Ausführungen von Annette Siering

- Vorständin der Fernheizwerk Neukölln AG -

Rede der Vorständin des Fernheizwerks Neukölln - Annette Siering - anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung am 13. Juni 2024

Es gilt das gesprochene Wort!

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

meine sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße Sie recht herzlich zur ordentlichen Hauptversammlung der Fernheizwerk Neukölln AG.

Ich freue mich, nun mit Ihnen gemeinsam auf das vergangene Geschäftsjahr zurückzublicken. Der Kurzfilm, den wir zum Einstieg gesehen haben, hat einige Meilensteine unserer Transformation aus dem Jahr 2023 lebendig werden lassen. Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir als Team der FHW AG gemeinsam Großes erreichen konnten.

Lassen Sie uns nun, eingestimmt durch diese Rückschau, in meinen Bericht als Vorständin starten.

Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt von vielen Veränderungen und Herausforderungen:

  • Die extreme Preis-Volatilität des Krisenjahres 2022 beruhigte sich. Die regulatorischen Markteingriffe, insbesondere das Energie-Wärme-Preisbremsengesetz - das EWPBG - erforderte von uns die Anpassung von Geschäftsprozessen.
  • Zum 30. Juni 2023 haben wir unseren Dekarbonisierungsfahrplan, zu dem wir als Energieversorger verpflichtet sind, erstellt und veröffentlicht.
  • Auch die Wärmewende im Gebäudesektor sowie die bauliche Wärmewende an unserem Standort am Weigandufer schritten weiter voran.
  • Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Erfordernisse wie das Binden qualifizierter Fachfirmen, die Besetzung von Stellenvakanzen sowie die Finanzierung der Investitionstätigkeiten der Wärmewende werden zunehmend komplexer.

Die genannten Punkte geben nur einen Überblick über die Herausforderungen, mit welchen sich die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr konfrontiert sah.

Schaue ich auf all diese Themen, so kann ich mit Stolz sagen, dass sich die FHW AG diesen Herausforderungen erfolgreich gestellt hat. Dies spiegelt sich auch in dem positiven Jahresergebnis wider.

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

1 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

Im Jahr 2022 hatten wir ein Verlustjahr und damit verbunden einen Dividendenausfall. Ich freue mich Ihnen nun ankündigen zu dürfen, dass die wirtschaftliche Lage stabiler ist und die FHW ihren Aktionär:innen - die Zustimmung der heutigen Aktionärsversammlung vorausgesetzt - auch wieder eine Dividende ausschütten wird.

Die Fernwärme als Wärmeprodukt für den urbanen Raum erfreut sich - auch gestützt durch das sogenannte "Heizungsgesetz", das Gebäudeenergiegesetz - einer steigenden Nachfrage. Der Wärmebereich ist ein zentraler Bereich der Energiewende, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen und die Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger zu verringern. Mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs in Deutschland wird zum Heizen von Gebäuden und zur Versorgung mit Warmwasser gebraucht. Schaffen wir es die Wärmeproduktion schrittweise fossilfrei umzubauen, dann schafft auch die Wohnungswirtschaft, ihre Klimaziele zu erfüllen.

Meine Damen und Herren, liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

Erlauben Sie mir Ihnen nun, einen vertiefenden Einblick in die finanzwirtschaftlichen Daten des Geschäftsjahres 2023 zu geben:

Bemerkenswert ist zunächst die deutliche Umsatzsteigerung um rund 19 Mio. €.

Zum besseren Verständnis möchte ich Ihnen aufzeigen, auf welcher Systematik die Preisgestaltung beruht. Die Preise bestimmen sich durch die sogenannte Preisgleitklausel, in der die Entwicklung der Brennstoffindices der vergangenen Monate abgebildet wird. Es trat somit ein Nachholeffekt der sehr hohen Brennstoffpreise des Jahres 2022 ein. In der Konsequenz lag unser höchster Arbeitspreis im zweiten und dritten Quartal bei 184,19 € / MWh brutto. Diesen hohen Preis mussten unsere Kunden aber nicht allein tragen: Er wurde auf 95 € MWh für ein Kontigent von 80% des Vorjahresverbrauchs "gebremst". Die Differenz hat die FHW AG in Form einer Ausgleichszahlung von der KfW auf Basis der gesetzlichen Regelung des Energiewärmepreisbremsen Gesetz - dem EWPBG - erhalten.

