FRANKFURT (Dow Jones)--Commerzbank-Chef Manfred Knof hat eine mutige Herangehensweise an die bestehenden Herausforderungen angemahnt. "Um erfolgreich durch Wandel und Transformation zu navigieren, um die riesigen Chancen der Transformation zu nutzen, müssen wir Risiken eingehen, statt sie zu vermeiden oder zu minimieren", sagte Knof laut Redetext beim European Banking Congress in Frankfurt.

Die Banken seien von den Stakeholdern darauf konditioniert, so wenige Risiken wie möglich zu akzeptieren, und im Idealfall seien diese auch leicht zu verstehen und zu berechnen. Auch die Bankenaufsicht richte das Geschäft der Banken genau dahin aus. Doch man müsse überlegen, ob dieses in diesen Zeiten die beste Herangehensweise sei.

Er forderte nicht nur "die Veränderung einiger Parameter" im bestehenden Risikorahmen. "Viele der Probleme, vor denen wir heute stehen, können mit den bestehenden Risikomodellen nicht erfasst werden", so Knof. Man müsse also über den Tellerrand hinausblicken und auch "in unerforschtem Territorium Risiken eingehen".

Dafür mahnte er Reformen auf europäischer Ebene an. Dabei verwies er unter anderem auf den Verbriefungsmarkt. Die Finanzierung der Transformation erfordere privates Kapital. Banken seien hier der zentrale Treiber. "Aber nur, wenn wir einen funktionierenden und tiefgehenden Verbriefungsmarkt haben." Dafür müsse die "Stigmatisierung von Verbriefungen" enden. Der europäische Verbriefungsmarkt habe während der globalen Finanzkrise keine signifikanten Verluste erlitten.

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November 17, 2023 03:29 ET (08:29 GMT)