BERLIN (dpa-AFX) - Der Strahlentechnik-Konzern Eckert & Ziegler hat im vergangenen Jahr mehr verdient als erwartet - zumindest je Aktie. Das Ergebnis je Anteil habe 2020 voraussichtlich bei 1,11 Euro gelegen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwochabend in Berlin mit. Der Gewinn je Aktie fiel damit rund elf Prozent höher aus, als das Unternehmen zuletzt prognostiziert hatte. Im Jahr 2019 waren es - an den Aktiensplit angepasst - 1,07 Euro je Anteilsschein gewesen. Die Höhe der Dividende sowie die Prognose für 2021 soll nach der Aufsichtsratssitzung am 25. März bekannt gegeben werden, hieß es weiter. Der vollständige Geschäftsbericht für das vergangene Jahr folge dann am 16. April.

Damit kann das Unternehmen noch auf einen versöhnlichen Abschluss blicken. Denn in den ersten neun Monaten war das Ergebnis je Aktie noch um sieben Prozent auf 0,86 Euro gefallen, die Umsätze waren um fünf Prozent auf knapp 127 Millionen Euro gesunken. So hatten in dem Zeitraum über weite Strecken insbesondere das Geschäft mit lukrativen Komponenten für die industrielle Messtechnik, das Brasilien-Geschäft sowie die Entsorgungsdienstleistungen Einbußen hinnehmen müssen. Gut laufende Geschäfte mit pharmazeutischen Radioisotopen der Sparte Medical, wie sie auch in der Krebstherapie eingesetzt werden, hatten dies nicht ausgleichen können. Für den Umsatz 2020 hat das Management im Herbst 170 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

An der Börse sorgten die aktuellen Nachrichten für ein Feuerwerk: Der Xetra-Kurs kletterte am Donnerstagvormittag zwischenzeitlich um mehr als 8 Prozent und erreichte ein Rekordhoch von 65,65 Euro. Nachdem die Pandemie auch bei Eckert & Ziegler für einen deutlichen Kursknick gesorgt hatte, wurde die Corona-Delle vergangenen Jahr schnell wettgemacht. Seit dem Corona-Crashtief vor einem Jahr hat sich der Kurs mittlerweile fast verdreifacht.

Schon seit längerem expandiert das Unternehmen zudem nach China. Erst kürzlich kündigte das Unternehmen an, bis zu 50 Millionen Euro in eine Produktionsstätte für Radioisotope investieren zu wollen. Mit dem Baubeginn rechne man noch im laufenden Jahr, hieß es Mitte Februar. Das 13 300 Quadratmeter große Industrie-Gelände liegt nahe der Stadt Changzhou im Einzugsgebiet von Shanghai. Laut Vorstandschef Andreas Eckert will das Unternehmen hierdurch von der Entwicklung des Gesundheitssystems in China profitieren.

Das seit 2019 im Nebenwerte-Index SDax gelistete Unternehmen ging ursprünglich aus einem Forschungsinstitut der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR hervor. Heute ist die Holding laut eigener Aussage einer der weltweit größten Hersteller von radioaktiven Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke./ssc/nas/mis