Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

UBS I: Die UBS-Tochter Credit Suisse hat eine aussergerichtliche Einigung mit der Republik Mosambik erreicht. Der Zivilprozess am Londoner High Court um die sogenannten "Thunfisch-Anleihen" sollte ursprünglich Anfang kommender Woche starten. Das Gerichtsverfahren in London sei "bezüglich strittiger staatlich garantierten Finanzierungsgeschäfte, einschliesslich des Vertrags mit Proindicus, der zugehörigen Garantie und anderer damit verbundenen Transaktionen, gütlich beigelegt worden", teilte die UBS am Sonntag mit. Der Vergleich umfasse neben der Credit Suisse und der Republik Mosambik  auch die meisten anderen Kreditgeber im Rahmen des Vertrags mit Proindicus. Zudem hätten sich die Parteien "gegenseitig von allen Verbindlichkeiten und Ansprüchen im Zusammenhang mit diesen Transaktionen entbunden," heisst es weiter. Der langjährige Rechtsstreit sei damit endgültig beigelegt worden. (Siehe auch separate Meldung)

UBS II: Angeblich gibt es keine Untersuchung des amerikanischen Justizministeriums gegen die UBS. Am Mittwoch hatte eine entsprechende Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg noch zu einem Kurseinbruch der UBS-Aktien geführt. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass die Bank auf Dutzenden Milliarden Franken von Kunden mit russischer Herkunft sitzt. Davon sind über 20 Milliarden Franken wegen der Sanktionen gesperrt. Mehrheitlich stamme das Geld laut "SonntagsZeitung" von der alten Credit Suisse. Nun muss der berühmteste Oligarchen-Banker der CS in Pension. Sollte es doch noch zu einer US-Untersuchung kommen, wackelt der Stuhl von Iqbal Khan, dem Chef der Vermögensverwaltung von UBS und CS, so die Zeitung weiter. (SoZ, S. 35-36)

COOP/MIGROS: Als Migros und Coop Ende der 1990er Jahre ihre Kundenkarten Cumulus und Supercard lancierten, warnte die Konsumentenschützerin und spätere Bundesrätin Simonetta Sommaruga vor einem Handel mit Kundenprofilen. Heute ist ihre Befürchtung laut der "NZZ am Sonntag" Realität geworden. Die  Grossverteiler verkaufen Datenpakete, basierend auf dem Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten. Besonders interessant ist das für die Markenindustrie. Die Detailhändler folgen einem internationalen Trend. Migros und Coop betonen gegenüber der Zeitung, dass sie keine Daten von Einzelpersonen herausgeben würden, sondern lediglich anonymisierte Zielgruppen. (NZZaS, S. 1, 27) 

SWISS: Im Mitgliedermagazin des Swiss-Cockpit-Verbands Aeropers geht es in einem Beitrag um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Luftfahrt. So würden Gewitter und Stürme oft stärker ausfallen als in der Vergangenheit. Dies mache ein grossräumiges Umfliegen dieser Risikozonen immer häufiger nötig. Zudem werden die höheren Temperaturen die Tragfähigkeit der Flugzeuge eingeschränkt, weshalb teilweise weniger Fracht mitgeführt werden könne. Dies gehe zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Auch wenn die Winter weniger kalt sind als in der Vergangenheit, würden sie doch feuchter. Dies mache entsprechend häufiger eine Enteisung der Flugzeuge nötig, was wiederum Kosten verursache. (AZ Medien vom 30.9, S. 13)

ANDERMATT SWISS ALPS: Zwei Dutzend Briefkastenfirmen aus Steueroasen haben in Andermatt UR Millionen in Immobilien investiert. Wegen einer Ausnahmeregelung in Andermatt werden die Immobilienkäufe nicht kontrolliert, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Die wirtschaftlich Berechtigten sind den Behörden nicht bekannt. Ein Experte äusserte Bedenken: Mit länderübergreifenden Sitzgesellschaften würde teils Geldwäscherei betrieben. Der Verkäufer der Wohnungen, Andermatt Swiss Alps, prüft laut eigenen Angaben die Zeichnungsberechtigten durch das Notariat sowie die Geldflüsse von der Bank. Für den Andermatter Gemeindepräsidenten Peter Baumann liegt die Verantwortung beim Verkäufer der Immobilien.(SoZ, S. 36)

