Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE I: Bei der Credit Suisse stehen Hunderte Jobs auf der Kippe. Wie die "Sonntagszeitung" schreibt, plant CS-Chef Thomas Gottstein eine Sparrunde. Beschlossen sei zwar noch nichts, doch liegen der Zeitung Skizzen zu verschiedenen Sparinitiativen vor. So soll das Netz der aktuell 120 Geschäftsstellen in der Schweiz weiter ausgedünnt werden. Ferner wird überlegt, die Bereiche Risk und Compliance zusammenzulegen. Und in der Investmentbank wird die Fusion der Divisionen "Global Markets" und "Investment Banking & Capital Markets" geprüft, was ebenfalls Jobs kosten dürfte. (SoZ, S. 29; siehe separate Meldung)

CREDIT SUISSE II: In der Beschattungsaffäre bei der CS haben die Behörden laut "SonntagsBlick" gepfuscht. Die Zeitung beruft sich dabei auf unveröffentlichte Gerichtsurteile. Diese zeigten, dass die Zürcher Kantonspolizei und Justiz in der Aufarbeitung der Affäre unsauber gearbeitet hätten. Mitte Februar habe das Bezirksgericht Meilen verfügt, dass das Handy von Privatdetektiv D. nicht ausgewertet werden dürfe, weil es von der Polizei "rechtswidrig erlangt" worden sei. Dieses Urteil sei rechtskräftig. Weiter habe das Bundesgericht am 27. Mai einen Entscheid des Zürcher Zwangsmassnahmengerichts aufgehoben, das der zuständigen Staatsanwältin den Zugriff auf beschlagnahmte Computer, Laptops und Handys habe ermöglichen wollen. Das Zwangsmassnahmengericht habe die beschuldigten Privatdetektive nicht angemessen angehört und deren "Recht auf Replik" verletzt, hiess es. Der Fall müsse neu aufgerollt werden. Und sechs Zürcher Kantonspolizisten drohe eine Untersuchung wegen Sachentziehung und Amtsmissbrauch. (SoBli)

SWISSCOM: Für den Verwaltungsrat der Swisscom sind in diesem Jahr - wegen der erlebten Störungen - Netzsicherheit und -qualität einer der Prioritäten. "Wir haben die Erwartungen unserer Kunden nicht erfüllt. Das beschäftigt den Verwaltungsrat intensiv", sagte Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". (FuW, S. 12; siehe separate Meldung).

PICTET: Die Genfer Privatbank Pictet ist auf Wachstumskurs. Potenzial für weiteres Wachstum sieht Partner Renaud de Planta insbesondere in Asien, wie er im Interview mit der "NZZ am Sonntag" (Ausgabe, 12.7.) erklärt. Dem für Gesprächsstoff sorgenden früheren Julius Bär-Chef und heutigen Pictet-Teilhaber Boris Collardi stärkt er den Rücken. "Wir stehen voll hinter Boris Collardi - das gilt für alle geschäftsführenden Teilhaber." (NZZaS, S. 26; siehe separate Meldung)

CORONA I: Zahlreiche Beiträge in der Sonntagspresse drehen sich um die Coronavirus-Pandemie. So berichtet die "NZZ am Sonntag", dass das Unispital Zürich die Daten von Intensivstationen aus zehn europäischen Ländern ausgewertet habe. Demnach verläuft bei jedem zehnten Covid-19- Patienten die Krankheit lebensbedrohlich und erfordert intensivmedizinische Betreuung. Jede zweite dieser Personen sei zudem künstlich beatmet worden und fast jede vierte Person sei verstorben, hiess es in der Analyse. (NZZaS, S. 41)

