Reinach (awp) - Das Biotechunternehmen Evolva muss wegen Verstössen gegen den Rechnungslegungsstandard IFRS eine Busse in Höhe von 50'000 Franken bezahlen. Die Sanktionskommission der SIX habe gegen die Firma eine entsprechende Sanktion ausgesprochen, teilte die SIX Exchange Regulation am Montag mit.

Evolva habe in den Jahresrechnungen 2019 und 2020 unvollständige Angaben gemacht und technische Fehler begangen, heisst es in der Mitteilung weiter. Somit habe das Unternehmen fahrlässig die geltenden Vorschriften zur Rechnungslegung und damit seine Pflichten nach Artikel 51 des Kotierungsreglements sowie Artikel 6 der Richtlinie Rechnungslegung verletzt.

Bei der Höhe der Sanktion von 50'000 Franken habe die Sanktionskommission die Schwere des Verschuldens, die Schwere der Verletzung sowie die Sanktionsempfindlichkeit des Unternehmens berücksichtigt. Der Entscheid, Evolva zu büssen, wurde der Mitteilung zufolge bereits am 31. Oktober gefällt. Mit Ablauf der Rechtsmittelfrist sei er nun rechtskräftig.

Der Sanktionsantrag gegen das Unternehmen war bereits im August durch die Börsenaufsicht der SIX gestellt worden. Damals hatte das Unternehmen den Antrag zur Kenntnis genommen, jedoch mitgeteilt, dass die Hauptvorwürfe nicht zutreffen würden.

Evolva akzeptiert Busse

In diesem Punkt sieht sich das Unternehmen bei der nun veröffentlichten Entscheidung bestätigt. Die Sanktionskommission sei den Hauptargumenten von Evolva gefolgt und die Hauptvorwürfe seien nicht aufrechterhalten worden, schrieb das Unternehmen in einer separaten Mitteilung. Die Verstösse gegen die Rechnungslegungsordnung hätten keine Auswirkungen auf vergangene Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen und den zukünftigen Business Case.

Bei Evolva war nach mehreren strategischen Anpassungen im Februar dieses Jahres ein überraschender CEO-Wechsel erfolgt. Das neue Führungsteam, das 2021 und 2022 zu Evolva stiess, habe eng mit der SIX Exchange Regulation zusammengearbeitet und sich zu Transparenz gegenüber allen Beteiligten verpflichtet, heisst es in der Stellungnahme. "Wir akzeptieren die Entscheidung der Sanktionskommissionen und arbeiten weiter an der Stärkung unserer internen Prozesse und Regeln", wird Firmenchef Christian Wichert in der Mitteilung zitiert.

Mit Ausnahme der Busse von 50'000 Franken zuzüglich Verfahrenskosten werde die Liquiditätslage durch die Massnahme nicht beeinflusst. In der Neunmonatsperiode hatte das Unternehmen einen Umsatz von 11,3 Millionen Franken erzielt.

tv/kw