersten Chargen an bestellten Systemen wurden bereits an die Partnerwerkstätten ausgeliefert und dort erfolgreich in Kundenfahrzeuge installiert.

Die Konzerne Daimler AG und Volkswagen AG unter-stützen ihre Kunden bei der technischen Nachrüstung und zahlen bis zu 3.000 EUR pro Fahrzeug und Um-rüstung. Damit ist die Nachrüstung für die Fahrzeug-halter sehr attraktiv, der Fahrzeugwert wird stabilisiert und das Fahrzeug ist von Verkehrsverboten ausge-nommen.

Das Potenzial für die Branche sieht Baumot in Deutschland nach wie vor bis 2023 bei rund 100.000 Pkw und 37.000 leichten Nutzfahrzeugen bei einem Umsatzpotenzial von rund 340 Mio. Euro.

Bei einem PKW Fahrzeugbestand von 47,7 Mio. PKW in Deutschland / 270 Mio. PKW in Europa ist der Fahrzeugbestand die Zielbranche, für aktuelle und zukünftige PKW Projekte. Bei den immer noch hohen Zulassungen von konventionellen Fahrzeugen ist jedes verkaufte Fahrzeug ein Kunde für morgen.

•• Nachrüstung von Bussen in UK mit deutlichen Po-tenzialen für das Baumot-SCR System

Baumot betreibt in Silverstone mit der Baumot UK Ltd. ein Applikations- und Installationszentrum zur Umrüs-tung von Stadt- und Überlandbussen mit dem Bau-mot-SCR-System zur Stickoxydminderung. Baumot ist als einer von nur fünf zugelassenen Nachrüstern für die Umrüstung qualifiziert. Um die Luftqualität nachhal- tig zu verbessern, werden Stadtbusse in London und vielen anderen britischen Städten auf die Abgasnorm Euro-VI umgerüstet. Seit Ende 2018 verzeichnet Bau-mot entsprechend eine zunehmende Geschäftsdyna-mik mit einem sehr soliden Auftragseingang im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Diese Aufträge be- treffen die Nachrüstung von mehreren hundert Stadt- bussen, unter anderem in Silverstone, Leeds, Glasgow und Birmingham, sowie mehreren weiteren Städten und Ballungszentren.

In Großbritannien werden insgesamt über 190 Mio.

GBP öffentliche Fördermittel zur Nachrüstung von Stadtbussen bereitgestellt. Weitere umfangreiche Mit-tel werden seit Ende 2019 und Beginn 2020 bereitge-stellt, etwa in Schottland und anderen Regionen. Zu-sätzlich zum Geschäft mit den Stadtbussen wurde in Großbritannien die 2019 angekündigte Nachrüstungs-initiative auch für Überlandbusse inzwischen gestartet. Da es keine Ausnahmeregelungen bei Fahrten in Um-weltzonen gibt, rechnet Baumot mit weiteren 1.500 bis 2.000 potenziell betroffenen Bussen. Anfang des Jah-res wurde Baumot die hierfür notwendige Zulassung der Baumot-SCR-Systeme für die beiden wichtigsten Modelle erteilt.

Dieselfahrverbote in Europa

Potenziale auf internationalen Märkten

Weltweit verschärfen sich die gesetzlichen Emissions-vorschriften fortlaufend, nicht nur in den angestamm-ten Märkten in Europa, sondern auch in weiteren Regionen dieser Welt. Wachstumsimpulse entstehen derzeit für die Baumot Group insbesondere in den sich dynamisch entwickelnden Märkten aus dem Mittleren Osten, sowie in Südosteuropa. In vielen der dortigen Länder verfügt die Baumot Group über Partnerschaf-ten (wie z.B. in Israel oder in Türkei) mit lokalen OEM sowie über notwendige nationale Zulassungen für die eigenen Technologien. Gestützt durch umfassende Förderprogramme und -mittel, sieht die Baumot Group entsprechend großes Potenzial, um insbesondere im etablierten DPF-Geschäft, aber auch zunehmend mit bereits entwickelten SCR-Produkten zur Stickoxydre- duzierung in diesen Märkten profitieren zu können.

Baumot geht davon aus, dass die Emissionsstufe Sta- ge 3B zeitnah in weiteren Ländern Südosteuropa ein-geführt werden wird. Damit ergibt sich ein zusätzliche Absatzvolumen für die Erstausrüstung bei Fahrzeug-herstellern.

Wie in Europa bereits erfolgreich umgesetzt, sollen da-rüber hinaus zukünftig verstärkt internationale Koope-rationen eingegangen werden, über die eine weitere internationale Markterschließung ermöglicht wird. Dies wird über Lizenzmodelle und eine weitere Verwertung der bestehenden Technologie und der Patente er-reicht.

Neben der klassischen Dieselnachrüstung werden auch weitere neue Geschäftsfelder unter dem Blick-winkel der Clean Mobility Solutions als konsequente Fortentwicklung des strategischen Fokus der Baumot auf mittelfristig attraktives Umsatzpotenzial betrachtet.

Für die PKW und LCV Nachrüstungen sind die Ver- kehrsverbote und "Low Emission Zones" ein wichtiger Treiber für das nationale und internationale Geschäft. Sowohl in Deutschland als auch in weiteren europäi-schen Nachbarländern nehmen die Verkehrsbeschrän-kungen zu, so dass Baumot die SCR Technologie für den internationalen Vertrieb weiter vorbereitet.

Wesentliche Risiken

Nachfolgend werden die wesentlichen Risiken be-schrieben, denen die Baumot Group als international agierendes Unternehmen in ihrem täglichen Geschäft ausgesetzt ist und die nachteiligen Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Reihenfolge der aufgeführten Risi-ken ist dabei kein Indikator für ihre Eintrittswahrschein-lichkeit.

•• Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiken könnten aus einer konjunkturellen Abschwächung in einzelnen Märkten verbunden mit rückläufigen Umsatzerlösen und einer einhergehenden Ausweitung der Forderungslaufzeiten gegen einzel-ne Kunden entstehen. Die Baumot Group begegnet diesem Risiko mit einem straffen Forderungsmanage- ment, das an den jeweiligen Liquiditätsbedarf ange-passt wird. Die in der Vergangenheit durchgeführten Barkapitalerhöhungen - auch in Zeiten der Coro-na-Krise - haben aber gezeigt, dass die Baumot Group mit ihrem attraktiven Geschäftsmodell durchaus in der Lage ist, Finanzierungen in ausreichendem Rahmen über den Kapitalmarkt zu realisieren.