CORONA II: Gegenüber der "SonntagsZeitung" äusserte sich zudem die Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) zur Abgabe von Gratismasken. "Die GDK begrüsst es, wenn der Zugang zu Masken erleichtert werden kann", sagte die stellvertretende Generalsekretärin Kathrin Huber gegenüber der Zeitung. Und die 77-jährige Virologin Karin Moelling hält in der "SonntagsZeitung" die derzeitigen Coronavirus-Fälle nur für ein Aufflackern. Das sei keine zweite Welle, hiess es von der Wissenschaftlerin. (SoZ, S. 5 und S. 11-13)

CORONA III: Im "SonntagsBlick" hiess es obendrein, dass die Parteien gewissen Widerstand gegen das Covid-Gesetz des Bundesrates ankündigten. Die Zeitung beruft sich auf die Vernehmlassungsantworten der Parteien, denn der Bundesrat ist dabei, sein Krisenregime in geordnete Bahnen zu lenken. So lehne es etwa die SVP ab, "den notrechtlichen Massnahmen des Bundesrates zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie eine solch umfassende gesetzliche Grundlage zu geben". (SoBli)

RAHMENABKOMMEN: In der Frage nach dem weiteren Vorgehen mit dem EU-Rahmenabkommen hat sich der ehemalige Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, zu Wort gemeldet. Der "NZZ am Sonntag" sagte er, er sehe die Schweiz nunmehr am Zug. Die Schweiz müsse sich bewegen, was nicht ausschliesse, dass sich auch die EU bewegen müsse. "Aber jetzt ist es an der Schweiz zu sagen, was endgültig Sache ist." (NZZaS, S. 7)

ON: Die Zürcher Sportschuh-Firma On rüstet sich laut der "NZZ am Sonntag" für den Gang an die Börse. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere Quellen aus dem Umfeld von On. Es würden Vorbereitungen getroffen. Als möglicher Termin gelte Sommer oder Herbst 2021. On sei fast 2 Milliarden Franken wert, schrieb die Zeitung. Die Firma gehört zurzeit den drei Gründern sowie privaten Investoren. Einer von ihnen ist Roger Federer. Der Tennisstar hat im letzten Herbst seinen Einstieg bei On bekanntgegeben. (NZZaS, S. 21; siehe separate Meldung)

HOTELPLAN: Die angekündigte Massenentlassung beim Reiseunternehmen Hotelplan läuft laut der "SonntagsZeitung" offenbar ruppig ab. In der Schweiz fallen 170 Stellen dem Sparzwang zum Opfer. Den betroffenen Angestellten sei per Email gekündigt worden. "Die Kündigung kam aus heiterem Himmel", sagten verschiedene Betroffene der Zeitung. Für eine Migros-Tochter sei auch die Abwicklung der Kündigung ungewöhnlich gewesen. Die Betroffenen seien per sofort freigestellt und der Email-Account schon am Tag nach der Ankündigung abgestellt worden. Die Gangart sei mit Kurzarbeit und Homeoffice-Arbeit begründet worden. Auch wolle man den Angestellten raschmöglichst eine Stellensuche ermöglichen, hiess es zu dem Vorgehen von der Firma. (SoZ, S. 27)

AHV: Der Fonds der Schweizer Sozialwerke ist mit einem blauen Auge durch die Corona-Krise gekommen. Wie der Präsident von Compenswiss, Manuel Leuthold, der die Fonds von AHV, IV und EO verwaltet, in einem Interview mit der "SonntagsZeitung" sagt, reduzierten sich die Vermögen im ersten Halbjahr wegen des Corona-Crashs um 1,5 bis 2 Prozent. "Das entspricht einem Verlust von 500 bis 750 Millionen Franken," sagt Leuthold. Zusätzlich reduzierten sich auch die Beitragszahlungen: "Wir haben festgestellt, dass die Sozialversicherungsbeiträge verzögert bei uns eingetroffen sind. Per Mitte Jahr liegen wird mit einer Milliarde Franken unter Budget", sagt Leuthold. "Eine derart grosse Abweichung verzeichneten wir noch nie." (SoZ, S. 30)

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