Zürich (awp) - Der US-amerikanische Credit Suisse-Grossaktionär Harris Associates sieht die Schweizer Grossbank als ein Übernahmeziel. So könnte ein Konkurrent die Bank billig kaufen und dann Teile verkaufen oder an die Börse bringen, erklärte Harris-Partner David Herro laut einer "Finanz und Wirtschaft"-Meldung (FuW). Die Medienspekulationen um Investoren für die künftige CS First Boston sind auch am Donnerstag weitergegangen.

Dass die CS einen Teil der Investmentbank abspalten und als CS First Boston (CSFB) in New York an den Start bringen wolle, mache "auf dem Papier" Sinn, sagte Herro laut der FuW. Doch die neue Strategie müsse nun erst einmal erfolgreich umgesetzt werden. Den neuen Chef und künftigen Miteigentümer von First Boston, Michael Klein, bezeichnete Herro allerdings als einen "sehr talentierten Investmentbanker".

Möglicher Investor für CSFB

Bloomberg berichtete derweil ebenfalls am Donnerstag über Pläne, wonach die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Apollo bei CSFB einsteigen will. Apollo werde 750 Millionen US-Dollar ins Finanzierungsgeschäft der neuen Investmentbank investieren, schrieb die US-Nachrichtenagentur unter Berufung auf informierte Personen.

Damit werde die neue Investmentboutique mit einem Kapital von rund 1,5 Milliarden Dollar starten, so der Bloomberg-Bericht weiter. Apollo übernimmt von der CS-Investment Bank bereits das Geschäft mit verbrieften Produkten (Securitized Products Group SPG).

CS-Chef Ulrich Körner hatte an der CS-Bilanzmedienkonferenz von mehreren Investoren gesprochen, die sich an der künftigen US-basierten Investmentbank beteiligen wollten. Laut den Plänen der Schweizer Grossbank könnte die CSFB Ende 2024 oder 2025 an die Börse gebracht werden.

Lauernde Deutsche Bank?

Laut einem weiteren Bloomberg-Bericht vom Donnerstag hat sich die Deutsche Bank bereits im vergangenen Herbst für Teile der angeschlagenen Schweizer Grossbank interessiert. Das deutsche Finanzinstitut habe dabei auch einzelne Geschäfte wie etwa das Asset Management oder Vermögensverwaltungs-Einheiten der CS analysiert, heisst es unter Berufung auf informierte Personen.

Mit der im Oktober von der CS-Führung angekündigten Restrukturierung sei das Projekt aber "auf Eis" gelegt worden, so Bloomberg weiter. Der Deutsche Bank-CEO Christian Sewing habe bereits früher Begehrlichkeiten in Richtung der Schweizer Grossbank gezeigt.

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