Ebenso konnte über geeignete Fremdkapitalmaßnah-men die Finanzierung von Anlaufkosten und Working Capital regelmäßig sichergestellt werden.

•• Umfeld- und Branchenrisiken

Obwohl der gesellschaftliche Trend zu einer unver-ändert anhaltenden Verschärfung der Abgasnormen grundsätzlich besteht, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Umsetzung kommender regulatori-scher Vorschriften aufgrund nationaler Besonderheiten oder Aktivitäten bestimmter Interessengruppen unter Umständen wieder verzögert oder lediglich in abgeän-derter Form durchgeführt wird. Entsprechend könnten fest eingeplante Umsatzbeiträge erst zu einem späte-ren Zeitpunkt oder in einem geringeren Umfang reali-siert werden.

Langfristig besteht insbesondere im Bereich PKW das Risiko, dass der Dieselantrieb durch alternative Tech- nologien wie Elektro oder Brennstoffzellen substituiert wird.

Grundsätzlich besteht das Risiko, dass OEM-Kun- den (Hersteller von Land- und Baumaschinen) von konjunkturellen Einbrüchen betroffen sein können.

Dies kann durch Nachrüst- und Umrüstprojekte für Bestandsfahrzeuge (die ja dann länger gehalten wür-

den) unter Umständen nicht vollständig aufgefangen werden. Diesem besonderen konjunkturellen Risiko begegnet die Baumot Group mit einem diversifizierten Vertriebsansatz innerhalb der betroffenen Branchen sowie einer zunehmenden Streuung innerhalb des Kundenportfolios.

Im Geschäftsfeld Retrofit wird das Marktpotenzial für Rußpartikelfilter kontinuierlich sinken. Die Ursache für diese Tendenz liegt in dem generellen werkseitigen Einbau von entsprechenden Filtern begründet. Eine ähnliche Marktsättigung ist bei der Nachrüstung von Kaltlaufreglern und Aufrüstkatalysatoren bei Pkw mit Ottomotoren sowie Aufrüstkatalysatoren für Pkw mit Dieselmotoren und Rußpartikelfiltern für Nutzfahrzeuge zu beobachten. Diesem Risiko eines kontinuierlichen Umsatzrückgangs in den beschriebenen Produktseg-menten begegnet die Baumot Group mit einer strate-gischen Fokussierung auf Abgasnachbehandlung und der konsequenten Entwicklung innovativer Systeme zur Abgasnachbehandlung wie dem Baumot-SCR System, das bereits erfolgreich in mehreren Märkten eingeführt wurde.

Die Entwicklung zu einem OEM-Lieferanten von hoch effizienten SCR-Systemen kann zu einer härteren Wettbewerbssituation führen, da zu erwarten ist, dass bestehende Wettbewerber eine ähnliche Strategie ver-folgen werden und somit die Anzahl der Wettbewerber zunehmen wird. Grundsätzlich befindet sich das wett-bewerbliche Umfeld jedoch nach eigener Einschät-zung in einer Konsolidierungsphase. Diesem Risiko begegnet die Baumot Group durch eine kontinuierliche und umfassende Markbeobachtung.

Anders als bei staatlich geförderten Nachrüstpro-jekten, bei denen kaum Preisdruck besteht, stehen OEM-Kunden der Baumot Group in ihrem Marktum-feld gegebenenfalls unter einem solchen. Sie könnten versuchen, diesen weiterzugeben, sodass die Margen des Unternehmens bei diesen Kunden sinken. Die Baumot Group begegnet diesem Risiko mit einer kon-tinuierlichen Weiterentwicklung bestehender Produkte und Produktionsabläufe sowie dem Ausbau ihrer tech-nologisch führenden Marktposition und weiterer Diver- sifizierung.

•• Leistungswirtschaftliche Risiken

Die kontinuierliche Entwicklung neuer und verbesser-ter Produkte ist von entscheidender Bedeutung, um langfristig und nachhaltig erfolgreich am Markt agieren zu können. Dabei besteht das Risiko, dass es nichtoder nicht rechtzeitig gelingt, Neu- und Weiterentwick-lungen bis zur Marktreife voranzutreiben. Infolgedes-sen könnten Marktanteile an Wettbewerber verloren werden.

Die Baumot Group begegnet diesem Risiko mit einer hohen innovativen Kompetenz und einem kontinuierli-chen Ausbau der F&E-Kompetenz, die in der Vergan-genheit zu einer starken Position als technologischer Marktführer führte.

Mit dem strategischen Ziel, sich als einer der führen- den OEM-Lieferanten von hocheffizienten SCR-Sys-temen zu positionieren, geht das Risiko einher, dass nicht zu allen relevanten Zielgruppen ein etablierter Zugang besteht.

KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT TEIL III »»

•• Sonstige Risiken

Corona

Aufgrund der im Winter 2019 aufgetretenen Pandemie durch das Corona Virus, die sich im Frühjahr 2020 von China ausgehend auf die übrige Welt sich ausbreitete, haben wir aufgrund des Lockdowns in unseren Ver-triebsgebieten in den Monaten März bis Juni Umsat-zeinbußen zu verzeichnen gehabt. Diese wirkten sich auch auf die Liquidität aus.

Um den negativen Einflüssen auf Ergebnis und Liqui-dität entgegenzuwirken, hat der Vorstand schon zu Beginn der Pandemie schnell und umfassend reagiert. Umgehend wurde für die deutschen Standorte Kurzar-beit und Corona-Soforthilfen beantragt.

Darüber hinaus wurde der Baumot AG, Schweiz im Juni eine Kreditlinie in Höhe von CHF 480.000,00 aus der schweizerischen Coronahilfe bereitgestellt.

Personalrisiken können bei einer hohen Fluktuati-on, dem Wechsel von Fach- und Führungskräften zu Wettbewerbsunternehmen und einem damit ver-bundenen Know-how-Verlust entstehen. Die Baumot Group begegnet diesem möglichen Risiko mit vielfäl-tigen Personalbindungsmaßnahmen und individuellen Personalentwicklungsprogrammen, sowie vertragli-chen Wettbewerbsklauseln.

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Hierzu verweisen wir auf unsere Ausführungen im Kon-zernanhang.

Königswinter, den 02. Nvember 2020

Baumot Group AG

Stefan Beinkämpen

Mitglied des Vorstands

KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS BAUMOT HALBJAHRESBERICHT 2020

KONZERN-ZWISCHENBILANZ ZUM 30.06.2020

AKTIVA Angaben in €

30.06.2020

30.06.2020

30.06.2019

30.06.2019

A.