Dieses Plus im Umsatz hat sich sowohl auf den Rohertrag + 15,3 Mio.€ Verbesserung gegenüber dem Vorjahr wie auch auf das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) +8,4 Mio.€ durchgeschlagen.

Für diese positive Umsatzentwicklung ist allein der Preis verantwortlich. Der Fernwärmeabsatz ist trotz unseres Netzausbaus - der Zuwachs beträgt ca. 2 km in der Trassenlänge - und trotz 2 % Anstiegs im Anschlusswert um -2 % gesunken. Grund hierfür waren einerseits der milde Witterungsverlauf und andererseits die Optimierungen sowie Bemühungen zur Energieeinsparung auf der Endkundenseite. Dies zeigt auch, dass ein moderater

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

2 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

Wachstumskurs erforderlich ist, um das Absatzvolumen stabil zu halten und die Resilienz gegenüber Klimaerwärmung und Effizienzverbesserungen der Kundenseite zu kompensieren.

So liegt der Heiz-Trend der letzten sechs Jahre bei ca. 3.500 Heizgradwerte noch geprägt vom "kalten" Jahr 2021, aber auch im 1. Quartal 2024 hatten wir wieder eine mildere Witterung gegenüber den Vorjahren. Hierzu passt auch folgende Information des EU-Klimawandeldienst Copernicus: "Der Mai war der zwölfte Monat in Folge, in dem die globale Durchschnittstemperatur einen Rekordwert für den jeweiligen Monat erreichte".

Die Beruhigung an den Energiemärkten hatte auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Zusammenstellung von Energieträgern, mit denen wir unsere Wärme erzeugt haben.

Da der Preis für Erdgas deutlich gesunken ist, konnte der Erzeugungsanteil der Gaskessel und der erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerke - BHKWs erhöht werden. Gleichzeitig führten die höheren Betriebsstunden der BHKWs auch zu einer höheren Stromerzeugung - 69 GWh gegenüber 44,1 GWh im Geschäftsjahr 2022.

Sowohl in der Heizperiode 2022/2023 wie auch in der gerade abgelaufenen Heizperiode 2023/2024 haben wir vollständig auf den Einsatz von Steinkohle verzichtet.

Die Brennstoffkosten haben sich gegenüber der Vorkrisenzeit auf leicht höherem Niveau stabilisiert. Durchschnittlich hatten wir im Jahr 2023 für die Herstellung von einer MWh Wärme Kosten von rund 77 € mit Holzpellets, rund 96 € mit dem Brennstoff Erdgas und knapp 100 € mit dem Brennstoff Heizöl. Diese Werte lagen 2021 noch bei ca. 85 € mit Holzpellets, 193 € mit Erdgas und rund 106 € mit Heizöl.

Das Preisniveau ermöglichte gegenüber dem Vorjahr eine Verdreifachung der bezogenen Erdgasmenge. Damit ist dieser Brennstoff mit 36 % - zum Vergleich im Vorjahr: krisenbedingt nur 12% - unser bevorzugt eingesetzter Brennstoff und macht dabei ein Drittel der Brennstoffkosten aus.

Der Einsatz von Holzpellets reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 12 %. Damit beträgt der Anteil an den eingesetzten Brennstoffmengen 26 %; im Vorjahr waren es noch 29 %., Dieser Mengenanteil machte wiederum 19 % der Brennstoffkosten aus - im Vorjahr waren es noch 25 %.

Obwohl wir den Wärmebezug von der vormals Vattenfall Wärme Berlin AG um 12 % reduziert haben, ist der Anteil an den Brennstoffkosten auf 35 % (Vorjahr 29 %) gestiegen. Dies ist der Index basierten Preisentwicklung des Wärmebezugs geschuldet. Dennoch hat sich der neue Wärmebezugsvertrag im Vergleich zum alten Vertrag als wirtschaftlicher bewährt.

Insgesamt betrugen die Brennstoffkosten im Jahr 2023 rund 50 Mio. € (Vorjahr 46,6 Mio. €). Damit verzeichnen wir eine Steigerung in Höhe von 8 % gegenüber dem Vorjahr.

