Rümlang (awp) - Der Schliesstechnikkonzern Dormakaba hat im Gesamtjahr 2021/22 weniger verdient. Dabei haben Engpässe in der Lieferkette und inflationäre Entwicklungen das Geschäft belastet.

Im Geschäftsjahr 2021/22 sank der Reingewinn auf 122,5 Millionen Franken nach 193,3 Millionen im Vorjahr, wie Dormakaba am Mittwoch mitteilte. Die Veräusserung von Mesker im Mai drückte den Gewinn um 61,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen angab.

Die Aktionäre dürfen sich dennoch über eine Dividende freuen. Diese fällt mit 11,50 Franken pro Aktie aber etwas tiefer aus als im Vorjahr. 2020/21 wurden 12,50 Franken pro Aktien ausgeschüttet. Damit hat Dormakaba die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt.

Der Hersteller der Kaba-Schlüssel hatte bereits im Juli bekannt gegeben, bei der Profitabilität die eigenen Ziele verfehlt zu haben. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA wuchs um 2,8 Prozent auf rund 372,3 Millionen Franken. Die EBITDA-Marge belief sich auf 13,5 Prozent nach 14,5 im Vorjahr. Angepeilt für 2021/22 waren jedoch 14,2 Prozent.

Beim Umsatz hat Dormakaba die eigenen Ziele mit einem organischen Wachstum von 7,7 Prozent hingegen erreicht. 3,5 Prozent davon seien preisbedingt. Der ausgewiesene Umsatz nahm im Geschäftsjahr 2021/22 wie bereits früher bekannt gegeben um 10,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken zu.

Lieferketten und Inflation belasten

Dabei hätten externe Herausforderungen wie Engpässe in der Lieferkette und inflationäre Entwicklungen ein stärkeres Wachstum verhindert. Die beschleunigte Inflation aufgrund des Ukrainekriegs sowie die höheren Arbeitskosten insbesondere in der Region Americas liessen sich insbesondere im zweiten Halbjahr kurzfristig nur teilweise durch Preiserhöhungen ausgleichen, hiess es weiter.

Dafür entwickelten sich alle Regionen positiv. Die stärkste Zunahme bei den Verkäufen gab es mit einem Wachstum von 11,3 Prozent in der Region Asia Pacific. Die Region Americas und Europa & Africa verzeichneten jeweils ein einstelliges Umsatzwachstum.

Vorsichtiger Ausblick

Das laufende Geschäftsjahr 2022/23 ist von Unsicherheiten und fehlender Visibilität geprägt. Das Unternehmen beschränkt sich deshalb bei der Guidance auf das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres.

Im ersten Semester peilt Dormakaba ein organisches Umsatzwachstum von etwas über der mittelfristigen Zielspanne von 3 bis 5 Prozent an. Der Schliesstechnikkonzern will das profitable Wachstum weiter beschleunigen, lässt sich Geschäftsführer Jim-Heng Lee in der Mitteilung zitieren. Zudem wird eine EBITDA-Marge von 13 Prozent erwartet.

Zusätzlich kündigt Dormakaba Änderungen im Verwaltungsrat an. Svein Richard Brandtzæg, Kenneth Lochiatto and Michael Regelski stehen an der Generalversammlung im Oktober als unabhängige Mitglieder zur Wahl.

kae/tv