Anlagevermögen

I.

Immaterielle

Vermögensgegenstände

1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte

2. Entgeltlich erworbene Konzessio-nen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

3. Geschäfts- oder Firmenwert

139.882,69

1.424.207,92 0,00

1.564.090,61

160.871,05

2.074.602,46 0,00

2.235.473,51

II.

Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

124.349,09 82.684,35 158.650,45

365.683,89

122.642,99 81.117,79 178.132,47

381.893,25

III.

Finanzanlagen

Anteile an verb. Unternehmen 2. Sonstige Ausleihungen

1,00 117.517,37

1,00

2.047.292,87

2.617.367,76

B.

Umlaufvermögen

I.

Vorräte

  • 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

  • 2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige

Leistungen

  • 3. Fertige Erzeugnisse und Waren

  • 4. Geleistete Anzahlungen

198.381,26 204.302,47 983.403,04 6.028,32

2.434.994,40

370.382,53

391.462,82 1.528.412,64 144.736,41

2.434.994,40

II.

Forderungen und sonstige

Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2. Sonstige Vermögensgegenstände

1.006.293,18 1.107.063,70

2.113.356,88

1.808.842,89 1.379.069,16

3.187.912,05

III.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

389.474,31

854.746,50

2.502.831,19

6.477.652,95

C.

Rechnungsabgrenzungsposten

101.490,66

138.619,04

D.

Nicht durch Eigenkapital gedeck-ter Konzernfehlbetrag

324.761,49

2.397.681,02

4.976.376,21

11.631.320,77

PASSIVA Angaben in €

30.06.2020

30.06.2020

30.06.2019

30.06.2019

A.

Eigenkapital

I.

Gezeichnetes Kapital

22.180.330,00

18.394.900,00

II.

Kapitalrücklage

7.456.615,40

5.756.045,40

III.

Eigenkapitaldifferenz aus

Währungsumrechnung

465.503,38

772.789,75

IV.

Bilanzverlust

-30.427.210,27

-27.321.416,17

V.

Nicht durch Eigenkapital gedeck-ter Konzernfehlbetrag

-324.761,49

2.397.681,02

0,00

0,00

B.

Rückstellungen

  • 1. Steuerrückstellungen

  • 2. Sonstige Rückstellungen

0,00 1.787.823,33

1.787.823,33

0,00 2.124.124,82

2.124.124,82

C.

Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

4. Verbindlichkeiten gegenüber ver-bundenen Unternehmen

5. Sonstige Verbindlichkeiten

0,00

611,61

1.322.639,20

0,00

2.772.588,58

4.095.839,39

0,00

5.502,20

2.526.671,02

0,00

5.463.882,97

7.996.056,19

D.

Rechnungsabgrenzungsposten

141.769,22

0,00

E.

Passive latente Steuern

343.059,36

1.511.139,76

6.368.491,30

11.631.320,77

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZEITRAUM 01.01.2020 - 30.06.2020

Gewinn- und Verlustrechnung Angaben in €

1. HJ 2020

1. HJ 2020

1. HJ 2019

1.

Umsatzerlöse

3.252.628,07

7.778.452,37

2.

Bestandsveränderungen

-732.169,95

-314.952,36

3.

Andere aktivierte Eigenleistungen

0,00

0,00

4.

Sonstige betriebliche Erträge

108.627,75

207.650,14

5.

Materialaufwand

  • a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

  • b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

-1.726.317,30

-280.528,87

-2.006.846,17

-3.132.486,68

6.

Personalaufwand

  • a) Löhne und Gehälter

  • b) Soziale Abgaben und Aufwen-dungen für Altersversorgung

-1.560.410,49

-244.462,69

-1.804.873,18

-2.090.298,34

7.

Abschreibungen

-441.542,67

-482.611,59

8.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-1.547.799,02

-1.946.440,73

9.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

531,51

19.668,66

10.

Zinsen und ähnliche Erträge

-235.727,27

-254.839,32

11.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-57.146,21

-3.828,66

12.

Ergebnis nach Steuern

-3.464.317,14

-219.686,51

13.

Sonstige Steuern

-2.420,17

-3.610,83

14.

Konzernjahresfehlbetrag

-3.466.737,31

-223.297,34

15.

Auf die Aktionäre entfallender Anteil

-3.466.737,31

-223.297,34

16.

Verlustvortrag

-26.966.008,76

-27.098.118,83

17.

Bilanzverlust

-30.432.746,07

-27.321.416,17

KONZERN-ANHANG

FÜR DIE ZEIT 01.01.2020 - 30.06.2020

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Königswinter und ist im Handelsregister beim Amtsgericht Siegburg unter der Nummer HRB 9577 eingetragen.

I. Pflicht zur Aufstellung

Der Konzernabschluss der Baumot Group AG für das erste Halbjahr 2019 wurde nach den geltenden Rechnungslegungsvorschriften der §§ 290 - 314 des Handelsgesetzbuches sowie nach den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt.

II. Stichtag für die Aufstellung

Das Geschäftsjahr der Baumot Group AG und ihrer im Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaf-ten entspricht grundsätzlich dem Kalenderjahr.

III. Fortführung Geschäftstätigkeit

Hinsichtlich der Annahme zur Fortführung der Ge-schäftstätigkeit verweisen wir auf unsere Ausführun-gen im Konzernlagebericht unter ________ Chancen- und Risikobericht, finanzwirtschaftliche Risiken.

IV. Konsolidierungsgrundsätze und -methoden, Konsolidierungskreis

1. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der Baumot Group AG wer-den die Jahresabschlüsse der Baumot Group AG und aller verbundenen Unternehmen, an der die Baumot Group AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, einbezogen.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeit-punkt der Beherrschung vollkonsolidiert. In den Halb-jahresabschluss zum 30. Juni 2020 werden neben der Baumot Group AG folgende Gesellschaften einbezo-gen:

  • • Twintec Technologie GmbH, Königswinter 100,0 % (Vorjahr: 100,0 %)

  • • Baumot Technologie GmbH, Witten 100,0% (Vorjahr: 100 %) (vormals Interkat Kataly-satoren GmbH, Königswinter)

  • • Baumot AG, Glattpark, Schweiz 100,0 % (Vorjahr: 100,0 %)

  • • Baumot Deutschland GmbH, Recklinghausen (Vorjahr: 100 % Baumot AG, Spreitenbach)

Die Baumot AG, Glattpark, folgende 100 %-ige Tochtergesellschaften:

  • Baumot UK Limited, Milton Keynes, Großbritannien

  • Baumot Northamerica LLC, Santa Monica, U.S.A.