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

3 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

Die hier gerade erläuterten Brennstoffkosten sind aber nicht allein für den Anstieg der operativen Aufwendungen auf 67,5 Mio.€ (Vorjahr 57,3 Mio.€) verantwortlich. Die Revision unseres Kesselhauses war im abgeschlossenen Geschäftsjahr sehr intensiv: So haben wir einen kompletten Kesselkörper ersetzt und in die bestehende Peripherie wieder eingebunden. Darüber hinaus wurde ein weiterer Kessel komplett neu ausgekleidet und verrohrt. Diese sowie eine Reihe weiterer Maßnahmen begründen den Kostenanstieg der Instandhaltung um rund 4,4 Mio. €. Die gründliche Revision hat sich aber bereits ausgezahlt, so gab es in der abgeschlossenen Heizperiode keinerlei Engpässe in der Verfügbarkeit.

Durch Investitionen in unsere Erzeugeranlagen und in das Netz stieg die planmäßige Abschreibung um 0,4 Mio. €. Die Aufwendungen für die IT-Infrastruktur sowie für die IT- Betreuung stiegen ebenfalls im Zuge der weiteren Digitalisierung.

Das Jahr 2023 war auch von einer hohen Personalfluktuation gekennzeichnet. Aufgrund persönlicher Veränderungswünsche sowie altersbedingt schieden elf Mitarbeitende aus. Gleichzeitig konnte wir nach intensiven Recruiting-Maßnahmen 15 neue Kolleginnen und Kollegen für die FHW AG gewinnen. Dabei nutzen wir auch neue Wege, wie die sozialen Medien, gezielte Netzwerkansprachen und die Expertise von Personalberatern. Die Personalkosten stiegen gegenüber dem Vorjahr um rund 0,6 Mio.€ im Ergebnis des

Tarifabschlusses und des Personalzuwachs von durchschnittlich zwei Vollzeitbeschäftigungseinheiten gegenüber 2022.

Der Gesamtblick zeigt, dass die Verbesserung des Rohertrags (Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand, also maßgeblich Brennstoffe) als sehr positiv zu bewerten ist. Dies war jedoch auch erforderlich, um ein EBIT auf Vorkrisenniveau zu erzielen. Die Steigerung der Strukturkosten (u.a. Abschreibungen, Personalaufwand, Instandhaltung, IT-Kosten) ist aufgrund von Tarifabschlüssen, Fachkräftemangel, Inflation, wachsende Komplexität der Regulatorik sowie Sicherheitsanforderungen unabdingbar gewesen.

Meine Damen und Herren,

Das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz hat uns im abgeschlossenen Geschäftsjahr zur Erstellung und Veröffentlichung eines Dekarbonisierungsfahrplans verpflichtet. Dieser komplexen Aufgabe sind wir fristgerecht nachgekommen.

Lassen Sie mich kurz auf die Kernelemente eingehen, wie wir die folgenden Vorgaben erreichen wollen:

  • Bis 2030 erzeugen wir unsere Wärme mit mindestens 80 % erneuerbarer Energien bzw. unvermeidbare Abwärme und

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

4 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

  • Wir werden CO2-frei bis 2045 (Vorgabe Bund) sein.

Diese Vorgaben sowie die Dekarbonisierungspläne werden dabei von einer neu bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft eingerichteten Regulierungsbehörde überwacht bzw. weiterentwickelt. Der Dekarbonisierungsfahrplan steht auch Ihnen als Download auf unserer Homepage zur Verfügung.

Im Schwerpunkt planen wir die fossilen Brennstoffe durch die Einspeisung von thermischer Abwärme zu ersetzen. Dazu haben wir ein Projekt aufgesetzt, welches gezielt die Abwärme Potenziale in unserem Bestandsgebiet wie auch in angrenzenden Gebieten analysiert, mögliche Einspeisepunkte aufzeigt und bewertet sowie in Gespräche mit den jeweiligen Unternehmen für entsprechende strategische Partnerschaften geht. Des Weiteren sind wir ein Partner der Roadmap für Tiefe Geothermie des Landes Berlins. Auch diese Wärmequelle wollen wir nach den seismologischen Untersuchungen, die das Land Berlin gegenwärtig vorantreibt, in unser Energieportfolio mit einbinden.

