--Höhere Kosten und verspätete Zahlungen belasten im Schlussquartal

--Bereinigter freier Cashflow klar unter Erwartung

--Contitech von pandemiebedingten Einschränkungen in China belastet

(NEU: weitere Details)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Continental hat im abgelaufenen Gesamtjahr zwar die eigene Umsatz- und Margenprognose erreicht, allerdings beim Cashflow das Jahr deutlich unter der in Aussicht gestellten Bandbreite abgeschlossen. Grund seien insbesondere geringer als erwartete Zahlungseingänge, so der DAX-Konzern. Hinzu gekommen sei ein niedriger als erwarteter Gewinn im Unternehmensbereich Contitech, wo höhere Produktionskosten und pandemiebedingte Einschränkungen in China belastet hätten.

In der Summe erzielte Continental den überraschend vorgelegten Eckzahlen zufolge im Gesamtjahr einen bereinigten freien Cashflow von rund 200 Millionen Euro. In Aussicht gestellt hatte der Konzern 600 bis 800 Millionen Euro. "Trotz der unbefriedigenden Cashflow-Situation zum Stichtag, werden auf Konzernebene voraussichtlich der Umsatz- und bereinigte Margenausblick erreicht", teilte das Unternehmen am Dienstagabend weiter mit.


   Umsatz steigt deutlich - Contitech enttäuscht 

Der Umsatz kletterte wie geplant deutlich auf etwa 39,4 Milliarden Euro, nach 33,8 Milliarden im Vorjahr. Die bereinigte EBIT-Marge sank dagegen auf rund 5,0 von 5,6 Prozent 2021. Nur im vierten Quartal lag der Umsatz bei rund 10,3 Milliarden Euro und die bereinigte Rendite voraussichtlich bei rund 4,8 Prozent. Continental hatte sich für 2022 einen Umsatz von 38,3 bis 40,1 Milliarden Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von 4,7 bis 5,7 Prozent vorgenommen.

Als Belastung mit Blick auf die Marge erwies sich vergangenes Jahr der Unternehmensbereich Contitech. Der Umsatz des Bereichs, in dem Kautschuk und Kunststoffprodukte außerhalb der Reifenindustrie produziert werden, stieg 2022 voraussichtlich zwar auf rund 6,6 von 5,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Erwartet hatte das Unternehmen 6,3 bis 6,5 Milliarden Euro. Allein im Schlussquartal soll der Umsatz rund 1,7 Milliarden Euro erreicht haben.

Die bereinigte EBIT-Marge sackte dagegen vor allem wegen eines schwachen vierten Quartals (voraussichtlich rund 2,3 Prozent Rendite) im Gesamtjahr auf rund 4,7 von 7,7 Prozent im Vorjahr deutlich ab. In Aussicht gestellt hatte Continental 6 bis 7 Prozent.


   Reifengeschäft erneut mit zweistelliger Rendite 

Relativ erfreulich lief es erneut im traditionell margenstarken Reifengeschäft, wo auch im Schlussquartal noch eine zweistellige bereinigte Rendite erzielt wurde. Wie aus den Eckzahlen hervorgeht, erreichte die Rendite des Unternehmensbereichs Tires in den drei Monaten Oktober bis Dezember voraussichtlich rund 10,3 Prozent. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Continental damit eine bereinigte EBIT-Marge von rund 13,1 (Vorjahr: 14,6) Prozent. In Aussicht gestellt hatte der Hannoveraner DAX-Konzern für Tires 12 bis 13 Prozent.

Die weiteren Finanzkennzahlen für das Gesamtjahr 2022 will die Continental AG wie geplant am 8. März veröffentlichen. Der Geschäftsbericht soll dann am 22. März veröffentlicht werden.

Kontakt zum Autor: markus.klausen@dowjones.com

DJG/kla/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 17, 2023 15:34 ET (20:34 GMT)