  • • Baumot Italia S.r.l., San Giuliano, Milanese, Italien

unterhältDie Tochtergesellschaft in USA übte im ersten Halbjahr 2020 keinen Geschäftsbetrieb aus und hat somit kei- nen Einfluss auf die Vermögen,- Finanz- und Ertragsla-ge des Konzerns.

Wie im Vorjahr bestehen zum Bilanzstichtag kei-ne Beteiligungen, die nach den Regeln der Quo- tenkonsolidierung (§§ 310 ff. HGB) oder Equity-Bi- lanzierung (§ 311 ff. HGB) einzubeziehen wären.

2. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für die vor dem Ge-schäftsjahr 2013 gegründeten Gesellschaften gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F. durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem Ei-genkapital nach der Buchwertmethode zum Zeitpunkt des Erwerbs.

Die seit dem 9. Dezember 2013 im Rahmen einer Voll-konsolidierung gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB in den Konzernabschluss einbezogene Baumot AG mit ihren Tochtergesellschaften wurde durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem an-teiligen neu bewerteten Eigenkapital nach der Neube-wertungsmethode zum Zeitpunkt des Erwerbs aufge-rechnet.

Die Zeitpunkte der Erstkonsolidierung stellen sich wie folgt dar:

  • • Interkat Katalysatoren GmbH: 24.06.2002

    (firmiert unter Baumot Technologie GmbH)

  • • Twintec Technologie GmbH: 01.01.2006

  • • Baumot AG: 09.12.2013

    (inkl. Tochtergesellschaften)

Die aus der Kapitalkonsolidierung resultierenden aktivischen Unterschiedsbeträge aus der Erstkon-solidierung der Baumot AG (Dezember 2013: T€ 5.507), die als Geschäfts- oder Firmenwerte nach § 301 Abs. 3 HGB unter den immateriellen Vermö-gensgegenständen ausgewiesen werden, wurden letztmals in 2018 abgeschrieben. Die Nutzungs-dauer des Geschäfts- oder Firmenwertes wurde anhand der durchschnittlichen Personalzugehörig-keit von Mitarbeitern bei der Baumot AG geschätzt.

3. Schuldenkonsolidierung

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden die abgestimmten Forderungen und Verbindlichkeiten der einbezogenen Tochterunternehmen untereinander ge-mäß § 303 HGB aufgerechnet.

4. Zwischenergebniseliminierung

Zum 30. Juni 2020 bestehende Zwischengewinne aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr werden unter Berücksichtigung latenter Steuern ergeb- niswirksam bereinigt. Konzerninterne Lieferungen und Leistungen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.

5. Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Bei der Aufwandsund Ertragskonsolidierung werden die abgestimmten Aufwendungen und Erträge der ein-bezogenen Konzernunternehmen gemäß § 305 Abs. 1 HGB untereinander aufgerechnet. Dabei sind konzer-ninterne Umsätze und Wareneinkäufe sowie bezogene Leistungen zu konsolidieren, darüber hinaus auch die Kostenumlagen zwischen den einbezogenen Unter-nehmen.

V. Währungsumrechnung

Die Umrechnung von Geschäftsvorfällen in fremder Währung erfolgt gem. § 256a HGB mit dem Devisen-kassamittelkurs am Abschlussstichtag. Gewinne wer-den nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu ei- nem Jahr betreffen.

Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Einzelabschlüsse erfolgt entsprechend § 308a HGB. Der sich gegenüber der Umrechnung zu Stichtagskur-sen ergebende Unterschiedsbetrag wird im Konzernei-genkapitalspiegel und in der Konzernbilanz gesondert als "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Die Wechselkurse entwickelten sich wie folgt: Wechselkurse per 30. Juni 2020

  • • 1,00 € = 1,06392 CHF (Durchschnittskurs)

  • • 1,00 € = 1,06510 CHF (Stichtagskurs)

  • • 1,00 GBP = 1,16837 CHF (Stichtagskurs)

  • • 1,00 GBP = 1,21793 CHF (Durchschnittskurs)Wechselkurse per 30. Juni 2019

  • • 1,00 € = 1,0903 CHF (Durchschnittskurs)

  • • 1,00 € =1,0847 CHF (Stichtagskurs)

Der Schweizer Teilkonzern Baumot AG wird in CHF aufgestellt. Der vollkonsolidierte Jahresabschluss der Baumot UK Limited wird in CHF umgerechnet und anschließend auf Ebene des Teilkonzerns in den Kon-zernabschluss der Baumot Group AG in € umgerech-net.

VI. Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlust-rechnung sind gemäß § 298 Abs. 1 HGB in Verbin-dung mit §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB gegliedert. Die

Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss der Baumot Group AG einbezogenen Unternehmen wur- den gemäß den §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes bzw. des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Bilanz oder im Anhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk im Anhang vorgenommen. Darüber hinaus wurden Davon-Vermerke zu Bilanzposten grundsätzlich in den Anhang aufgenommen, um dadurch die Klarheit der Darstellung zu erhöhen, §§ 298 Abs. 1, 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB.

Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Im Einzelnen werden die folgenden Grundsätze und Methoden in den Jahresabschlüssen wie im Konzern-abschluss angewandt:

Die abnutzbaren immateriellen Vermögensgegenstän- de und Sachanlagen werden zu Anschaffungs-/Her-stellungskosten, vermindert um planmäßige lineare und ggf. außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt. So-weit technische Verfahren, Erfahrungen und Entwick-lungen von Dritten erworben wurden, werden diese als entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegen-stände gemäß § 246 HGB aktiviert. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden - bei abnutzbaren wie auch nicht ab-nutzbaren Gegenständen des Anlagevermögens - bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung vor-genommen. Von dem Wahlrecht gem. § 248 Abs. 2

HGB der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgestände wurde Gebrauch gemacht. Ge-ringwertige bewegliche abnutzbare Vermögensgegen-stände des Anlagevermögens werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Nutzungsdauern wurden -un-verändert zum Vorjahr- wie folgt geschätzt:

Nutzungsdauer in Jahren

immaterielle Vermögensgegenstände mit bestimmter Nutzungsdauer

3 bis 10

Grundstücke und Gebäude

40

Betriebsvorrichtungen

10 bis 25

Maschinen

7 bis 10

Geschäftsausstattungen

10

Fahrzeuge

5 bis 10

Betriebsausstattungen

2 bis 5

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten an-gesetzt. Es bestand keine Notwendigkeit Vermögens-gegenstände gemäß § 253 Abs. 3 S. 5 HGB auf einen niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben.