Nach diesem kurzen strategischen Ausblick lassen Sie uns darauf schauen, was wir im Kontext der Transformation im abgeschlossenen Geschäftsjahr bereits geleistet haben:

Wie ich eingangs bereits erläutert habe, konnten wir 2023 auf den Einsatz von Steinkohle vollständig verzichten. Unsere Lagerbestände haben wir durch Weiterverkauf komplett aufgelöst.

Unsere Großwärmepumpe, die größte im Neuköllner Fernwärmenetz, ist nun mit fünf BHKW auf unserem Gelände verbunden. Wir sind Teil des bundesweiten, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Reallabors der Energiewende "Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen - Installation, Betrieb, Monitoring und Systemeinbindung". Ziel ist es, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung voranzutreiben. Unsere Großwärmepumpe kann pro Jahr 4.000 Megawattstunden Wärme zusätzlich für die Nachbarschaft erzeugen - aus Abwärme, die sonst verloren ginge.

Den Bau von Berlins größtem Blockheizkraftwerk haben wir erfolgreich abgeschlossen. In den ersten Monaten des Jahres 2024 fand die sehr aufwendige Inbetriebnahme statt. Wir haben einiges nachgesteuert, um auch bei Volllast sicher zu stellen, dass die Emissionsgrenzen eingehalten werden.

Eigens für das neue BHKW haben wir ein Umspannwerk mit einem 110 KV-Trafo gebaut und in Betrieb genommen. Es speist den produzierten Strom in das Berliner Stromnetz.

Seit dem vergangenen Jahr entstehen im ehemaligen Werkstattgebäude, welches an die Deutsche Post bis August 2023 vermietet war, moderne und flexible Arbeitsplätze. Diese sind abgestimmt auf die Anforderungen und Bedürfnisse der rund 45 Mitarbeiter:innen aus dem

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

5 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

Technischen Bereich, die Ende 2024 hier einziehen werden. Darüber hinaus haben wir mit dem Bau einer neuen intelligenten Systemwarte begonnen. Mit diesem neuen digitalen Herzstück des Fernheizwerks, über das unsere Erzeugungsanlagen und das Fernwärmenetz gesteuert wird, soll der Automatisierungsgrad unseres Heizwerks weiter erhöht werden.

Unter dem Motto "Veränderung aktiv gestalten - FHW-Stärken" starteten wir 2023 unser Kulturentwicklungsprogramm. In Workshops befassen sich unsere Führungskräfte und Mitarbeitende mit neuen Mindsets und Herangehensweisen in der sich wandelnden Arbeitswelt. Gemeinsam haben wir uns ein Wertesystem erarbeitet, welches uns Leitlinie und Orientierung im Arbeitsalltag gibt. Denn uns ist bewusst: Kulturelle Transformation, die uns Stabilität und Wachstum sichert, gelingt nur mit engagierten Menschen.

Als lokaler Wärmeversorger sind wir mit dem Bezirk Berlin-Neukölln stark verbunden. Unsere Verbindung zu den hier lebenden Menschen geht weit über das Bereitstellen von Wärme in ihren Wohnungen hinaus. Nach wie vor engagieren wir uns im Kiez, zum Beispiel als Sponsor des jährlichen Kulturfestivals "48 Stunden Neukölln". Darüber hinaus unterstützen wir die Weihnachtsküche des gemeinnützigen Kubus e.V. sowie das Quartiersmanagements Harzer Kiez e.V., um den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu fördern.

Fasse ich das soeben Dargelegte zusammen, bringt mich dies unmittelbar auch zum Thema Dividende. Nach dem Dividendenausfall im letzten Jahr, freue ich mich Ihnen mitzuteilen, dass die FHW AG in diesem Jahr eine Dividende in Höhe von 1,20 € pro Aktie zur Auszahlung vorschlägt. Damit schütten wir rund 50 % des Jahresergebnisses an unsere geschätzten Aktionäre und Aktionärinnen aus. Wir halten es jedoch auch für zwingend erforderlich, unsere Eigenfinanzierungskraft zu stärken. 50 % des Ergebnisses führen wir deshalb den Rücklagen zu, um so die finanzielle Leistungsfähigkeit zu stärken und die Aufgaben der Energiewende zu meistern.

