FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngsten Quartalszahlen von Dürr zusammen mit einem verhalten aufgenommenen Jahresausblick sind bei den Anlegern am Donnerstag auf Unmut gestoßen. Mit einem Minus von zuletzt 4,06 Prozent auf 100,35 Euro übernahmen die Papiere des Anlagenherstellers die rote Laterne im MDax . Der Index für die mittelgroßen Werte gab um 0,31 Prozent nach.

Das operative Ergebnis habe die Erwartungen im zweiten Quartal klar verfehlt, schrieb Analyst Jack O'Brien von der US-Investmentbank Goldman Sachs in einer ersten Einschätzung. Er bemängelte insbesondere die vergleichsweise schwache Profitabilität im Geschäft mit der Autoindustrie. Die Jahresziele von Dürr seien zwar unverändert, die Markterwartungen lägen aber bereits teilweise leicht darüber. 2017 peilt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Euro an. Die operative Marge (Ebit-Marge) dürfte bei 7,5 bis 8,25 Prozent liegen.

Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel zeigte sich überrascht, dass der Lackieranlagenspezialist auch für den Auftragseingang die Jahresziele nicht nach oben geschraubt habe. Beim Ordereingang nämlich konnte Dürr im zweiten Jahresviertel mit einem Plus von 8,7 Prozent im Jahresvergleich punkten. Das Unternehmen wurde dennoch lediglich etwas optimistischer und hält nun das obere Ende der für das Gesamtjahr angepeilten Spanne von 3,3 bis 3,7 Milliarden Euro für "gut erreichbar". Schachel räumte aber ein, dass die Aufträge zwar überraschend stark gewesen seien, aber die Mischung nicht sonderlich gut.

Die Dürr-Aktien hatten von Mitte April bis Ende Juni deutlich zugelegt und mit ihrem Jahreshoch von 107,70 Euro auch wieder Kurs auf ihre Bestmarke von 109,80 Euro aus dem April 2015 genommen. Mit dem aktuellen Kursrutsch kosten die Anteile nun wieder so viel wie zuletzt vor etwa einem Monat. Im Vergleich mit dem MDax, der seit Jahresanfang gut 12 Prozent Kurszuwachs verbuchte, liegen sie aber mit einem Plus von rund 31 Prozent immer noch deutlich vorn./ajx/mis/zb