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungs-kosten unter Beachtung des § 255 HGB angesetzt. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Bestandteile gemäß § 255 Abs. 2 S. 1 3 HGB, d.h. unter Einbezug der notwendigen allgemeinen Verwal-tungskosten, berücksichtigt. Wertmindernden Um-ständen wird nach dem strengen Niederstwertprinzip durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Im Berichtsjahr wurden die Wertberichtigungen unter der Berücksichtigung von Einkaufsreichweiten ermittelt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegen-stände sind grundsätzlich mit dem Nennwert an-gesetzt. Die in den Forderungen liegenden Risiken werden durch Bildung von Einzel und Pauschalwert-berichtigungen berücksichtigt.

Die liquiden Mittel sind zu Nennwerten bilanziert.

Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten transi-torische Posten gemäß § 250 Abs. 1 HGB.

Abgrenzungsposten für aktive und passive latente Steuern werden gem. § 274 HGB verrechnet. Ver-lustvorträge werden nur einbezogen, soweit hierdurch sich insgesamt ergebende Steuer-belastungen auszu-gleichen sind. Eine sich insgesamt ergebende Steuer-

Anschaffungs- und Herstellungskosten

A. I.

Anlagevermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutz-rechte und ähnliche Rechte und Werte

2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

3. Geschäfts- oder Firmenwert

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grundstücken

  • 2. Technische Anlagen und Maschinen

  • 3. And. Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung

III. Finanzanlagen

  • 1. Anteile an verbundenen Unternehmen

  • 2. Ausleihungen

6.771.900,57

15.908.825,59 6.576.534,26 29.257.260,42

223.565,63 1.812.327,21 1.594.850,02 3.630.742,86

1,00 140.372,53 140.372,53

0,00

0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00

0,00

0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00

0,00

0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00 0,00

0,00 0,00 0,00

57.269,61

-103.667,98 0,00 -46.398,37

0,00 11.771,06 0,00 11.771,06

0,00 0,00 0,00

33.028.376,81

0,00

0,00

0,00

-34.627,31

belastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung würde von einem entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Die latenten Steuern nach § 274 HGB und § 306 HGB werden im Konzernab-schluss zusammengefasst.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmän-nischer Beurteilung für erkennbare Risiken und un- gewisse Verpflichtungen in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen an-gesetzt.

VII.Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Zur Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Ge-schäftsjahr 2019 verweisen wir auf den Konzernanla-gespiegel (Anlage zum Konzernanhang).

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert wurden im ersten Halbjahr 2020 nicht vorgenommen (Vorjahr: T€ 0).

Stand

Stand

Währungs-

Stand

30.06.2020

01.01.2020

umrech-

30.06.2020

nungen

6.829.170,18

6.692.278,66

43.865,79

0,00

-46.856,95

6.689.287,49

79.621,91

15.805.157,61

14.043.840,87

370.196,58

0,00

-33.087,76

14.380.949,69

1.424.207,92

1.864.984,72

6.576.534,26

6.576.534,26

0,00

0,00

0,00

6.576.534,26

0,00

0,00

29.210.862,05

27.312.653,79

414.062,37

0,00

-79.944,71

27.646.771,44

1.564.090,61

1.944.606,63

223.565,63

89.477,00

9.739,54

0,00

0,00

99.216,54

124.349,09

134.088,63

1.824.098,27

1.740.343,82

10.700,96

0,00

-9.630,86

1.741.413,92

82.684,35

71.983,39

1.594.850,02

1.443.239,37

7.039,80

0,00

-14.079,60

1.436.199,57

158.650,45

151.610,65

3.642.513,92

3.273.060,19

27.480,30

0,00

-23.710,47

3.276.830,03

365.683,89

357.682,67

1,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

1,00

1,00

140.372,53

0,00

0,00

-22.855,16

0,00

22.855,16

117.517,37

140.372,53

140.373,53

0,00

0,00

-22.855,16

0,00

22.855,16

117.518,37

140.373,53

32.993.749,50

30.585.713,98

441.542,67

0,00

-103.655,18

30.946.456,63

2.047.292,87

2.442.662,83

139.882,69

ZugängeAbgänge

Wertberichtigungen

Stand 30.06.2020

Buchwerte

Stand 31.12.2019

2. Selbst geschaffene immaterielle Vermögens-gegenstände

Im ersten Halbjahr 2020 wurden keine Entwicklungs- kosten als selbst geschaffene immaterielle Vermö-gensgegenstände aktiviert (Vorjahr: T€ 0). Die gesam-ten Forschungs- und Entwicklungskosten betrugen im ersten Halbjahr 2020 T€ 411 (Vorjahr: T€ 243).

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensge-genstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

4. Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern auf immaterielle Vermö-gensgegenstände haben ihren Ursprung in der Erst-konsolidierung der Baumot AG (Marke/Kundenstamm) auf den 9. Dezember 2013 und sind zum 31. Dezem-ber 2019 entsprechend fortgeführt worden.

Der inländische Steuersatz beträgt 31,60 %. Der aus-ländische Steuersatz der Schweiz beträgt 18,61 % (Vorjahr: 20,25 %). Die latenten Steuern stellen sich zum 30. Juni 2020 wie in der Tabelle auf Seite 39 dar.

5. Eigenkapital

•• Gezeichnetes Kapital:

Das Grundkapital der Baumot Group AG beträgt zum 30. Juni 2020 € 22.180.330,00, eingeteilt in 22.180.330 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien (Vorjahr: € 18.394.900,00).

Kapitalerhöhungen in 2020:

Siehe Ausführungen im Nachtragsbericht •• Genehmigtes Kapital:

Das genehmigte Kapital 2018/I,2019/I und 2019/II be-trägt nach teilweiser Ausschöpfung zum 30. Juni 2020 € 8.990.164.

•• Bedingtes Kapital:

Das Grundkapital ist um bis zu € 6.080.959,00 zur Durchführung von bis zum 29. Januar 2023 begebe-nen Wandel bzw. Optionsschuldverschreibungen be-dingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018/I).

Das Grundkapital ist um bis zu € 1.520.239,00 be-dingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018/II). Das bedingte Kapital dient ausschließlich der Ausgabe von Bezugs-rechten (Aktienoptionen) im Rahmen des Aktienopti-onsplan 2018.

