MÜNCHEN (awp international) - Als erstes Atomkraftwerk in Deutschland hat Isar 1 bei Landshut im Zuge der Energiewende eine Genehmigung für die Stilllegung und den Abbau bekommen. Die Genehmigung sei "ein weiterer wichtiger Schritt beim Ausstieg aus der Kernenergie", sagte Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) am Dienstag. Der Abriss des alten Atommeilers Isar 1 wird nach Schätzungen des Betreibers rund 15 Jahre dauern und rund eine Milliarde Euro kosten.

"Wir planen, mit dem Rückbau der Anlage im zweiten Quartal zu beginnen", sagte der für den Abbau des Kraftwerks verantwortliche Standortleiter Sebastian Wittmann am Dienstag laut Pressemitteilung. Für die Finanzierung des Rückbaus seien bereits entsprechende Rückstellungen "in angemessener Höhe" gebildet worden.

Es ist das erste Mal, dass im Zuge der Energiewende ein Atomkraftwerk wieder von der Landkarte verschwinden soll. Auf dem Gelände in der Nähe der niederbayerischen Gemeinden Essenbach und Niederaichbach solle "wieder eine grüne Wiese entstehen", erklärte das Umweltministerium. Die Stilllegung ist nach dem Verursacherprinzip Aufgabe der Betreiber - seit Juli 2016 ist dies die in Hannover ansässige PreussenElektra, sie folgte auf den Energiekonzern Eon .

Eon hatte den Abbau infolge des von der Bundesregierung 2011 beschlossenen Atom-Ausstiegs beantragt. Nur sechs Tage nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hatte Isar 1 am 17. März 2011 seinen Leistungsbetrieb beendet. Es war seit 1979 am Netz. Auch das Bundesumweltministerium hat dem Antrag zugestimmt. Der benachbarte Reaktor Isar 2 wird noch bis 2022 weiterlaufen und als einer der drei letzten Atommeiler in Deutschland stillgelegt./had/DP/tos