CHINA: Die Schweiz will gewisse Sanktionen der Europäischen Union gegen China nicht zu übernehmen. Das Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) bestätigte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine entsprechende Meldung der "NZZ am Sonntag". Die Sanktionen der EU hatten Strafmassnahmen gegen Verantwortliche für die Unterdrückung der Minderheit der Uiguren in der Provinz Xinjiang beinhaltet. Sie wurden im März 2021 erlassen. (NNZaS, S. 13, siehe auch separate Meldung)

ARBEITGEBERVERBAND: Der neue Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV) Severin Moser sieht in höheren Löhnen kein Mittel gegen den Arbeitskräftemangel, sagte er in einem Interview mit der "NZZ" am Samstag. Firmen müssten sich abseits des Lohns überlegen, wie sie für neue und bestehende Arbeitnehmende attraktiv bleiben. Denkbar seien bessere Arbeitsbedingungen und Nebenleistungen. Auch bezahlbare Betreuungsplätze für berufstätige Eltern nannte Moser. Für ältere Arbeitnehmende müssten Firmen neue Modelle wie reduzierte Pensen anbieten. Zudem betonte er, dass die Schweiz weiterhin stark auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist. (NZZ vom 30.9., S. 23, siehe auch separate Meldung)

KRANKENKASSEN: Den starken Prämienanstieg bekommen vor allem Menschen mit tiefem Einkommen zu spüren. Dazu gehören auch Junge, die die Schulden ihrer Eltern übernehmen müssen, wenn diese die Prämien nicht für sie bezahlt haben. Diese Altlasten sollen künftig nun wegfallen. Wie die "SonntagsZeitung" erfahren hat, soll der Bundesrat die entsprechende Bestimmung ab 1. Januar 2024 in Kraft setzen. Prämienschulden gehören seit Jahren über alle Altersgruppen hinweg zu den grössten Schuldenfallen in der Schweiz. Laut der Schuldenberatung Schweiz haben drei von fünf Personen, die zu ihnen in die Beratung kommen, Schulden bei Ihrer Krankenkasse. (SoZ, S. 5)

FALL-VINCENZ: Vor dem Zürcher Obergericht hat der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz eine Niederlage erlitten. Wie die "SonntagsZeitung" schreibt, darf das Betreibungsamt Mendrisio für zwei millionenschwere Immobilien von Vincenz im Tessin eine Zwangsvollstreckung durchführen. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein Urteil aus der vergangenen Woche. Es könnte also auf eine Versteigerung der Immobilien herauslaufen. Ein freihändiger Verkauf sei auch möglich, sollte das Betreibungsamt zum Schluss kommen, dass dies die grösseren Erlös verspricht. Vom Geld werde Vincenz aber zunächst nicht profitieren. Ein allfälliger Überschuss bleibe beschlagnahmt und werde dem Gericht überwiesen. Das Verfahren im Berufungsprozess gegen Vincenz wird vom Züricher Obergericht voraussichtlich im kommenden Jahr entschieden. (SoZ, S. 40)

DYSON: Der Staubsaugerhersteller Dyson will auch in der Schweiz einen Shop eröffnen. Dies sagte Jake Dyson, Sohn von Firmengründer James Dyson, in einem Interview mit "AZ Medien" am Samstag. Die Schweiz sei ein wichtiger Markt für das Unternehmen. Shops vor Ort seien auch wichtig, da dort den Kunden die komplexen Produkten besser erklärt werden könnten, sagte er weiter. (AZ Medien vom 30.9., S. 10-11)

STEUERN: Reiche Norweger zieht es wegen der hohen Steuern immer häufiger ins Ausland. Ein beliebtes Ziel ist dabei die steuergünstige Schweiz, wie "Blick" unter Berufung auf das norwegische Wirtschaftsblatt "Finansavisen" schreibt. Demnach würde schon 75 der reichten 400 Norweger im Ausland leben. Die Mehrheit davon, nämlich 47 Personen, habe sich in der Schweiz niedergelassen. Grossbritannien folgt mit 12 reichen Norwegern erst mit deutlichem Abstand. (Blick-Online)

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