Das Grundkapital ist um bis zu € 608.095,00 zur Durchführung von bis zum 12. August 2023 begebe-nen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen be-dingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018/III).

•• Kapitalrücklage:

Die Kapitalrücklage beinhaltet ausschließlich Beträge, die bei der Ausgabe von Anteilen einschließlich von Bezugsanteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Anteil am Grundkapital hinaus erzielt wurden (§ 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB).

Aus denen am 15. Juli 2019 und 24. September 2019 eingetragenen Kapitalerhöhungen wurden € 1.700.570,00 der Kapitalrücklage zugeführt.

Die Kapitalrücklage beträgt zum 30. Jini 2020 € 7.456.615,40.

6. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentli-chen auf ausstehende Kostenrechnungen, Personal- verpflichtungen, Prozesskosten, Gewährleistungen sowie Erstellungs-, Jahresabschluss und Prüfungskos-ten und betragen zum 30. Juni 2020 € 1.787.823,33 (Vorjahr: € 2.124.124,82 ).

Innerhalb der Personalverpflichtungen ist auch eine Rückstellung für Abfertigungsverpflichtungen bei der Baumot Italia, die sogenannte "Trattamento di Fine Rapporto (TFR)" enthalten. Arbeitnehmer haben in Italien grundsätzlich einen Anspruch auf einen Tren-nungsabschlag. Es kommt in diesem Zusammenhang nicht auf den Grund der "Trennung vom Arbeitneh-mer" an. Ein Zahlungsanspruch aus TFR entsteht bei jedem Beschäftigungsverhältnis. Es handelt sich um einen öffentlich-rechtlich geregelten Zusatzanspruch zur Altersversorgung, der nicht verhandelbar ist. Zum 30. Juni 2020 beträgt die TFR € 86.234,83 (Vorjahr: € 91.036,30 ) und ist somit als langfristig einzustufen.

7. Verbindlichkeiten

Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergibt sich aus der folgenden Übersicht. Die swisspeers AG hat der Bau-mot AG im Mai 2020 einen weiteren Darlehensvertrag vermittelt mit verschiedenen Gläubigern in einer Ge-

samthöhe von CHF 445.577,84, das über eine monat-liche Annuität zu tilgen ist.

Darüber hinaus wurde der Baumot AG, Schweiz im Juni eine Kreditlinie in Höhe von CHF 480.000,00 aus der schweizerischen Coronahilfe bereitgestellt.

Latente Steuern

Aktive

Passive

Bemessungs-

latente

latente

grundlage

Steuern

Steuern

Angaben in T€

Immaterielle

0

342

1.839

Vermögensgegenstände

Selbsterstellte Immaterielle

6

0

32

Vermögensgengenstände

Schuldenkonsolidierung

0

63

339

Zwischengewinneliminierung

56

0

303

Summe

62

405

Saldierung

-62

-62

Stand per 30.06.2020

0

343

Die Vorjahreswerte sind in Klammern vermerkt.

VerbindlichkeitenAngaben in €

Gesamtdavon mit einerdavon mit einer

Restlaufzeit bis 1 Jahr

Restlaufzeit größer 1 Jahr

davon mit einer

Restlaufzeit von mehr als

davon besichertArt der Sicherheiten

5 Jahren

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

611,61 (5.502,20 )

611,61 (5.502,20)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)keine (keine)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1.322.639,20 (2.526.671,02)

1.322.639,20 (2.526.671,02)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)Übliche ET Vorbehalte

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)

0,00 (0,00)keine (keine)

Sonstige Verbindlichkeiten

2.772.588,58 (5.463.882,97)

Insgesamt

4.095.839,39 (7.996.056,19)

1.301.815,97 (5.176.168,51)

2.625.066,78 (7.708.341,73)

1.470.772,61 (287.714,46)

0,00

737.055,46

  • (0,00) (2.662.000,00)

    1.470.772,61 (287.714,46)

    0,00

    737.055,46

  • (0,00) (2.662.000,00)

Sicherungs-übereignung

Vorräte

*Verpfändung eines GmbH Geschäftsanteils, Sicherungsübereignung Forderungen, Siche-rungsübereignung Vorräte

VII. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Aufgliederung der Umsatzerlöse

(§ 314 I Nr. 3 HGB)

Die nachfolgenden Darstellungen erfolgen in T€.

Aus rechentechnischen Gründen können in den nach- folgenden Tabellen Rundungsdifferenzen

von + / - einer Einheit (€, %, usw.) auftreten.

Die Gliederung der Umsatzerlöse wurde gegenüber dem Vorjahr geändert: Das Vorjahr ist entsprechend angepasst.

2. Finanzergebnis

Das Finanzergebnis im ersten Halbjahr 2020 beträgt T€ -230 (Vorjahr: T€ -235) und beinhaltet vor allem Zinsaufwendungen aus der Überlassung von Darlehen durch externe Dritte.

3. Periodenfremde Aufwendungen und Erträge

Im ersten Halbjahr 2020 sind in den sonstigen betrieb-lichen Erträgen keine periodenfremde Erträge enthal-ten (Vorjahr: T€ 0).

4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen mit T€ 57(Vorjahr: T€ 4) auf das Ergebnis der gewöhn-lichen Geschäftstätigkeit.

VIII. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelbestand zum 30. Juni 2020 setzt sich zusammen aus dem Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von T€ 389 (Vorjahr: T€ 855).

Kontokorrentkredite bei Kreditinstituten bestanden wie Vorjahr nicht.

UMSÄTZE NACH KUNDENSEGMENTEN IN T€ UND IN %

Kundensegment

2020 1. HJ

T€

in %

2019 1. HJ

T€

Verände-rung

T€

Verände-rung in %

PKW / LCV

42

1,3

30

12

40,4

NFZ / HCV

3211

98,7

7.748

-4.525

-58,6

Total Baumot Group AG

7.778

100,0

3.000

4.778

-58,2

UMSÄTZE NACH REGIONEN IN T€ UND IN %

Region

2020 1. HJ

T€

in %

2019 1. HJ

T€

Verände-rung

T€

Verände-rung in %

Deutschland

237

7,3

90

147

163,1

EU (ohne Deutschland)

2.983

91,7

4.553

-1.570

-34,5

Drittland/Sonstige

33

1,0

3.135

-3,102

-99,0

Total Baumot Group AG

3.253

100,0

7.778

-4.525

-58,2

Zum 30. Juni 2020 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von T€ 2.050 (Vorjahr: T€ 3.319). Sie entfallen im Wesentlichen auf Verpflichtun-gen aus Dauerschuldverhältnissen (Mietverträge T€ 850, Leasing- und Dienstleistungsverträge T€ 684), im Übrigen auf bereits durchgeführte Bestellungen bei Materiallieferanten (T€ 516). Diesbezüglich be- steht das Risiko von zukünftigen Liquiditätsabflüssen und Chancen aus der Verwendung bzw. Nutzung der bestellten, gemieteten oder geleasten Gegenstände.