Meine Damen und Herren,

2023 haben wir erfolgreich an dem Ziel gearbeitet, unser Fernheizwerk zu stärken und seine Zukunftsfähigkeit weiter zu erhöhen. Durch umfangreiche Investitionen haben wir unsere Resilienz und Leistungsfähigkeit verbessert. Diese Stärke wollen wir nun nutzen, um unsere bereits begonnene Digitalisierung weiter voranzutreiben und die Effizienz unseres Erzeugerparks auch 2024 weiter auszubauen.

Wie Sie aus der Medienberichterstattung erfahren haben, übernimmt die Stadt Berlin die Regie über das Fernwärmenetz. Das neu gegründete Landesunternehmen BEW Energie und Wärme AG, die Nachfolgerin der Vattenfall Wärme Berlin AG, ist mit 80,8 Prozent nun unsere

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

6 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

Mehrheitsaktionärin, 19,2% verbleiben als Streubesitz im Eigentum anderer Aktionärinnen und Aktionäre.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sprach über "die größte energie- und klimapolitische Weichenstellung des Jahrzehnts", nach den Worten des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegener sei der Rückkauf "eine strategische Bedeutung für die Transformation der Energieversorgung" und die Dekarbonisierung des örtlichen Wärmemarkts.

Uns ist bewusst: Wenn die Wärme nicht klimaneutral wird, wird auch Berlin nicht klimaneutral. Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass dies ein sinnvoller Schritt ist, damit die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit der Wärme in Berlin dauerhaft gewährleitet sind. Dies wird die FHW AG mit einer sicheren Versorgung von rund 60.000 Haushalten in ihrem Kerngebiet in Berlin-Neukölln unterstützen.

Meine Damen und Herren,

lassen sie uns nun abschließend auf das laufende Geschäftsjahr schauen:

Wie wir in unserer Finanzinformation vom 30.April 2024 bereits mitteilten, liegt der Gesamtumsatz im ersten Quartal mit 23,3 Mio. € deutlich unter dem Niveau des ersten Quartals 2023 (28,8 Mio. €). Dies ist hauptsächlich auf die gesunkenen Wärmepreise infolge der rückläufigen Preisindizes sowie auf die geringeren Strompreise zurückzuführen.

Das erste Quartal des Jahres war weiterhin geprägt von einer Entspannung auf den Brennstoffmärkten sowie rückläufigen Energiepreisen. Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir trotz der gestiegenen Anschlusswerte im Kundensegments aufgrund der milden Witterung einen Fernwärmeabsatz im Bereich des Vorjahresniveaus. Als Resultat der niedrigeren Arbeitspreise erwarten wir aktuell einen Rückgang der Wärmeerlöse um rd. 12 Mio. € (-18 %) gegenüber dem Vorjahr auf rd. 56 Mio. € im Geschäftsjahr 2024.

Sollte sich das Geschäftsjahr 2024 weiterhin planmäßig entwickeln, so prognostizieren wir einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses (EBT) auf rd. 6 Mio. € und somit rund 20 % unterhalb des Vorjahresniveaus (Vorjahr: 7,7 Mio. €).

Meine Damen und Herren,

nun möchte ich zum Ende kommen und zusammenfassen: Wir sind Treiber der

Energiewende in unserem Kiez und auch darüber hinaus!

Die Fernheizwerk Neukölln AG hat ein Geschäftsjahr hinter sich, dass das Unternehmen gestärkt hat. Das Jahr war geprägt von Dynamik und Fortschritt, sowohl intern organisatorisch

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

7 / 8

Fernheizwerk Neukölln AG HV 2023 Ausführungen von Frau Annette Siering

als auch extern durch die regulatorischen Rahmenbedingungen. Uns allen ist bewusst, dass die Veränderungsgeschwindigkeit auf diesem Niveau verbleiben, wenn nicht sogar weiter zunehmen wird. Darum wollen wir die FHW AG in ihrer Resilienz und Zukunftsfähigkeit weiter stärken, die Arbeitskultur fördern und in die technologische Entwicklung weiter investieren. Die Energiewende braucht unser aller Engagement und Unterstützung.

Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und für Ihre Aufmerksamkeit!

Seite / Umfang

Confidentiality: C2 - Internal

8 / 8

Attachments

  • Original Link
  • Original Document
  • Permalink

Disclaimer

FHW - Fernheizwerk Neukölln AG published this content on 14 June 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 14 June 2024 07:16:08 UTC.