IX. Sonstige Angaben

1. Nicht in der Konzernbilanz enthaltene Geschäfte (§ 314 I Nr. 2 HGB)

2. Anzahl der Arbeitnehmer (§ 314 I Nr. 4 HGB)

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 55 Angestellte (Vorjahr: 56 Angestellte).

3. Organe

- Zusammensetzung des Vorstand im Berichtszeit-raum bis zum 30. Juni 2020:

  • • Herr Marcus Hausser, CEO, Diplom-Volkswirt, wohnhaft in Bad Vilbel, Vorsitzender des Vorstands seit 16. Juni 2012, gemeinschaftlich mit einem wei-teren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt,

  • • Herr Stefan Beinkämpen, CTO, Diplom Ingenieur, wohnhaft in Spicheren (Frankreich), Mitglied des Vorstands seit 19. November 2018, gemeinschaft-lich mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt.

Alle Vorstandsmitglieder sind von den Beschränkun-gen des § 181 BGB befreit.

- Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Berichts-zeitraum bis zum 30. Juni 2020:

  • • Herr Dr. Ingo Zemke, Diplom-Kaufmann / Dr. rer. pol., wohnhaft in Frankfurt am Main. Herr Dr. Zemke hat am 24. Februar 2017 sein Amt im Aufsichtsrat angetreten und ist seit dem 23. März 2017 Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Herr Dr. Zemke ist Geschäftsführer der Saphir In-dustriebeteiligungen GmbH. Die Saphir Industrie-beteiligungen GmbH war in beratender Funktion fürdie Baumot Group AG tätig. Die Rahmenvereinba-rung für die beratende Tätigkeit durch die Saphir ist durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 18. Sep-tember 2018 genehmigt worden. Es ist vereinbart worden für jedes Projekt eine separate Mandats-vereinbarung als Anlage zur Rahmenvereinbarung abzuschließen.

  • • Herr Robert Spittler, wohnhaft in Königsstein. Er ist Mitglied des Aufsichtsrats seit 2015. Herr Spittler ist Geschäftsführer der Transaktionswerk GmbH. Ferner ist Herr Spittler Director bei "The Silverfern Group Europe B.V." .

  • • Herr Dr. Markus Schwaderlapp, wohnhaft Stolberg. Herr Dr. Schwaderlapp ist Leiter des Bereichs For-schung und Entwicklung der DEUTZ AG und seit 2017 Mitglied des Aufsichtsrats. .

Ausschüsse des Aufsichtsrates:

  • • Finanz- und Prüfungsausschuss: Dr. Ingo Zemke, Robert Spittler

  • • Personalausschuss: Dr. Ingo Zemke: Dr. Markus Schwaderlapp

  • • Technik Ausschuss: Dr. Markus Schwaderlapp

4. Bezüge/Darlehen der Organmitglieder (§ 314 I Nr. 6a HGB/§ 314 I Nr. 6c HGB)

Die im ersten Halbjahr 2020 gewährten Gesamtbezü-ge der Vorstandsmitglieder für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der Muttergesellschaft und im Konzern belaufen sich auf insgesamt T€ 260.

Ansprüche gemäß § 314 Nr. 6c HGB gegen Vor-standsmitglieder bestanden nicht.

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats bei der Muttergesellschaft Baumot Group AG belaufen sich auf insgesamt T€ 30.

5. Haftung für fremde Verbindlichkeiten

Zum 30. Juni 2020 bestand keine Haftung für fremde Verbindlichkeiten..

6. Gesamthonorar Abschlussprüfer (§ 314 I Nr. 9 HGB)

Das berechnete Gesamthonorar für Prüfungsleistun-

7. Derivative Finanzinstrumente (§ 314 Abs. 1 Nr. 11 HGB)

gen durch den Wirtschaftsprüfer im Berichtszeitraum beträgt T€ 95 (Vj.: T€ 142) für alle Konzerngesell-schaften.

Zum Stichtag wurden keine Finanzderivate eingesetzt.

8. Nachtragsberich (§ 314 Abs. 1 Nr. 25 HGB)

Corona Berichterstattung

Aufgrund der im Winter 2019 aufgetretenen Pandemie durch das Corona Virus, die im Frühjahr 2020 von Chi-na ausgehend auf die übrige Welt sich ausbreitet, hat- te die Gesellschaft aufgrund des Lockdowns in ihren Vertriebsgebieten in den Monaten März bis Juni Um-satzeinbußen zu verzeichnen . Diese wirkten sich auch auf die Liquidität aus. Zu weiteren Einzelheiten wird auf auf die Darstellung im Konzernlagebericht verwiesen.

Der italienischen Tochtergesellschaft Baumot Italia S.r.l. wurden im Rahmen der italienischen Coronahil-fe im Juli 2020 € 50.000,00 als nicht zurückzahlbare Soforthilfe ausbezahlt. Darüber hinaus wurde der Ge-sellschaft im August 2020 € 600.000 Darlehn aus dem staatlichen Unterstützungsfond bereitgestellt.

Der Vorstand der Baumot Group AG hat am 09. Juli 2020 beschlossen das Restvolumen der Kapitalerhö-hung vom 12. September 2019 aus genehmigtem Ka-pital unter Ausschluss des Bezugsrechts nach zu plat-zieren. Das Grundkapital der Gesellschaft sollte dabei von bisher 22.180.330 EUR um bis zu 678.033 EUR auf bis zu 22.858.363 EUR gegen Bareinlagen durch die Ausgabe von bis zu 678.033 neuen, auf den Inha-ber lautenden Stückaktien, erhöht werden. Die neuen Aktien (Stammaktien) wurden ausschließlich ausge- wählten qualifizierten Anlegern im Rahmen einer Pri-vatplatzierung angeboten. Der Platzierungspreis wurd auf 1,07 EUR je Aktie festgelegt.

Aus der Kapitalerhöhung ist der Gesellschaft ein Brut- toemissionserlös in Höhe von 725.495 EUR zugeflos-sen.

Die nachplatzierten Aktien sind ab dem 1. Januar 2019 gewinnanteilsberechtigt und sind prospektfrei in die bestehende Notierung an der Frankfurter Wertpa-pierbörse einbezogen worden. Die Kapitalmaßnahme wurde durch die BankM AG begleitet.

Mit Beschluss vom 22. Juli 2020 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat beschlossen, das Manage-ment-Team der Baumot Group AG mit der diesjähri-gen ordentlichen Hauptversammlung neu aufzustellen. Stefan Beinkämpen, Vorstand und verantwortlich für die Bereiche PKW und neue Produkte, hat demnach den Vorsitz des Vorstands von Marcus Hausser des-sen Vertrag zum 31. Dezember 2020 wie geplant en-det, mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung übernommen. Im Zuge der personellen Veränderun-gen im Vorstand haben zudem die Aufsichtsratsmit-glieder und Sanierungsexperten Dr. Ingo Zemke und Robert Spittler ihre Ämter zur diesjährigen Hauptver-sammlung abgeben.

9 . Konzernzugehörigkeit

Die Baumot Group AG stellt als Mutterunternehmen zum 30. Juni 2020 einen Konzernabschluss für den größten und den kleinsten Kreis auf, der in den Ge- sellschaftsblättern veröffentlicht und beim Handelsre-gister des Amtsgerichts Siegburg unter der Nummer HRB 9577 offengelegt wird.

10. In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (§ 313 II Nr. 1 HGB)

Sitz

Anteil

am Stammkapital

Königswinter

100%

Königswinter

100%

Baumot AG

Glattpark, Schweiz

100 %

Baumot UK Limited

Milton Keyne, GB

100 %

Baumot Deutschland GmbH

Recklinghausen

100%

Baumot Northamerica LLC

Santa Monica, U.S.A.

100 %

Baumot Italia S.r.l.

San Giuliano Milanese, Italien

100%

Name

Eigenkapital

Ergebnis 1.HJ

2020 (€)

Twintec Technologie GmbH

-1.192.840,37

Baumot Technologie GmbH

0,00

Baumot Deutschland GmbH

-576.734,32

Baumot AG*

-960.694,55

(CHF -1.022.098,95)

Twintec Technologie GmbH Baumot Technologie GmbH

Name

Sitz

Anteil am StammkapitalKönigswinter Witten Königswinter Spreitenbach, Schweiz

-6.172.836,67 1.000.000,00 -544.658,22 -3.727.487,71

(CHF -3.970.147,16)

100 %

100 %

100 %

100 %

*local GAAP, Teilkonzern Baumot AG, Schweiz

Die Twintec Technologie GmbH weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag zum 30. Juni 2020 von T€ 6.173 (Vorjahr: T€ 12.209) aus. Zwischen der Baumot Technologie GmbH und der Baumot Group AG besteht ein Ergebnisabführungs-vertrag.

Königswinter, den 02. Novem ber 2020 Baumot Group AG

Stefan Beinkämpen

Mitglied des Vorstands

BAUMOT GROUP AG

THE CLEAN MOBILITY COMPANY

KONZERN-EIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGS-RECHNUNG ZUM 30.06.2020

Stand am 31.12.2018

Ausgabe von Anteilen Einziehung von Anteilen Entnahme aus der Kapitalrücklage* Währungsumrechnung

Vortrag auf neue Rechnung Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag

18.394.900,00 5.756.045,40

3.785.430,00 1.700.570,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

Stand am 31.12.2019

Ausgabe von Anteilen Einziehung von Anteilen Entnahme aus der Kapitalrücklage* Währungsumrechnung

Vortrag auf neue Rechnung Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag

22.180.330,00

7.456.615,40

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

0,00 0,00

Stand am 30.06.2020

22.180.330,00

7.456.615,40

Unser High-Tech Potential. Unser Antrieb.

Summe

Summe

Konzerneigenkapital

700.606,90

-17.898.340,74

-9.199.778,09

-27.098.118,83

-2.246.566,53

0,00

0,00

0,00

0,00

5.486.000,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

-285.734,27

0,00

0,00

0,00

-285.734,27

0,00

-9.199.778,09

9.199.778,09

0,00

0,00

0,00

0,00

132.110,07

132.110,07

132.110,07

414.872,63

-27.098.118,83

132.110,07

-26.966.008,76

3.085.809,27

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

50.630,75

0,00

0,00

0,00

50.630,75

0,00

132.110,07

-132.110,07

0,00

0,00

0,00

0,00

-3.466.737,31

-3.466.737,31

-3.466.737,31

465.503,38

-26.966.008,76

-3.466.737,31

-30.432.745,40

-330.296,62

47

BAUMOT 2020

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS 1. HJ 2020

Kapitalflussrechnung

1. HJ 2020 €

1. HJ 2019 €

Periodenergebnis

-3.466.737,31

-223.297,34

±

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens

441.542,67

482.611,59

±

Zunahme/Abnahme der Rückstellungen

-336.301,49

1.016.212,13

±

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge

0,00

0,00

±

Wechselkursbedingte Bestandsänderungen

-307.286,37

72.182,85

Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

3.680.745,30

-1.011.143,67

±

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

1.490.653,08

559.507,69

Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens

0,00

0,00

±

Zinsaufwendungen/Zinserträge

235.195,76

235.170,66

±

Ertragsteueraufwand/-ertrag

-1.168.080,40

3.828,66

Ertragsteuerzahlungen

0,00

-4.490,66

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

569.731,24

1.130.581,91

-

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen

0,00

0,00

-

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen

0,00

0,00

+

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagever-mögens

0,00

0,00

+

Einzahlungen aus dem Verkauf von von konsolidierten Unternehmen

0,00

0,00

+

Erhaltene Zinsen

531,51

19.668,66

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

531,51

19.668,66

+

Einzahlung aus Eigenkapitalzuführungen

0,00

0,00

+

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten

422.495,54

0,00

-

Auszahlung für Tilgung von Finanzkrediten

-185.596,20

0,01

-

Gezahlte Zinsen

-235.727,27

-254.839,32

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

1.172,07

-254.839,31

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

571.434,82

895.411,26

Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds

-164.366,20

-289.274,25

Finanzmittelbestand am Anfang des Konzern-Geschäftsjahres

1.368.985,66

248.609,49

Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds

0,00

0,00

Finanzmittelbestand zum 30. Juni 2018

1.776.054,28

854.746,50

Zusamensetzung des Finanzmittelbestandes:

Flüssige Mittel

389.474,31

854.746,50

Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

0,00

0,00

Finanzmittelbestand am Ende des Konzern-Geschäftsjahres

389.474,31

854.746,50

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